The Peejays (live in Mannheim, 2017)

The Peejays (live in Mannheim, 2017) © Roland Wollweber

The Peejays bringen das Publikum bei ihrem Auftritt in den Kulturbrücken Mannheim mit eingängigem Brit-Pop zum Mitwippen. Auch die Vorband Cinemagraph versetzen mit ihrem berauschenden Sound zurück in die 70er.

Die junge Mannheimer Band Cinemagraph eröffnet den Konzertabend im Jungbusch mit einer Mischung aus Brit-Pop und Garagen-Rock. Sobald die einzigartige Stimme des Sängers Advan Alomerovic ertönt und der erste Song "Maybe" angespielt wird, sind die Zuschauer im gut gefüllten Konzertraum der Kulturbrücken voll dabei. 

Vielversprechende Nachwuchsband

Bei ihrem Song "It's Alright" fühlt man sich in einen Westcoast-Roadtrip der 1970er Jahre zurück versetzt. Lässige Gitarrenriffs treffen auf rockige Schlagzeug-Beats. "Going Away" schlägt jedoch härtere Töne ein. Einzigartig macht das basslastige Lied der zeitweise rapide Tempowechsel und der verhältnismaßig lautere Gesang. Spätestens bei dem Drumsolo steht niemand mehr still.

Wie nicht anders zu erwarten wird der Song von Zugabe-Schreien aus dem Publikum begleitet. Und die Band erfüllt diesen Wunsch. Alomerovic singt zum Abschluss von San Francisco, untermauert von smoothen Gitarren- und Bass-Sounds. Das Publikum ist begeistert.

Brit-Pop mit Ohrwurm-Garantie

The Peejays beginnen ihren Auftritt mit einem ausdrücklichen Lob an ihre Vorgruppe. Nach "Alright" und "The Tiger's Angry" schlagen sie einen sanfteren Kurs ein. Bei "November Follows May" tauscht Ben Callard seine Gitarre gegen ein Keyboard ein, auf dem er den gefühlvollen Gesang des Leadsängers Paul Townsend begleitet. Letzterer kann bei diesem Song erstmals seine Stimmgewalt unter Beweis stellen.

"Kennt nicht jeder einen Menschen namens Billy, der im Knast sitzt?" witzelt Townsend vor dem nächsten Song. Mit eingängigen Keybaord-Sounds und einem lautstarken Bass geht es dann mit dem Ohrwurm "Billy" weiter.

Etwas philosophisch zeigen sie sich bei "Simple Things", das von den einfachsten Dinge handelt, die oft am schwierigsten zu bekommen sind. Ben Callard lässt lockere Orgel-Töne erklingen und Jan Wölfer verleiht dem Song mit seinen Backing Vocals den nötigen Groove.

Einen rockigen Gang höher schalten sie dann bei "Going Nowhere" und die Menge wippt freudig mit und spendet Riesenapplaus. Langsam wird es heiß im Saal und die Band bekundet Neid gegenüber dem mit Ventilatoren ausgestatteten Publikum.

Abwechslung steht auf der Tagesordnung

Nun kommt es zu einer Premiere. Es ertönt die noch nie zuvor live gespielte Rockballade "I Am Not A Saint". Laut Leadsänger Townsend geht es hierbei um eine Person die man hasst, aber zugleich liebt. Der Songs ermöglicht es ihm, seine gefühlvolle Stimme zur Schau zu stellen und wird von einem mit Jubelschreien ausgezeichneten Gitarren-Solo abgeschlossen.

Tanzeinlagen von Townsend und einem so richtig abrockenden Gitarristen Jan Wölfer kann man bei ihrem Gute-Laune-Song "Trying To Get You" erleben. Das Lied wird von einem eingängigen Keyboard-Spiel und sanften Drum-Sounds untermauert. Beim darauffolgenden Song geht es dann wieder etwas ruhiger zu. Es werden die Feuerzeuge herausgeholt bei "Lost Girl". Ein weiteres kraftvolles Gitarrensolo wird ordentlich vom Publikum gefeiert.

Bei ihrem Cover des Klassikers "Valerie" rocken sie, wie im Vorfeld versprochen so richtig ab. Das Publikum gröhlt und tanzt freudig mit. Ihre aktuelle Single "Nearly Almost Famous" erklingt kurz darauf. Sie erzählen, dass das Musikvideo hierzu kürzlich in Heidelberg gedreht wurde. Den Song widmen sie Cinemagraph, da er von aufstrebenden Bands handelt, die im Herzen aber schon berühmt sind. 

Ein politischer Abschluss

Daraufhin spricht die Band ernste Themen an, und zwar die politische Lage in Großbritannien und der Welt allgemein. Da die Band, die aus drei Briten und zwei Deutschen besteht, laut Leadsänger selbst "Multi-Kulti" ist, tolerieren sie keinen Fremdenhass. Dazu gibt es ein Cover des R.E.M.-Klassikers "It's The End Of The World".

Zum großen Abschluss geht es dann wieder leichter zu. The Peejays spielen ihren Song "Shut The Door", der vom Ende einer Schulhofliebe des Leadsängers Townsend handelt. Groovige Beats treffen auf Rock'n'Roll-Gitarren. Mit einer, laut dem Sänger bereits "kaputten Stimme vom zu vielen Abrocken" verabschieden sich The Peejays bei tobendem Applaus des Publikums. Ein gelungener Abend, der musikalisch keine Wünsche offen lässt.

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