The Neighbourhood (2015)

The Neighbourhood (2015) © MLK

Mehr als hundert Fans versammeln sich schon lange vor dem offiziellem Einlass vor dem Frankfurter Gibson Club, um einen guten Platz für das The Neighbourhood-Konzert zu ergattern. Mit ihrem Mix aus Electro, Dark Pop und Hip Hop hat sich das Quintett eine große Fanbase erspielt. Dass The Neighbourhood fortwährend mit Soundproblemen zu kämpfen haben, ändert nichts an der Begeisterung ihrer Fans.

Seit 2011 machen The Neighbourhood zusammen Musik und das nicht ohne Erfolg. Durch ihren Hit "Sweater Weather" aus dem Jahr 2013 erreichte die kalifornische Band erstmals einen größeren Bekanntheitsgrad in den USA. Obwohl sich The Neighbourhood in Deutschland eher noch auf unbekanntem Terrain bewegen, war das Konzert schon Ende Dezember ausverkauft. 

Deshalb versammelten sich Scharen von Fans schon vor dem offiziellen Einlass auf der Frankfurter Zeil vor dem Gibson Club. Das Publikum ist größtenteils sehr jung und bis auf ein paar wenige Ausnahmen weiblich. Teilweise werden Mädchen sogar von ihren Eltern begleitet, die sich es dann eher im hinteren Bereich des Clubs gemütlich machen. 

Vorband mit ähnlichem Stil 

Doch bevor die eigentliche Show losgeht, darf die Band MOTHXR sich beweisen. Der Frontsänger Penn Badgley wird den meisten eher als Schauspieler aus der Sendung "Gossip Girl" bekannt sein. Mit ihrem groovigen Sound sorgen sie beim Publikum für eine gute Stimmung und sind stilistisch als Warmup geeignet.

Dem Tourmotto gemäß

Nach einer halben Stunde Umbauzeit, ist es dann endlich soweit. Die Lichter gehen aus und auf der Bühne startet ein gut inszeniertes Lichspektakel, während sich die fünf Jungs alle einzeln nacheinander auf die Bühne begeben. Es erklingt Meeresrauschen passend zum Tourmotto "underwatour", dann starten The Neighbourhood mit dem Song "Greetings from California" in den Abend.

Abwechselnd spielen The Neighbourhood einen Mix aus Liedern des neuen Albums "Wiped Out!" und vereinzelt Lieder aus ihrem älterem Album. Sowohl Klassiker wie "Afraid" oder "Let It Go", als auch neue Songs wie "Cry Baby" oder "Daddy Issues" lassen die Herzen des Publikums dahinschmelzen. 

Kampf gegen den Sound

Richtig zur Geltung kommt die Stimme des von den Fans umschwärmten Frontsängers Jesse Rutherford leider bei keinem der gespielten Songs. Immer wieder ist zu sehen, dass er sich selbst nicht gut hören kann und mehrfach versucht, dem Soundtechniker mit Handzeichen zu vermitteln, dass der Sound korrigiert werden muss.

Der Sänger gibt sich ziemlich Mühe die Probleme mit seiner Performance vergessen zu machen, doch zu 100% gelingt es ihm nicht. Der alles übertönende Bass macht seinen Gesang kaum verständlich oder auch nur hörbar!

Fliegende BHs & tolle Stimmung

Für die Fans und das Publikum ist dies aber jedoch kein Grund ihre Band nicht zu unterstützen. Tatkräftig und enthusiastisch singt das Publikum so gut es geht bei jedem Song mit. Es werden sogar BHs auf die Bühne geworfen, die der Frontsänger belustigt entgegen nimmt. 

Zum Highlight des Abends entwickelt sich der Erfolgshit "Sweater Weather", der auch den letzten Fan zum lauten Mitsingen animiert. Mit ihrer Singleauskopplung "R.I.P 2 My Youth" verabschieden sich The Neighbourhood nach knapp mehr als einer Stunde ohne große Verabschiedung oder Zugabe.

Trotz der Soundprobleme ließ sich das junge und enthuasiatische Publikum nicht nehmen, die Band ausgelassen zu feiern – für einige war es vielleicht auch ihr erstes Konzert. Kritisch betrachtet ist soundtechnisch aber noch ziemlich viel Luft nach oben und man kann nur hoffen, dass der Sound beim nächsten Besuch in Deutschland besser sein wird. 

Setlist

Greetings from California / Prey / Jealousy / Baby Come Home / Female Robbery / Wires / Daddy Issues / Wiped Out! / Afraid / Baby Come Home 2 / Cry Baby / WDYWFM / Let It Go / Warm / Sweater Weather / R.I.P 2 My Youth

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