Perturbator

Perturbator © Elfer Club

Der französische Synthie-Fanatiker Perturbator war mit seiner überdimensionierten Lightshow im Elfer Club in Frankfurt zu Gast. Mit seiner atmosphärischen Show wusste er das Publikum zu begeistern.

Schon bevor um kurz nach 19 Uhr der Einlass beginnt, ist zu beobachten wie bunt gemischt das Publikum ist. Es gibt Revenge- und New-Order-Shirts, Joy-Division-Turnbeutel und Springerstiefel. Trotz seiner elektronischen Synthesizer-Musik zieht Perturbator viel Publikum aus anderen Musikrichtungen an.

Zunächst lässt sich der Meister selbst aber nicht blicken. Obwohl es offiziell hieß, dass das Konzert um 19:30 startet, füllt sich bis dahin bloß der kleine Publikumsraum und die Erwartungshaltung der Anwesenden steigt merklich.

Letztlich ist es um acht Uhr soweit. Der Club verdunkelt sich, Perturbator geht durch den Publikumsraum in Richtung Bühne und verschwindet daneben. Schließlich ertönt als Intro "War Against Machines", die Lightshow wirkt bereits jetzt imposant und es ist abwechselnd stockdunkel und gleißend hell.

Future Club

Anschließend betritt Perturbator mit einer kurzen Verbeugung die bis auf die Lichter spartanisch eingerichtete Bühne. Als Opener hat der Franzose seinen vermutlich bekanntesten Song "Future Club" gewählt, die Reaktionen fallen entsprechend euphorisch aus. Der Auftritt wird von Beginn an von James Kents Bühnenpräsenz, den Lichtern und natürlich der Musik dominiert. Ansagen gibt es keine.

Die Interaktion mit dem Publikum besteht während der gesamten einstündigen Show nur aus leichten Verbeugungen bei Applaus und finsteren Blicken direkt in die Gesichter der Fans während der Songs. Pausen zwischen den Stücken gibt es fast keine, dadurch wirkt der Auftritt wie ein durchgehender Trip. Die Setlist bietet größtenteils einen Querschnitt der beiden Alben "Dangerous Days" und "The Uncanny Valley".

Perturbator konzentriert sich bei der Songauswahl eindeutig auf seine härtere Seite, das nachdenkliche oder ruhige Material fällt ebenso durch das Raster wie Stücke mit Gesang. Das trägt zur intensiven Atmosphäre des Auftritts bei und auch so gibt es diverse Hits wie "Humans Are Such Easy Prey", "Neo Tokyo" und "Sexualizer" zu hören.

Complete Domination

Um kurz vor neun verlässt Perturbator ohne ein Wort die Bühne. Nach wiederholten Zugaberufen und Jubel kehrt er für "The Cult Of 2112" noch einmal zurück. Die Stimmung, die während des gesamten Gigs konstant gut war, erreicht hier einen letzten Höhepunkt. Im Anschluss gibt es eine finale Verbeugung, nach wie vor mit ernstem Gesicht und James Kent verlässt die Bühne

Sein Weg zum Backstage-Bereich führt ihn allerdings durch das Publikum. Obwohl Perturbator auch weiterhin nicht spricht, sieht man ihn nun zumindest grinsen, was ihn erstmals menschlich wirken lässt im Vergleich mit seiner manchmal gruseligen Bühnenpräsenz.

Man kann im Nachhinein nur von einem gelungen Konzertabend sprechen, der die richtige Länge hatte und atmosphärisch konstant war. Mit einem DJ-Set war der Auftritt (bei dem die Synthesizer live bedient wurden) ebenso wenig zu vergleichen wie mit dem Konzert einer Band. Perturbator hat in Frankfurt seine Sonderstellung angemessen präsentiert.

Setlist

Intro (War Against Machines) / Future Club / Neo Tokyo / Disco Inferno / She Is Young, She Is Beautiful, She Is Next / Technoir / Sexualizer / Satanic Rites / Humans Are Such Easy Prey / Complete Domination / Assault / She Moves Like A Knife // The Cult Of 2112

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