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Bring Me The Horizon (live in Mannheim, 2016) © Alex Schäfer

Schon seit Monaten ist das Konzert von Bring Me The Horizon in der Alten Feuerwache in Mannheim ausverkauft. Mit harten Klängen und einer spektakulären Lichtshow katapultieren die Briten ihre Fans musikalisch sowie visuell in andere Sphären und lassen dabei kein T-Shirt trocken.

Mit ihrem aktuellen Album "That's The Spirit" schaffen die Briten von Bring Me The Horizon den perfekten Spagat zwischen altgewohntem Melodycore und poppigem Mainstream.

Genauso gemischt wie die musikalischen Elemente auf der neusten Platte ist auch das Publikum an diesem Abend in der ausverkauften Alten Feuerwache in Mannheim. Hier reihen sich kleine Mädchen zwischen Fanboys und Jung neben Alt.

Totalausfall bei Don Bronco

Doch bevor Bring Me The Horizon die Besucher mit ihrer spektakulären Lichtshow in Bann ziehen können, stehen Don Bronco auf der Bühne. Die britische Alternative-Rockband mit stark poppigen Klängen versucht die Meute zu Beginn des Abends mit ihren durchaus tanzbaren Tracks in Wallung zu bringen – jedoch mit nur mäßigem Erfolg. Fällt Sänger Rob Damiani schon zu Beginn des ersten Songs das Mikro aus der Hand, reihen sich anschließend viele kleine technische Fehler aneinander, die nach einigen Minuten zum Totalausfall im Set führen.

Ohne ein Wort verlassen Don Bronco die Bühne und kehren fast zehn Minuten später ohne Erklärung zurück, um ihren letzten Song anzustimmen. Spätestens jetzt will die Vorband dann nochmal alles vom Publikum abverlangen und fordert zum großen Moshpit auf. Hätte geklappt, wenn die Band nicht sofort nach der Aufforderung den nächsten Takt gespielt hatte. So steht die moshwillige Meute nur verwirrt im Raum, bevor sie unkoordiniert durcheinander läuft.

Moshpits sind eine Kunst für sich

Besser klappen die Moshpits später bei Bring Me The Horizon, die schon ab der ersten Sekunde die Menge auf ihrer Seite haben. Spätestens zu "Happy Song" ist hier alles in Bewegung: Ein riesiger Moshpit in der Mitte, der sich bis zum Schluss hält, und zahlreiche aufeinanderhüpfende Menschen am Rand der Halle bestimmen das Publikumsbild.

Was die Show der Briten ausmacht, ist nicht nur die spektakuläre Lichtshow, die ab der ersten Minute die Halle in ein Meer aus Sound und Licht hüllt, sondern vielmehr, dass alles aufeinander abgestimmt ist. Musik und Licht sind perfekt getaktet und zu jedem Song werden passende visuelle Effekte auf den Bühnenhintergrund eingeblendet. Dieses Zusammenspiel zeiht die Zuschauer in den Bann der Band, die die Halle mit Tracks wie "Throne", "House Of Wolves" oder auch alten Schätzen wie "Chelsea Smile" zur Eskalation antreiben.

Eine schwitzige Angelegenheit

Auf dem Höhepunkt des sphärischen Konzerterlebnisses verschwinden Bring Me The Horizon ohne ein Wort von der Bühne. Während die meisten im Raum nach einer Zugabe brüllen, wringen andere in der Zwischenzeit ihre durchnässten T-Shirts aus oder kämpfen sich gar auf der Suche nach mehr Platz an die Seite der Feuerwache.

Zwei weitere Songs später und nach genau einer Stunde ist der Spuk auch wieder vorbei. Mit den angehenden Lichtern in der Halle wird auch der letzte aus seiner Trance ins Jetzt zurückbefördert. Wer sich bisher mit den neuen Songs von "That's The Spirit" auf Platte nicht anfreunden konnte, wird live davon überrascht sein, wie gut die Synthie-Sounds funktionieren. Unterfüttert mit bebendem Bass und schnellen visuellen Effekten verwandeln die Briten ihre Show in ein intensives Epos, das man lange nicht vergessen wird.

Setlist

Doomed / Happy Song / Go To Hell, For Heaven's Sake / The House Of Wolves / Chelsea Smile / Throne / Shadow Moses / Sleepwalking / True Friends / Follow You / Can You Feel My Heart / Antivist / Blessed With A Curse / Drown

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