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Jorja Smith (live in Frankfurt, 2018) © Peter H. Bauer

Bei ihrer ersten Solotour zeigt Jorja Smith, warum sie als neuer Stern der Soulmusik gilt. Mit spielerischer Leichtigkeit lässt sie ihre Soulstimme erklingen und reißt mit energetischer Performance das Publikum in der Batschkapp Frankfurt mit.

Mit lauten "Jorja, Jorja" Sprechchören fordern die Fans in der ausverkauften Batschkapp den Auftritt von Soulstar Jorja Smith. Das Publikum ist sehr jung, in der Mehrheit weiblich und sehr enthusiastisch, ohne jedoch ins pure Kreischen zu verfallen.  

Starkes Opening

Schon in den ersten Songs zeigt Jorja Smith ihre stimmliche Extraklasse. Der elektrisierende Mix aus Soul, R&B und Pop wird getragen von einer außergewöhnlich reifen Soulstimme, obwohl Jorja Smith gerade mal 21 Jahre alt ist.

Beeindruckend, fast schon herausragend ist dabei ihre Stimmkontrolle. Sie singt mit voller Wucht, kanalisiert ihre Stimmkraft dabei genau auf den Punkt, ohne jedoch ihren emotionalen Touch zu verlieren. Für "Teenage Fantasy" packt sie die ganz große emotionale Keule aus und sorgt für erste Emotionsausbrüche im Saal. Das Publikum ist sehr textsicher und singt leidenschaftlich mit. 

Stilistische Vielfalt

Neben der Bühnenpräsenz ist die große Stärke von Jorja Smith ihre stimmliche Varibilität, gepaart mit stilistischer Vielfalt. Egal ob gefühlvolle Balladen oder energetischer Uptempo-Soul, sie wechselt mit spielerischer Leichtigkeit die Tonlagen und auch die kleineren Rap-Einlagen gelingen ihr mühelos, obwohl sie sicher kein Hip-Hop Star im engeren Sinn werden wird.

Besonders gefühlvoll gelingt das Duett "Carry Me Home", bei dem sie ihren Support Act Maverick Sabre mit auf die Bühne holt. Ebenso faszinierend ist das Doppelcover des Hits "Tomorrow" von The Roots, in das sie noch "You Got Me" einfließen lässt und dabei dem Original von Erykah Badu alle Ehre macht.

Kleine Abstriche

So bewegt sie sich durch den Abend, setzt immer wieder tolle Akzente und liefert am Ende mit den Songs "Blue Lights" und "On My Mind" noch zwei gefeierte Highlights.

Der einzige Minuspunkt ist ein gegen Ende manchmal zu sehr übersteuerter Sound, was dazu führt, dass das Konzert nicht ganz an ihren sensationellen Gig beim Rock Werchter 2018 heranreicht. Dennoch steht nach dem Ende ihres Auftritts in der Batschkapp fest: Jorja Smith ist eine Sängerin mit Riesenpotential.

Setlist

Lost & Found / Teenage Fantasy / Something In The Way / February 3rd / The One / Goodbyes / Tomorrow (with You Got Me) / Wandering Romance / Carry Me Home / On Your Own / Lifeboats / Man Down / Where Did I Go? / I Am / Blue Lights // Don't Watch Me Cry / Let Me Down / On My Mind

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