Underworld (live in Mannheim, 2016) Fotostrecke starten

Underworld (live in Mannheim, 2016) © Johannes Rehorst

Zuschauer aller Altersklassen zieht es in den Maimarktclub, denn erstmals treten Underworld in Mannheim ab. Sie erleben einen unvergesslichen Abend mit Musik, die ebenso zeitlos wie bewegend ist.

Die Lichteffekte tränken den Maimarktclub in blaues Licht, Bühne und Publikum sind bereit. Doch wo ist der DJ? Der zum Aufwärmen bestellte DJ Steve Hall hat es sich im letzten Moment wohl doch noch anders überlegt oder es sich sehr leicht gemacht. Zwei Mal sieht man eine Gestalt über die Bühne huschen und schnell ein paar Einstellungen für die im Hintergrund laufenden Beats verändern.

War das Steve Hall? Jedenfalls ist es 20:40 Uhr und das Publikum wird nach einer Stunde Wartezeit verständlicherweise ungeduldig. Pfeifen, Klatschen und Rufe werden laut. Die Masse ist bereit zum Tanzen – und siehe da, früher als gedacht kommen Underworld auf die Bühne und begrüßen ihre Fans mit ihrem Song "I Exhale".

Die Musik, ein Lebensgefühl

Für Karl Hyde, Rich Smith und Darren Price bieten vom ersten Ton an eine harmonische Performance. Wie in Trance tanzt Hyde auf der Bühne, komplett in seinem Element. Für ihn scheint es in diesem Moment nichts anderes als seine Musik zu geben, die ihn offensichtlich dieser Welt völlig entrückt. Und genau dieses Lebensgefühl, das er auf der Bühne auslebt, überträgt sich auch auf das Publikum.

Das Publikum tanzt, klatscht, jubelt und will immer mehr. Ganz besonders die Songs  "Push" und "Juanita" bringen die Konzerthalle zum Beben. Im Kontrast dazu erschaffen ruhigere Songs wie "Dark Train" eine besondere, fast verträumte Atmosphäre.

Generationen verbinden

Das Geschick mit dem Underworld Techno, Acid House und Dub miteinander vereinen, verleiht elektronischen Sounds eine ganz neue Dimension, in der so gut wie jeder Song Wiedererkennungswert besitzt. Das Trio schöpft aus seinem umfangreichen Repertoire und bietet auch vier Songs aus ihrem jüngsten Album "Barbara Barbara, we face a shining Future".

Underworld gelingt es, mit ihrer Musik Altersgrenzen mühelos zu überschreiten und Generationen miteinander zu verbinden. Hier sieht man 20-jährige, die wild zu den Beats raven, dort ein Pärchen das nostalgisch an die 1990er-Jahre zurückzudenken scheint. Doch jede Reise in die Vergangenheit wird von der Gegenwart wieder eingeholt. Den krönenden Abschluss findet das Konzert nach über zwei Stunden Spielzeit mit "Born Slippy". Das Publikum ist zufrieden – einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es dennoch, denn würde es nach ihnen gehen, würden sie noch weiter feiern.

Setlist

I Exhale / Dark Train / Juanita /Ova Nova / Nylon Strung / Two Months Off / Eight Ball/ Jumbo/ Ring Road / Push / King of Snake / Faxed Invitation / Dirty Club / Low Burn / Rez / Cowgirl / Born Slippy

Alles zum Thema:

underworld