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Heisskalt (live beim Taubertal Festival 2015) © Akis Konstantinidis

In gewohnter Manier bringen Heisskalt den Frankfurter Club Ponyhof zum Kochen. Zum ersten Mal präsentieren sie einige Songs des im Juni erscheinenden Albums "Vom Wissen und Wollen". Und die haben es gewaltig in sich.

Der Ponyhof ist einer der wenigen Clubs, die ihren ganz eigenen Charme besitzen. "Klein aber fein" wäre wohl die passendste Bezeichnung. Um auf die Mini-Bühne zu gelangen, müssen sich die Künstler durch den gesamten, dicht gedrängten Konzertraum schlängeln.

Eine bessere Location könnte es für die vier Männer von Heisskalt nicht geben, schließlich hat das Feiern und der Kontakt mit dem Publikum für die Stuttgarter oberste Priorität.

Im Hexenkessel

Der Support Act des Abends This April Scenery tut sich mit dem Akklimatisieren der Zuhörer allerdings noch sichtlich schwer. Die rhythmisch abwechslungsreichen Instrumental-Passagen animieren zum starken Kopfnicken, doch angesichts der stets ähnlich klingenden Gesangslinien bleiben die Begeisterungsstürme aus. Dranbleiben, Jungs!

Schon mit dem ersten Ton von Heisskalt verwandelt sich die träge Publikumsmasse in einen brodelnden Kessel. Der gesamte vordere Teil des Raumes wird zu einem einzigen Pogo. Die Liedtexte des letzten Albums "Vom Stehen und Fallen" kennt fast jeder Zuhörer auswendig. Da ist es kein Wunder, dass getanzt wird, was das Zeug hält. Schon nach kürzester Zeit geht der Sauerstoffgehalt des Clubs gegen Null und nicht nur Sänger Mathias kleben die nassgeschwitzten Haare auf der Stirn.

Neue Songs!

Immer wieder streuen die vier Rocker Lieder des neuen Albums "Vom Wissen und Wollen" ein, das im Juni in die Musikläden kommt. Doch wie klingen die Songs der neuen Platte? Der erste Eindruck: Ein Stück melancholischer als die alten Songs, allerdings auch rhythmisch komplexer. Die Instrumentalbreaks eignen sich wie immer bestens zum Tanzen und Abgehen. Die Vorfreude auf das Album ist mehr als berechtigt.

Apropos Abgehen: Gegen Ende des Konzerts herrscht der absolute Ausnahmezustand. "Danke, dass ihr hiergeblieben seid!", scherzt Mathias in Hinblick auf die vollkommen sauerstofffreie Luft im Club. Als Belohnung spielt die Band als Zugabe "Hallo", "Nicht anders gewollt" und zum Schluss "Bewegungsdrang".

Obligatorischer Tanz mit dem Publikum

Während des Songs geht der Sänger wie gewohnt auf Tuchfühlung mit dem Publikum und tanzt zusammen mit diesem, als gebe es kein Morgen mehr. Der Abend im Ponyhof wird zu einer Party unter gleichgesinnten Freunden, die den Konzertraum in eine hitzige Feuersbrunst aus Euphorie verwandeln.

Gerade das ist der springende Punkt: Ein Heisskalt-Konzert ohne verschwitzte Leiber wäre wie Schwarzwälder Kirschtorte ohne Sahne. Schon allein der Gedanke daran fühlt sich irgendwie falsch an.

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