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Cinemagraph live in Mannheim 2017 © Daniel Wetzel

Beim Abschlusskonzert des Bandsupport Mannheim im Jugendkulturzentrum Forum feiern die Bands gemeinsam das Ende eines erfolgreichen Jahres und bieten einen stilistisch vielseitigen Abend mit zwei Bands, die aus unterschiedlichen Gründen herausragen.

Sechs Newcomer-Bands aus der Rhein-Neckar-Region wurden ein Jahr lang durch das Mannheimer Bandsupport-Programm gefördert.

Beim Abschlusskonzert im Mannheimer Jugendkulturzentrum Forum, dem traditionellen Veranstaltungsort, zeigen die Bands, wie sie sich im Laufe des Jahres weiterentwickelt haben. Zu entdecken gibt es an diesem Abend neben vielversprechenden Newcomern vor allem auch eine spannende Mischung quer durch alle Genre.

Am Anfang war der Pop

Eröffnet wird der Abend von den Lokalmatdoren Too Late mit ihrem rotzigen und vielschichtigen Pop-Sound. Das Trio präsentiert zur Feier des Tages nicht nur ihre aktuelle Musik, sondern zeigt auch ein brandneues Video zu "My Hide".

Weiter mit Popmusik geht es bei Papperlapapp. Die Band aus Ladenburg reiht sich mit ihrem Sound nahtlos neben etablierten Acts wie Joris, Max Giesinger oder auch Tim Bendzko ein. Das trifft nicht nur den derzeitigen Nerv der deutschen Musikszene, sondern auch den Geschmack des Publikums, die das Quartett gebührend feiern.

Am Anfang reagiert das Publikum eher verhalten, aber spätestens bei Joey Voodoo packen die Zuschauer die ersten Tanzschritte aus. Mit ihrem funkigen und treibenden Alternative-Rock bringt das Quartett Schwung ins Publikum und klingen dabei entfernt nach den Red Hot Chilli Peppers. Noch ein Pluspunkt: So ausgelassen wie Sänger Tim Terborg tanzt niemand an diesem Abend.

Hüftenkreisen erwünscht

Elektronischer wird es hingegen mit Silver Linings. Nachdem durch Joey Voodoo die Hüften ein wenig gelockert wurden, wird die Stimmung im Forum immer ausgelassener. Mit ihrem sphärischen Sound setzen Silver Linings die Messlatte an diesem Abend hoch. Das Trio verbindet Elektropop mit emotionalen Texten, die von Kathrin Göhringers charismatischer und zerbrechlich-starker Stimme transportiert werden.

Dann reicht es mit dem Pop. Mit Ikarus betritt danach die einzige Metalcore-Band die Bühne – und punktet. Brachiale Klänge erfüllen plötzlich den Raum, dazu Gitarren-Donner und Kai Weismanns tiefes und wütendes Knurren. Die Luft ist plötzlich vor Spannung aufgeladen und entlädt sich erst als ein großer Moshpit gebildet wird. Ikarus schaffen es binnen weniger Minuten jeden im Raum zu packen und in Bewegung zu setzen. Verschwitzt und glücklich verlassen die vier Bandmitglieder nach dem gelungenem Set die Bühne und machen Platz für die letzte Band des Abends.

Brit-Rock der Extraklasse

Bei Cinemagraph muss man schon zweimal hinsehen. Sind das da oben auf der Bühne die Arctic Monkeys oder doch Cinemagraph aus Mannheim? Mit geschlossenen Augen kann man sich schon Alex Turner auf der Bühne des Jugendkulturzentrum Forum vorstellen.

Feinster Britpop mit Garage-Rock-Elementen vollenden ein durchmischtes Abendprogramm, dass unterschiedlicher nicht sein könnte. Stil und Sound sind bei Cinemagraph perfekt aufeinander abgestimmt und auch die Attitüde von Advan Alomerovic erinnert an namhafte britische Frontmänner.

Cinemagraph auf das Schlossfest

Die Besucher wollen die Band gar nicht mehr gehen lassen, doch muss das Quartett die Bühne für die Abstimmung freigeben. Denn muss zum Schluss noch ein Gewinner gekürt werden. Schließlich sollen die Zuschauer eine Band für einen Auftritt auf der Hauptbühne beim Mannheimer Schlossfestival 2018 auswählen. Nach ausgelassenen Klatschsalven ist jedoch schnell klar, dass besonders die beiden letzten Bands des Abends punkten konnten: Ikarus und Cinemagraph.

Am Ende gehen Cinemagraph als Gewinner des Abends hervor und dürfen zur Freude des Publikums erneut einen Song präsentieren. Ehre wem Ehre gebührt, doch konnten alle sechs Bands an diesem Abend überzeugen. So manch einer wird an diesem Abend wohl die ein oder andere Neuentdeckung im Ohr mit nach Hause nehmen.