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The Script (live in Frankfurt, 2015) © Joy Dana Görig

The energy never dies: Die irischen Radiomatadoren The Script präsentieren sich in der Jahrhunderthalle Frankfurt als hochprofessionelle, leidenschaftliche Musiker, ohne dabei ihr Publikum nur eine Sekunde aus den Augen zu verlieren.

Seit der Veröffentlichung ihres gleichnamigen Debütalbums 2008, liefern The Script nicht nur den potentiellen Soundtrack zu den Drehbüchern diverser US-Arztserien oder Herzschmerzfilmchen, sondern versorgen Album für Album die globalen Radiostationen mit ihren fast schon unverschämt eingängigen Pop-Hymnen. Kein Wunder, dass der Multiplatin-Regen durch weltweit über 20 Millionen verkaufte Tonträger nicht lange auf sich warten ließ.

Zum Greifen nah

Dass in ihrem eigenen Drehbuch vor allem die Fans der Band die Hauptrolle spielen, zeigt sich in der Jahrhunderthalle in Frankfurt. Schon beim folkigen Opener "Paint The Town Green" springt Frontmann Danny O'Donoghue von der Bühne und stürzt sich von hysterischen Frauenschreien begleitet in die erste Reihe. Da müssen die Selfie Sticks kurz mal weichen.

"Are you ready to jump?", schreit O'Donoghue in die Menge. The Script wollen eine große Freitagabend-Party schmeißen und haben mit ihrer energiegeladenen Show die gesamte Halle innerhalb weniger Songs komplett auf ihrer Seite. Auch Gitarrist Mark Sheehan ist in diesem Punkt eine echte Rampensau, schreddert in feinster U2-Manier die Akkorde, übernimmt den Backvoice-Part und die Strophen in "We Cry" oder plaudert ein wenig mit dem Publikum.

Magische Momente

Egal ob unten im Bühnengraben oder auf der Bühne selbst: mit Blicken, Gesten oder Aufforderungen zum Mitsingen oder Klatschen beziehen die fünf Iren ihr Publikum jederzeit mit ein.

So ertönen Hits wie "Breakeven", "The Man Who Can't Be Moved", "Superheroes", "We Cry" oder die Zugabe "For The First Time" aus tausend Kehlen, mal mit, mal ohne Band. Das sind genau die Momente, für die Livekonzerte geschaffen wurden. Den Song "You Won't Feel A Thing" nutzt Frontmann Danny für einen Abstecher auf den Balkon. 

Von wegen schnulzig

Wer The Script in die Pop-Schnulzen-Schublade steckt, wird spätestens bei einer Show der Iren eines Besseren belehrt. Zwischen den Balladen geben Songs wie "Good Ol' Days", "The Energy Never Dies" oder "Hall Of Fame" genug Feier-Material für die euphorisierte Meute. Bei der groovigen Mischung aus souligem Breitwand-Pop, Folk und Hip Hop und dem überraschend druckvollen Gesamtsound kommt keine Langeweile auf.

Untermalt wird das alles von einer spektakulären und clever eingesetzen Lichtshow, bestehend aus rotierenden LEDs, die in verschiedenen Farben und in unterschiedlicher Helligkeit leuchten. Die Bühne selbst ist nämlich ungewohnt dunkel gehalten, was den Effekt der LEDs nochmals verstärkt. Hier wurde wirklich ganze Arbeit geleistet. Überhaupt verläuft das gesamte Konzert äußert professionell. Bei jedem kurzen Umbau oder Instrumentenwechsel werden die Scheinwerfer komplett runtergeschaltet.

No Good in Goodbye

Nach knapp einer Stunde ist das Hauptset beendet, doch es fehlt noch der ein oder andere Chartbreaker. Im Zugabeblock wird genau das nachgeholt. Das Publikum darf nochmal alleine den Refrain von "For The First Time" schmettern und Motivator O'Donoghue nutzt den Moment vor "Hall Of Fame" für ein Plädoyer für die Menschlichkeit in Zeiten von Krisen und Kriegen: "Music is the one true religion and doesn't give a shit whether you are black, white or gay!"

Damit endet das Konzert, wie es begonnen hat: mit viel Leidenschaft und Liebe zur Musik und zum Publikum. Bei einem solchen Drehbuch kann der Film nur gut werden.

Setlist

Paint The Town Green / Hail Rain or Sunshine / Breakeven / Before The Worst / Superheroes / We Cry / If You Could See Me Now / Man On A Wire / Good Ol' Days / The Man Who Can't Be Moved / You Won't Feel A Thing / It's Not Right For You // The Energy Never Dies / For The First Time / No Good in Goodbye / Hall Of Fame

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