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Max Mutzke (Live in Mannheim, 2017) © Mathias Utz

Max Mutzke beweist im Capitol Mannheim einmal mehr, was für ein toller Musiker er ist. Er verwandelt seine Radiohits in einmalige Versionen, präsentiert Songs mit viel Tiefgang und bindet seine Musiker perfekt in das Konzert ein.

Schon beim Support Act Daniel Docherty, einem jungen Musiker aus Schottland, ist das Publikum voll dabei.

Docherty singt und spielt auf der Gitarre mit einer innigen Intensität. Mal schnell, mal gefühlvoll, aber stets so, dass er das Publikum komplett auf sich fixiert und ihre volle Aufmerksamkeit hat. Er bekommt nach jedem Song viel Applaus und dürfte demnächst sicher öfter in Deutschland zu sehen sein.

Auftakt mit viel Rhythmus

Dann steht Max Mutzke auf der Bühne. Schon beim Auftaktsong "The Love Before" wird klar, dass es ein Konzert mit sehr viel Rhythmus wird. Mutzke singt mit seiner durchdringenden Stimme, während seine drei Musiker von monoPunk dem Song den passenden Rhythmus geben. Seine soulige Stimme kommt bei "Marie" noch mehr zur Geltung. Max gibt den Rhythmus vor. Er hat zwei kleinere Rhythmusinstrumente in der Hand und schlägt sich dabei selbst auf den Unterarm. Das noch sehr disziplinierte Publikum wippt mit, bleibt aber sitzen.

Auch bei "Can't Wait Until Tonight" singt und klatscht das Publikum mit. Max Mutzke verändert den Song gegenüber der Radioversion. Er singt langsamer als gewohnt, untermalt die Improvisation aber mit mehreren, individuellen Stimmmodulationen. Bei "Welt hinter Glas" stehen die ersten Fans auf, angetrieben vom Rhythmus können sie nicht mehr sitzen bleiben.

Der Knoten platzt   

Mit "IOU" bekommt das Konzert endlich den passenden Rahmen. Max heizt dem Publikum ein und fordert sie auf, sich gehen zu lassen, zu tanzen und mitzumachen. Jetzt endlich platzt der Knoten, das vorher wie zwangsweise auf den Sitzen festgeschnallte Publikum steht auf und geht wie befreit im Rhythmus mit.

Nach "Empire State Of Mind" werden die Songs deutlich persönlicher. Zuerst spielt er "Still The Same", der das Vorurteil wiederlegt, dass früher alles besser war. Der sehr ruhige Titel "Hier bin ich Sohn" befasst sich mit dem Thema Krankheit und wie man damit umgeht. Dann wird es etwas intimer, als die linke Bühnenhälfte dunkel wird und rechts nur noch Max und der Keyboarder im Licht zu sehen sind. Für all die prägenden Personen des eigenen Lebens spielt er "You Are All Around Me". Damit endet der besonders intensive Teil des Konzerts und es geht zurück zum Rhythmus.

Special Guest mit großer Wirkung

Zu seinem Hit "Schwarz auf Weiß" lässt Max die Hüften kreisen, denn es ist ja ein Song für die kreischenden Frauen, wie er zuvor augenzwinkernd meint. Das Publikum geht wieder voll mit. Beim Schnipser-Song "Catch Me If You Can" holt Max dann als Überraschung einen Special Guest auf die Bühne. Es ist ein befreundeter Saxophonist, der extra für dieses eine Konzert nach Mannheim gekommen ist. Das Publikum ist jetzt schon begeistert, sollte gleich aber richtig ausflippen.

Als Max Mutzke mit "Charlotte" beginnt, ahnt noch niemand, was gleich kommt. Max fängt an zu improvisieren. Er moduliert mehrere Töne, die der Saxophonist immer direkt nachspielt. Dieses Wechselspiel wiederholt sich mehrfach, beide werden immer schneller, drehen voll auf und steigern sich derart in diese geniale Improvisation rein, dass das Publikum völlig ausflippt. Es ist ein musikalischer Leckerbissen. Mit Standing Ovations verabschieden sich die Musiker vor der Zugabe von der Bühne.

Große Spiellaune 

Man merkt schnell, dass Max Mutzke und die anderen Musiker richtig Spaß haben. Denn auch nach 2 Stunden haben sie immer noch Lust und geben noch drei Songs Zugabe. Zuerst spielt er "Du und Ich", wieder ein tanzbarer Rhythmussong. Tiefgängig ist "It's Not Right", der sich mit den Sinn des Lebens befasst. Als letzten Song präsentiert Max Mutzke noch den neuen Song "So viel mehr", der auf dem Soundtrack des Kinofilms "Schatz, nimm du sie" zu hören ist. 

Das begeisterte Publikum verabschiedet Max Mutzke und seine Musiker nach 2 1/4 Stunden und hat einen tollen Abend erlebt. Max Mutzke hat wieder einmal alle seine Fähigkeiten als Musiker und Songschreiber gezeigt. Egal ob deutsch oder englisch, er bringt seine Zuhörer dazu, sich komplett auf seine Welt einzulassen.

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