Wincent Weiss (live in Mannheim, 2018) Fotostrecke starten

Wincent Weiss (live in Mannheim, 2018) © Beatrix Mutschler

Wincent Weiss gilt als Teenie-Idol und Newcomer der deutschen Popmusik. Dass er sich darauf nicht reduzieren lässt, beweist der Singer-Songwriter beim Zeltfestival Rhein-Neckar in Mannheim, bei dem er sein Publikum selbst noch bei mehr als 30 Grad zum Toben zu bringt.

"Ich glaube, das wird die heißeste Show, die wir je gespielt haben", mit diesen Worten eröffnet Support Xavi den Abend beim Zeltfestival Rhein-Neckar. Heiß ist es wirklich an diesem herrlichen Sommertag, egal ob im Zelt oder auf dem Gelände.

Mit seinen eingängigen melodischen Popsongs reiht sich Xavi nahtlos in die Riege deutscher Singer-Songwriter wie Tim Bendzko, Max Giesinger, Joris, Mark Forster oder eben auch Wincent Weiss ein. Genau aus diesem Grund passt Xavi auch so gut als Support und schafft es schon in kürzester Zeit, die anwesenden Besucher in Stimmung zu bringen.

Begeisterte, junge Fans

Dass der Konzertabend bereits um 18.30 Uhr mit der Vorband beginnt, ist angesichts der Vielzahl Minderjähriger, die das Konzert in Begleitung ihrer Eltern besuchen, nicht besonders überraschend. Wie beliebt Wincent Weiss bei Mädchen ist, stellt man gleich zu Beginn der Show fest, als ein immenses Kreischkonzert mit den ersten Tönen von "Mittendrin" einhergeht.

Von der ersten Minute an gibt Wincent Weiss alles. Besonders schön ist, dass die Songs nicht einfach von der Platte nachgespielt werden, sondern hier und da improvisiert wird. Je nach Stimmung klingen die Tracks rockiger oder auch ruhiger als das Original und werden gern auch mal zum anheizen in die Länge gezogen.

Selbst bei den hohen Temperaturen im Zelt hat das recht junge Publikum keine Probleme, voller Energie mit seinem Idol zu feiern. So wird mitgesungen, gesprungen, gekreischt und geklatscht, was das Zeug hält.

Ein Idol zum Anfassen

Wie fannah der Popsänger ist, beweist er, indem er stets in Interaktion mit dem Publikum steht. Doch sucht er auch physisch immer wieder die Nähe zu den Besuchern; so steigt er etwa während eines Songs von der Bühne und klettert in der Mitte des Zelts auf einen Stahlträger, um dort gut sichtbar für die Menge weiterzuperformen.

Lange allein bleibt Wincent Weiss dort jedoch nicht. Schon nach wenigen Sekunden bahnen sich zwei Teenies ihren Weg zum Sänger hoch um dort Selfies neben dem performenden Star zu schießen. Ein Idol zum Anfassen eben.

Kuscheltier-Alarm

Allgemein bietet die Show alles, was das Herz begehrt: Luftballons, Lametta-Schlangen, Konfetti und ganz viel nordischen Humor des Sängers. Gekürt wird das Ganze vom Publikum mit Kuscheltieren, die die Besucher auf die Bühne werfen. "Wo habt ihr denn alle immer die ganzen Kuscheltiere her?", fragt Wincent Weiss erstaunt.

Auch unabhängig vom Teenie-Hype liefert Weiss eine exzellente Show ab: Der Sound ist perfekt abgestimmt, seine Stimme geht unter die Haut und seine positive Ausstrahlung reißt einfach jeden im Zelt mit. Untermalt wird das ganze von seiner professionellen Band, die die Songs des Künstlers erst in eindrucksvolle Live-Versionen verwandelt.

Überzeugend und mitreißend

Das wird besonders im Song-Medley aus deutschen Popsongs deutlich. Hierbei handelt es sich nicht um einfache Coversongs von diversen deutschen Popmusiker, die Weiss hier mit seiner Band performt: In den Covern steckt stets eine große Prise Weiss selbst mit drin.

Wincent Weiss, der von vielen immer noch als Newcomer betitelt wird, ist alles, aber kein Newcomer mehr. Hinsichtlich seiner Performance merkt man dem Singer-Songwriter sein junges Alter nicht an. Vor allem mit seiner authentischen, sympathischen und humorvollen Art reißt er die Menge mit sich, so dass man gar nicht anders kann, als mit der Live-Energie von Weiss und seiner Band mitzugehen.