Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Das dachte sich auch die 19 Jahre alte Sängerin Belqis, die das sechste Maifeld Derby bereits um 16:30 Uhr eröffnete. "Daydreaming" heißt ihr aktuelles Album, das die Frankfurterin auf dem Festival vorstellte. Den Auftritt hatten ihre Fans im großen Maifeld-Derby-Voting auf regioactive.de gesichert.

Gute Weiterentwicklung

Nach diesem tollen Einstand war Zeit, um etwas übers Gelände zu wandeln. Was die Bühnen angeht: Das riesige Palastzelt, die freizügige Fackelbühne, das kleinere Brückenaward-Zelt und der verträumte Parcours D'Amour standen wie eh und je am angestammten Platz. So hatten die Festivalbesucher auch 2016 wieder kurze Wege, um sich beschallen zu lassen.

Dazu gab es aber ein paar kleine, aber feine Veränderungen. Die Neuanordnung der Stände sorgte für mehr Platz für die Besucher auf dem Festivalgelände. Die Zahl der Fressstände nahm ab, dafür gab es zusätzliche Möglichkeiten, sich zu entspannen. Aber natürlich kamen alle sowieso wegen der Musik.

Die nötige Dosis Wahnsinn

Die bot schon früh am Freitag einige Highlights. Die US-Band Mothers lieferte schrammligen, aber inspirierten Indie-Rock auf der Fackelbühne. Neufundland sorgten anschließend im Palastzelt für den ersten Mitsing-Moment des Festivals, als sie die Besucher dazu brachten, den Ton Steine Scherben-Song "Halt dich an deiner Liebe fest" mitzusingen.

Zurück auf der Fackelbühne sorgten Weaves mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Indie-Rock, Pop, Weltmusik und zahlreichen weiteren Einflüssen, die den Rahmen des Artikels sprengen würden, für gute Stimmung. Sängerin Jasmyn Burke trug mit ihrer Bühnenpräsenz nicht unerheblich dazu bei, wie überhaupt die Band eine gute Dosis Wahnsinn zu schätzen weiß.

Während der junge Engländer SG Lewis mit seinen durchaus eigenständigen Grooves die Menge im Palastzelt unterhielt, zeigte die junge deutsche Sängerin Lilly Among Clouds in einer ganz anderen Disziplin ihrer Güte als Sängerin und Songwriterin.

Tanzalarm

Danach hatten wir uns eingegroovt, und das gerade rechtzeitig. Denn mit kam ein unerwarteter Knaller auf die Bühne des Palastzelts. Auf Platte klang die Dänin für uns zwar ganz nett, aber nicht unbedingt beeindruckend.

Live sah das jedoch ganz anders aus, denn während man vor dem Zelt vergeblich auf den vom Wetterdienst angekündigten Sturm wartete, fegte drinnen einer über die Bühne. Mø zeigte vollen Körpereinsatz, hüpfte und zirkulierte und holte alles aus ihrem Material heraus, was das Publikum mit uneingeschränktem Tanzen auf allen Rängen belohnte.

Erst einmal runterkommen

Dieses Tanzfieber hielt sich dann auch weiter bei Käptn Peng und den Tentakeln von Delphi unter freiem Himmel. Kein Wunder, denn die oft beeindruckende Wortklauberei gepaart mit schnuckeliger Musik ist ja auch schon seit längerem ganz oben dabei. Wir aber mussten nach dem ganzen Booty-Shaken etwas runterkommen und zogen daher mit wehenden Fahnen in den Parcours D'Amour, wo uns die Überraschung des ersten Tages erwartete.

Die lieferte der Pianist Martin Kohlstedt, der mit Vintage-Synthesizern seinen ganz eigenen Klang erschuf und eine gelungene Abwechslung zum sonstigen, doch eher beschwingten Sound des ersten Festivaltages bot. Das gefiel nicht nur uns: Wenn Kohlstedt nicht gerade auf Festivals das komplette Gegenprogramm gibt, spielt der Thüringer gerne auch mal auf der EXPO im deutschen Pavillion. Fein ausgesucht vom Maifeld Derby.

Avicii? Fast.

Schließlich war die Zeit für den ersten Headliner gekommen, denn der australische Electronica-DJ Flume hatte sich angekündigt. Zuvor mussten wir uns aber noch einen persönlichen Höhepunkt gönnen und nachschauen, wie Metz das Brückenaward-Zelt zerlegen. Dicke Luft, sowohl aufgrund des Noise Rock der Kanadier als auch aufgrund der schwitzenden Menschenmassen im Zelt, war unser Lohn. Ein sehr intensives Erlebnis, mit dem Flume dann verständlicherweise leider nicht mithalten konnte.

Denn der DJ teilte das Festival wie wenig andere in zwei Lager: Viele feierten sein Set euphorisch und waren begeistert von der elektronischen Partey im Palastzelt. Der zugegeben etwas kleinere Rest sah in dem Auftritt eine aufpolierte Version von Genregrößen wie Avicii, Robin Schulz oder David Guetta. Electronic Dance Music (EDM, nicht zu verwechseln mit EBM – Electronic Black Metal) bleibt halt Electronic Dance Music. Am Ende des Tages fanden wir, dass wohl beide Seiten Recht haben und gingen nach Hause, um die geschundenen Füße zu versorgen.

Im zweiten Teil: der Samstag mit Kadavar, Explosions In The Sky, Augustines, James Blake und Elias.

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Retrofit

Frisch verarztet landeten wir pünktlich zum Samstags-Einläuten bei My Friend The Immigrant. Die Band aus Wiesbaden, die sich seit 2010 in der Region und darüber sehr erfolgreich einen Namen erspielt hat, war über das Maifeld-Derby-Voting auf regioactive.de zum Opener des Tages geworden. Das Publikum war bereits zahlreich erschienen und ließ sich von den Jungs den frühen Nachmittag versüßen.

Schlag auf Schlag folgte Search Yiu, der uns doch stark an Sizarr erinnerte. Was wohl daran liegt, dass er aus dem Sizarr-Umfeld stammt. Es folgten die Blackberries, die gleichzeitig nach Oasis und 60er Jahre klangen – wie auch immer man das hinbekommt. Jedenfalls gaben die Rheinländer das gefühlte Motto des Tages vor: Elf Retrofreunde sollt ihr sein, denn der Samstag stand ganz im Zeichen der Retrogötter von Hyboria.

Zauberhafte Leslie aus den 80ern

Nun war musikalisch erst einmal Pause angesagt. Wir hatten in der Zwischenzeit die Wahl zwischen dem Zauberer The Great Joy Leslie und der Steckenpferd-Dressur, die Erwachsene auf Holzpferden über den Acker hüpfen ließ. Da keiner seinen Reiterschein dabei hatte, ging es zum Zauberer. Der hatte leider keinen spitzen Hut auf, geschweige denn einen Bart oder eine geflickte Robe, sondern sah ziemlich normal aus (sehen wir mal vom Rüschen-Hemd ab). Dafür verband der große Joy Leslie Comedy und Zaubertricks und holte ein paar Leute widerwillig auf die Bühne, verschwundene Geldscheine inklusive.

Drangsal, dessen Erstlingswerk "Harieschaim" gerade groß im Feuilleton gefeiert wird, war daraufhin unser Ziel. Der Musiker aus Herxheim in der Pfalz feiert selbst lieber die 80er Jahre, dabei insbesondere Depeche Mode und andere düster-poppige Konsorten der Epoche. Entsprechend tiefer gelegt war auch der Sound, der trotz lauten "Retro!"-Schreien im Hirn ziemlich eingängig war. Seinen Auftritt beendete, seltsamerweise passend, ein Cover von Metallicas "For Whom The Bell Tolls", sehr zur Freude der männlichen Zuschauer.

Supergroupen

Es folgte der Auftritt des Regens. Okta Logue, die draußen auf der Fackelbühne spielten, wurden uns dadurch madig gemacht, was schade ist, denn die Band hat mit ihrem 1970er-Sound einiges zu bieten. Deshalb schauten wir bei Freiburg rein. Geschrammel und Geschrei – klar, die spielten im Brückenaward-Zelt. Jedenfalls machten die jungen Herren aus Gütersloh den Unwetteranfall draußen schnell vergessen.

Mit Minor Victories stand nach Regenguss der erste Headliner der Herzen auf der Bühne. "Supergruppe um Mogwai und Slowdive" hatten wir noch im Kopf, und so klang das dann auch: Als hätte jemand zu Mogwai-Songs ein paar ausladende Gesangsparts aufgenommen. Muss man mögen. Anders gesagt: Dank Minor Victories klärte sich die Frage, warum Mogwai eher weniger Gesang haben.

Hatten wir schon Retro?

Wer bis dahin nicht einmal darüber nachgedacht hatte, wie retrolastig der Samstag sei, dem fiel es jetzt wie Schuppen von den Augen. Denn wo man auch hinging, uralte Klänge aus längst vergangenen Zeiten lagen überall in der Luft.

Im Parcour D'Amour feierte Fins wie auch schon Drangsal die 80er Jahre, diesmal nur mit weitaus freundlicherem Klang. Herr Fins zauberte nämlich das Äquivalent zum Soundtrack jedes Popcorn-Films des Jahrzehnts auf die Bühne. Entsprechend beschwingt zeigte sich das Publikum im sonst eher sitzfreudigen Parcour, ein paar Mutige bewegten sogar ihre vom Vortag noch müden Tanzbeine vor der Bühne.

Ähnlich sah es bei Kadavar auf der Fackelbühne aus, auch wenn hier guter alter handgedrechselter Rock der alten Schule angesagt war. Die drei bärtigen Männer und ihr an den großen Vorbildern geschulter 70s-Rock (Led Zeppelin! Black Sabbath!) sind derzeit ganz schön angesagt, was man ihnen bei der energiegeladenen Show auch nicht verübeln kann. Besonders Schlagzeuger Christoph Bartelt tat es uns an, der wie ein wütender Boxer sein Schlagzeug verprügelte – technisch perfekt, aber energisch.

Verliert euch!

Explosions in the Sky benötigten ihr Mikrofon im Palastzelt nur für kurze Dankesworte ans Publikum. Ansonsten feierten die Texaner eine Stunde lang instrumentalen Post-Rock auf der Bühne. Die einzelnen Songs gingen ineinander über wie Butter, die auf einem heißen Toastbrot wegschmilzt (übrigens war das Essen auf dem Maifeld Derby auch wieder sehr toll). Getaucht in Nebel, den Regenbogen und alles, was so eine Lichtshow an mystischer Beleuchtung so hergeben kann, hypnotisierte die Band das Publikum. Das stand schließlich nur noch da und starrte gläubig ins Licht, während vorn alte Schmankerl und Stücke vom neuen Album "The Wilderness" rausgehauen wurden.

Zeit um sich in sich selbst zu verlieren also, was daraufhin auch bei den Augustines auf der Fackelbühne ging. Beim Auftritt der New Yorker kamen freudige Erinnerungen an das Maifeld Derby 2014 hoch, denn die gesamte Stimmung erinnerte an den grandiosen Auftritt von Future Islands. Währenddessen lieferte der junge schwedische Soul-Sänger Elias einen begeisternden Auftritt auf dem Parcours D'Amour ab. Verstärkt um zwei Backgroundsängerinnen schmetterte sich das Stimmwunder durch die Songs seines hoffentlich bald erhältlichen Debütalbums – und erhielt zum Dank von den zahlreich erschienenen Zuschauern Standing Ovations.

Headliner aller Headliner James Blake bewegte sich schlussendlich zwischen technoiden Beats und hypnotischer Wiederholung, freute sich aber vor allem über den Auftritt und das zahlreiche Publikum. An seiner Musik, vor allem am aktuellen Album "The Colour in Anything", scheiden sich derzeit die Geister und schwanken zwischen "Langweilig!" und "Obacht!". "The Colour in Anything" stand jedenfalls im Palastzelt im Vordergrund, zu Beginn und am Ende von ein paar Gassenhauern aus Blakes älteren Alben garniert.

Eingesaut

Ob da noch was geht, fragten sich viele und gingen frohen Mutes ins Brückenaward-Zelt, um die Band mit dem formschönen Namen Pissed Jeans zu erleben. Der Noise-Sound der Band aus Pennsylvania zog die Derbyasten an wie Licht einen Schwarm Mücken.

Vielen reichte es nach einem langen Festivaltag aber auch nach ein oder zwei Liedern und so entstand ein stetiges Kommen und Gehen im rappelvollen Zelt, während sich der harte Kern drinnen die Nakenmuskulatur durchprügelte. Wir blieben etwas länger, wandelten dann aber auch zu den entfernten Klängen von Kid Simius aus dem großen Palastzelt mit Vorfreude auf den Morgen danach gen Heimat.

Für die Nachtschwärmer und Feierwilligen hielten Cucuc im Brückenaward-Zelt noch die richtige Mixtur aus Tanzbarem und Entspannendem bereit. Zu den entspannten Beats von Donni Schoenemond und dem entrückten Gesang von Ziggy Has Ardeur ließ es sich bestens in den frühen Morgen tanzen.

Im dritten Teil: der Sonntag mit Destroyer, Boy, Dinosaur Jr. und Daughter.



Der letzte Tag Maifeld Derby begann mit fangfrischem funkigen Soul: Woman sind brandneu und haben gerade mal eine EP mit dem Titel "Fever" veröffentlicht. Aber die ist schon so überzeugend, dass die drei Herren aus Köln auf dem Maifeld Derby und noch einigen weiteren Festivals in diesem Jahr spielen können. Zurecht fanden wir, denn so zärtlich-sanft wurde es an diesem Tag nicht mehr im Brückenaward-Zelt.

Dröhnenaufname

Dann dröhnte es sehr schön aus dem Palastzelt. Sehr tief, sehr lang, sehr wiederholend. Können nur Suuns sein, dachten wir und bestätigen uns das direkt mal vor Ort. Die Musik erinnert an Soundtracks aus 90er-Jahre-Irgendwas-Mit-Cyber-Cyber-Filmen und dem, was laut neueren James Bond-Filmen angeblich so in osteuropäischen Diskos läuft – komischerweise gleichzeitig. So oder so, jeder Song schlug sich ins Gehirn und blieb dann mindestens auch erstmal schemenhaft dort.

Raus aus der traurigen osteuropäischen Cyberzukunft, rein in den Gottesdienst, denn Algiers hielten auf der Fackelbühne vor großem Publikum eine fast perfekte Gospelmesse. Nur ließen sie dabei Jesus weg und packten Elektromusik dazu. Sänger Franklin James Fisher kritisierte während der Bibelstunde ohne Bibel Kapitalismus und Rassismus. Dabei schrammte die Band manchmal hart an der Grenze zur Langeweile, denn einige Songs waren zu vollgepackt mit Elektrogepäck.

Apropos Langeweile: Destroyer muss man wirklich mögen, sonst wird das nichts mehr in diesem Leben. Deren Liveshow bestand nämlich aus einem ziemlich uninspiriert dastehendem Sänger Dan Bejar, um den sich seine Band im Halbkreis genauso uninspiriert versammelte. Auch das Songmaterial reißt nicht wirklich vom Hocker. Vielleicht sollten sie es mal im ZDF Fernsehgarten versuchen?

Zuschauen kann auch wehtun

Wie Liveshow wirklich geht, zeigten Battles dem Maifeld Derby: Anekdoten, gute Musik und Schweiß, Schweiß und verdammt nochmal Schweiß. Schlagzeuger John Stanier arbeitete wie vor beinahe zehn Jahren immer noch wie ein Ackergaul an seiner Schießbude und zerfloss vor der Augen des Maifelds, das jubelnd mitlitt. Der Rest der Band schien währenddessen größtenteils damit beschäftigt zu sein, in tausenden Fußpedalen, Schaltern und sonstigem Schnickschnack den perfekten Sound zu finden.

Wir ließen das fremde Leiden hinter uns und widmeten uns unserer eigenen kleine Tour de Force, denn in kurzer Reihenfolge sollten drei Bands angeschaut werden. Zuerst ging es zu Spain im Parcour D'Amour, wo aber schnell wieder der Rückzug angetreten wurde. Spannend geht für uns anders, weil jeder Song gleich öde klang, und schief klingendes Rumtrompeten auf einer Melodica das dann auch nicht besser machen konnte.

Lieber weiter gehen zu Boy im Palastzelt, bei denen wir bereits routinemäßig tolle Songs und entsprechende Stimmung erwarteten. Selbstredend wurden wir auch diesmal von dem Duo nicht enttäuscht, dafür aber von der schwülen Hitze aus dem Zelt vertrieben. Beim kleinen Geheimtipp Protomartyr konnten wir schließlich verweilen, und das nicht nur aufgrund der angenehmen Temperatur im Brückenaward-Zelt. Die Amerikaner servierten gefällige Arbeiterklasse-Musik, die an englische Vorbilder wie die Sleaford Mods und The Fall erinnert, dabei aber weitaus weniger beleidigend und nicht so hochnäsig klang.

Rock-Dinos

Dann stand endlich die vielleicht wichtigste Rock-Band der Weltgeschichte auf der Fackelbühne: Dinosaur Jr. Wortlos begann das Trio und schrammelte knarzig, aber gewohnt melodisch los. Frontmann J Mascis wirkte wie so oft zumindest desinteressiert, Bassist Lou Barlow vergrub sich in seiner Haarpracht und Schlagzeuger Murph trommelte, was halt so weggetrommelt werden musste. Nachdem auch die letzte perfekte Einstellung an den Reglern gefunden wurde (oder sich unsere Ohren an den Sound gewöhnt hatten), gab es einen bunten Strauß aus bekannten Hits, gepaart mit einigen Songs vom kommenden Album "What Yer Not".

Im Hintergrund bauten sich derweil dunkle Gewitterwolken auf und pünktlich zum Ende des Sets von Dinosaur Jr. entfesselte sich ein gewaschener Sturm mit sinnflutartigen Regenfällen und einschlägigem Gewitter. Gemütlich versammelten sich das Maifeld Derby im großen Palastzelt, auch weil die restlichen Bühnen aus Sicherheitsgründen geschlossen wurden, und konnten drei extrem gut gelungene Tage Musikfestival mit Daughter ausklingen lassen.

Das Maifeld Derby 2016 war ein Knaller, kaum Ausfälle, viele Highlights, tolle Stimmung, prima Atmosphäre – und Riesenglück mit dem Wetter. Uns fällt nichts ein, was wir kritisieren könnten. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr.

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