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Wendy I'm Home (Gewinner beim Rockbuster Finale 2017 in Koblenz) © Annegret Arnold

Beim hochklassigen Finale des Rockbuster Nachwuchswettbewerbes 2017 auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz triumphieren Wendy I’m Home. Die weiteren, begehrten Preise gehen an Lilli Rubin und Philosophical Warlords & The Kiss.

Wer als Newcomer-Band aus Rheinland-Pfalz neue Fans gewinnen, Kontakte knüpfen und obendrein noch einen Förderpreis einheimsen möchte, kommt am Rockbuster-Nachwuchswettbewerb der LAG Rock & Pop kaum vorbei.

Sechs Bands versammeln sich an diesem Abend im Kuppelsaal der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein, um eine namhafte Jury aus Vertretern von Presse, Bildung und Industrie zu überzeugen und einen der drei Awards abzuräumen.

Kurzweilige Koblenzer Klangwellen

Den musikalischen Reigen eröffnen die Lokalmatadoren von Ultraschall, die Publikum wie Preisrichter mit ihrem ganz eigenen Stilmix aus groovigem Funk und Alternative Rock mit deutschsprachigen Texten auf ihre Seite ziehen möchten.

Die vier Jungs, die sich beim Vorentscheid in Lahnstein als Sieger durchgesetzt hatten, liefern auch gleich einen fulminanten Start in das Finale ab und wissen mit druckvollem Sound und viel Live-Energie durchaus zu gefallen.

Groovige Heimspieler

Als zweite Band des Abends betreten René die Bühne. Die fünf Musiker um Frontmann René Tholey spielen in dieser Formation zwar erst seit Ende 2015, zeigen aber eindrucksvoll, dass das nicht unbedingt ein K.o.-Kriterium sein muss. Denn das Quintett aus Koblenz weiß die Fans mit groovigem, deutschsprachigem Pop-Rock inklusive Blues- und Funk-Elementen für sich einzunehmen, die auch die Anwesenden im Kuppelsaal zum Mitwippen bringt.

Funkelnde urbane Sounds

Zum wiederholten Male stehen Lilli Rubin aus Bingen im Rockbuster-Finale. Wirkte der Auftritt der jungen Urban Pop-Gruppe im Jahr 2015 an eigenen Stellen noch etwas unausgegoren, so demonstriert der Fünfer um Voice Of Germany-Kandidatin Lucie Fischer am Mikrofon bei diesem Finale eindrucksvoll, wie sehr sich seitdem zum Positiven verändert haben. Die Performance der Gewinner des Mainzer Vorentscheides an diesem Abend wirkt von vorne bis hinten stimmig und tight.

Punkige Steuermänner

Nicht besonders viel Zeit, sich auf das Finale einzustimmen und eigene Fans mitzubringen, hatten Kaptain Kaizen. Die Deutschpunker sind kurzfristig als Ersatz für ihre verhinderten Kollegen von Captain Risiko eingesprungen.

Ihrem Auftritt als vierte Band des Abends merkt man die geringe Vorbereitungsphase allerdings nicht an. Das Quartett aus Landau in der Pfalz präsentiert sich auf der Festung Ehrenbreitstein rotzig und energiegeladen.

Jemand zuhause?

Ähnlich dynamisch, wenn auch nicht ganz so hart, gehen Wendy I’m Home zu Werke. Die Ludwigshafener Indie-Combo um Sängerin Mary-Anne Bröllochs gibt dem Koblenzer Publikum tanzbare Alternative Rock-Klänge auf die Gehörgänge und sorgt dafür, dass sich die Zuschauer im gesamten Kuppelsaal zum Mitschwingen geradezu genötigt fühlen. Die Resonanz auf den Auftritt des Quartetts aus dem Rhein-Neckar-Gebiet ist stellenweise ohrenbetäubend – im positiven Sinne.

Standhafte Krieger

Den Abschluss der diesjährigen Rockbuster-Kandidaten bilden die gerade erst 2016 gegründeten Epic-Rocker Philosophical Warlords and the Kiss aus Traben-Trarbach. Wild, technisch vertrackt und von der Energie ihrer zahlreichen Fans vor Bühne sowie ihres nur einen Tag zuvor erschienenen Debütalbums “The Beginning“ angetrieben, präsentiert sich das Quartett von der Mosel und treibt das Publikum mit fast schon mördermäßigen Grooves zu Pogo-Tänzen, Headbang- und anderweitigen Zappeleinlagen.

Gut Holz(en)!

Während sich die Jury nun zurückzieht und vor der schwierigen Aufgabe steht, ein halbes Dutzend wirklich talentierter und gut aufgelegter Kandidaten auf Medaillenplätze à la Olympia zu reduzieren, wird das Publikum von Van Holzen unterhalten.

Die drei jungen Rocker aus Ulm legen als Special Guests auch gleich los wie die Feuerwehr und sorgen etwa eine Stunde lang dafür, dass die Zuschauer von ihren durch Bands wie Biffy Clyro, Madsen und Papa Roach inspirierten, aber mit deutschsprachigen Texten unterlegten harten Klängen bis zur Entscheidung bestens unterhalten werden.

So sehen Sieger aus…

Als die Jury schließlich ihre Entscheidung bekanntgibt, steht fest, dass das Rockbuster-Finale 2017 ganz im Zeichen von Frauenpower steht. Nicht ganz überraschend sind Wendy I’m Home der Sieger des Abends, während Lilli Rubin mit der "Silbermedaille" den verdienten Lohn für ihren Werdegang in den letzten beiden Jahren erhalten. Bronze geht an Philosophical Warlords & The Kiss aus Traben-Trarbach, die sich künftig über die gleiche Unterstützung wie die Erst- und Zweitplatzierten freuen dürfen.

Gewonnen haben aber letztlich alle an diesem Abend beteiligten Bands, die durch ihre jeweiligen Auftritte zu überzeugen wussten und mit Sicherheit einige neue Fans dazugewonnen haben dürften. Angesichts des 2017 gezeigten Potentials darf bereits auf den nächsten Rockbuster-Jahrgang gespannt sein.