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5 Seconds Of Summer (Live in Mannheim, 2016) © Manuela Hall

Egal wo die vier Australier von 5 Seconds of Summer auftreten, scharen sich tausende Teenie-Mädchen um die Boyband. Auch in der vollen SAP Arena in Mannheim hält sich der Anteil männlicher Fans in Grenzen. Wie das neue Album klingt und was die Australier live so können, haben wir für euch ausgecheckt.

Der erste Eindruck beim Betreten der SAP Arena ist nicht etwa der hohe Anteil an jungen Mädchen, der zu erwarten war, sondern die Bestuhlung. Bis auf die erste Absperrung, wo in etwa fünf Reihen vor der Bühne Platz haben, ist der komplette Innenraum bestuhlt.

Fragt sich ob dies hier aus Schutz der Teenies angedacht ist, oder um den nur halbvollen Innenraum der Arena etwas aufzuhübschen. Nichtsdestotrotz warten die Fans mit Spannung auf die Perfomance ihrer Lieblingsband und kreischen bei jeder kleinen Regung auf der Bühne vor erwartungsvoller Euphorie.

Süßigkeiten anstatt Bier

Auch herrscht hier ein abgesprochener Kleidungscode, denn echte Fans kommen im Bandshirt und damit jeder weiß, wer das angehimmelte Boyband-Mitglied ist, steht mit Edding auf den Armen und Bäuchen der Mädchen der jeweilige Name. Angestoßen wird auch nicht mit Bier, sondern mit Apfelschorle und für den kleinen Hunger dazwischen rennen Süßigkeitenverkäufer durch die Arena.

Doch sind 5 Seconds of Summer eine Boyband? Klingt doch das aktuelle Album "Sounds Good Feels Good" rockiger als Platten der Lieblingsvergleich-Band One Direction. Getanzt wird zumindest nur im Innenraum, denn kaum stehen die vier Australier auf der Bühne springen alle Mädchen von ihren Sitzplätzen auf und kreischen und tanzen was das Zeug hält. Mit Tracks wie "Carry On", "Hey Everybody!" und "Money" lassen 5 Seconds of Summer die Fans erst einmal warm tanzen, bevor sie die Gitarren aus der Hand legen und ihr Publikum kurz begrüßen.

Die beste Nacht des Lebens

Dabei haben die Jungs keinen geringeren Anspruch an ihre Fans, als diesen die beste Nacht ihres Lebens hier verbringen. Schaut man in viele glückliche Gesichter hat man daran keinen Zweifel. Musikalisch liefern 5 Seconds of Summer eine akkurate Show, die vom Sound bis zum Licht perfekt abgestimmt ist.

Interaktion mit den Fans gibt es jedoch erst zur Mitte des Sets, dann wird nach jedem Song ein Mitglied der Band in den Vordergrund gestellt, das kurze Worte an das Publikum richtet und den nächsten Song ankündigt.

Solide Show mit Luft nach oben

Zwar werden 5 Seconds of Summer nicht müde, immer wieder zu erwähnen, dass sie auf diesen Moment fünf Jahre hingearbeitet haben, doch merkt man auch, dass es den Jungs noch an Bühnenerfahrung fehlt. Hier und da könnte die Band mehr mit ihren Fans interagieren und etwas frecher sein. Ein paarmal laut "German Sausage" in die Halle zu brüllen löst zwar Kreischalarm aus, doch bringt es die Band nicht näher an das gewünschte Pop-Punk-Image. Punk ist das nur in homöopathischer Dosis.

5 Seconds Of Sommer bieten eine solide Arenenshow, die die Herzen der Fans höher schlagen lässt, bei dem jeder Songtext aus voller Kehle mitgegrölt wird und kleine Mädchen ihre Idole anhimmeln können. Für die Fans mag das die beste Nacht ihres Lebens sein, doch die Band hat noch Luft nach oben.

Setlist

Carry On / Hey Everybody! / Money / Voodoo Doll / Disconnected / Don't Stop / Outer Space / Waste The Night / Amnesia / Castaway / Jet Black Heart / Vapor /  If You Don't Know / End Up Here / Good Girls / Permanent Vacation / What I Like About You / She's Kinda Hot / She Looks So Perfect

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