Tommy Emmanuel

Tommy Emmanuel © Simone Cecchetti

Als Alleinunterhalter eine ganze Halle zum Beben bringen? Tommy Emmanuel schafft das ohne Probleme. Der wohl weltbeste Gitarrist im Bereich des Fingerstyle haut das Publikum mit seiner Energie vom Hocker.

Die Namen Jimi Hendrix, David Gilmour, Keith Richards oder Mark Knopfler sind vermutlich den meisten Musikbegeisterten ein Begriff.

Schließlich haben diese Musiker Pionierarbeit auf der E-Gitarre geleistet und damit Songs geschaffen, die sich mit ihrem einzigartigen Gitarrensound in das Gedächtnis der Hörer eingebrannt haben.

Meister seines Fachs

Tommy Emmanuel scheint keinen solch hohen Bekanntheitsgrad zu besitzen, gleichwohl er im Bereich der akustischen Gitarre einen ähnlich wichtigen Status einnimmt.

In der leider nicht komplett gefüllten Heidelberger Stadthalle zeigt der Australier dem Publikum, weshalb er zu Recht als einer der besten Gitarristen in Sachen Fingerstyle gilt, einer bestimmten Spieltechnik, bei der die Anschlaghand alle Saiten einzeln anschlägt.

Mein Freund, die Gitarre

Der bereits 61-jährige Musiker legt derart viel Herzblut und Groove in sein Gitarrenspiel, dass man sich wundert, wie Emmanuel dennoch in der Lage ist, so unfassbar schnell und vor allem präzise zu spielen.

Während seiner Songs bewegt der Australier seinen Kopf elegant vor und zurück, stampft mit dem Fuß im Takt und lächelt dabei, als würde die Gitarre etwas erzählen, das nur er verstehen würde.

Spielfreude ohne Grenzen

Mit eigenen Songs aus seiner langjährigen Karriere wie "Angelina" oder "Guitar Boogie", aber auch Interpretationen großer Klassiker wie "Georgia On My Mind", einem sensationellen Medley von Beatles-Songs und "Classical Gas" bringt Emmanuel die Masse zum Toben.

Lauter, lang anhaltender Applaus brandet ohnehin schon nach den ersten Songs auf. Bei der hohen Spielfreude Emmanuels ist dies jedoch auch kein Wunder.

Gitarren-Wunderkind

"Vielen Dank, liebe deutsche Kumpels!" ruft Tommy Emmanuel immer wieder ins Mikrofon, während ihm das Heidelberger Publikum zu Füßen liegt. Die beiden Ausnahmemusiker, die der Australier an diesem Abend auf die Bühne holt, tragen in hohen Maße zur guten Stimmung bei.

Der 12-jährige Frano Zivkovic aus Kroatien zeigt sich zwar noch ein wenig schüchtern, spielt seine Gitarre aber bereits in seinen jungen Tagen so gut wie andere Musiker nach 30 Jahren Übung. Der kleine Mozart der Gitarre sorgt für Begeisterungsstürme. Dass Frano in 10 Jahren das Erbe Emmanuels antritt, ist sehr wahrscheinlich.

Hörenswerte Jam Session

Auch Ian Cooper, ein australischer Violinist aus Sydney, ist ein absoluter Ausnahmemusiker. Emmanuel spielt mit ihm zusammen lange Jam-Sessions, bei denen beide ihre Klasse unter Beweis stellen.

Als Zugabe treten alle drei Musiker nochmals zusammen auf. Hier wird dem Publikum schließlich klar, dass sie einen Abend mit zwei leidenschaftlichen Instrumental-Profis und einem nahezu göttlichen Gitarristen gesehen haben.

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