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Die zweite Ausgabe des Bermuda Shorts Festivals lockte zahlreiche Filmbegeisterte ins Cineplex Mannheim, wo Kurzfilme der besten Regisseure der Mannheimer Partnerstädte gezeigt wurden. Bei der Preisverleihung gab es einen überraschenden Sieger.

Was ist besser geeignet, verschiedene Kulturen miteinander zu verbinden, als ein Kurzfilmfestival? Durch kein anderes Format erhält der Zuschauer bessere Einblicke in eine fremde Kultur. Derselben Meinung waren auch Michael Ackermann, der Projektleiter der FilmCommission Rhein-Neckar und die Verantwortlichen der Partnerstädte, die 2011 das Festival erdachten. 2015 fand nach der Premiere 2012 die zweite Ausgabe des BermudaSHORTS statt.

An drei Tagen wurden Kurzfilme auf drei Filmrollen aus Mannheim und deren Partnerstädten gezeigt. Zu sehen waren sowohl sehr schlichte Filme, als auch aufwändige Produktionen, die Preise von anderen Filmfestivals aufweisen konnten. Schwer verständliche Kunstfime waren ebenso vertreten wie geradlinig erzählte Streifen.

Schwierige Entscheidung

Nach jeder Filmrolle konnten die Zuschauer zwei Stimmen für den ihrer Meinung nach besten Film oder für die zwei besten Filme abgeben. Diese Stimmzettel wurden dann für den von der Brauerei Welde gesponsorten Publikumspreis ausgewertet.

Für welchen Film entscheidet man sich also? Schnell zeigt sich, dass die Filme insgesamt ein hohes Niveau aufweisen; abgesehen von einigen Abweichlern fällt dem Zuschauer angesichts der vielen gelungenen Produktionen die Wahl schwerer als anfangs vermutet. 

Die Preisgewinner

Bei der Preisverleihung am Samstag wurde sowohl der Gewinner des Publikumspreises als auch des Jurypreises bekanntgegeben. Die Wahl der Zuschauer fiel auf den Film "Berndout", in dem sich der Protagonist Bernd eine Auszeit vom Alltagsstress gönnt. Der Mannheimer Regiesseur Arthur Rewak nahm den Preis in Form einer Welde-Flasche und das Preisgeld von 500 € freudig entgegen.

Die Wahl der Jury war allerdings noch viel interessanter: Als Gewinner wählten sie den Film "Ich denke, dies kommt dem Filmmaterial am nächsten" des Regisseurs Yuval Hameiri aus Haifa, in dem dieser den Tod seiner Mutter verarbeitet: Nachdem von seinem Vater angefertigte Aufnahmen der todkranken Mutter durch sein Verschulden auf der Videokamera überspielt wurden, versucht er, das Ereignis mit Gegenständen nachzuspielen, so dass die Szene genauso wie in seiner Erinnerung aussieht. Ein mehr als würdiger Gewinner.

Empfehlungen der Jury

Die Jurymitglieder würdigten zusätzlich noch drei weitere Filme, die besonders positiven Anklang fanden: "Die Duftsammlung" aus der moldawischen Stadt Chișinău von Regisseur Igor Cobileanski zeigt einen Vater, der seinen Sohn aus Geldnöten einen Kampf mit einem anderen Jungen austragen lässt, während ein Bonze hinter dem Lenkrad eines fetten Autos den Kampf beobachtet.

Ein weiterer Film aus Haifa erhielt ebenfalls eine Empfehlung: "Gott macht Witze" von Boaz Balachsan und Dima Tretyakov zeigt die Vielfalt der Gottesbilder israelischer Kinder. Ein weiterer Mannheimer Film stach ebenfalls heraus, und zwar "Chocolate Darwin", der eine witzige und ungeheuer kreativ umgesetzte Interpretation der Schöpfungs/Evolutionsgeschichte bietet.

Ein Beitrag zum Verständnis anderer Kulturen

Festivalleiter Michael Ackermann bezeichnete die Zusammenarbeit mit den Regisseuren aus den Partnerstädten als "herzerwärmend". Alle Beteiligten lobten ebenso die familiäre Stimmung, die während des gesamten Festivals spürbar war.

Festivals wie das BermudaSHORTS tragen aber nicht nur dazu bei, den Austausch zwischen Filmemachern zu fördern, sondern leisten auch einen echten Beitrag zum Verständnis anderer Kulturen. Auf die nächste Ausgabe kann man schon jetzt gespannt sein.

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