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Labrassbanda (live beim Da Capo Festival in Alzey, 2015) © Benjamin Metz

Das ausverkaufte Konzert von LaBrassBanda beim Da Capo Festival in Alzey gleicht einer Reise quer durch alle Musikstile. In der ihnen eigenen Art interpretieren sie Songs aus allen Genres und verleihen ihnen so ihren eigenen Charme.

Den Auftakt des bayerischen Abends beim Da Capo Festival in Alzey bildet zunächst Sängerin Karin Rabhansl & Band. Sie spielen bayerisch Rock und sorgen schon als Vorgruppe für beste Stimmung im Schlosshof und erhalten für ihren Auftritt sehr viel verdienten Applaus.

Hochdeutsch hat Pause

Nach kurzer Pause betreten dann LaBrassBanda die Bühne. Die neun Musiker, bestehend aus fünf Bläsern sowie vier Bandmitgliedern der Rhythmusgruppe, legen los wie die Feuerwehr und blasen das Publikum schon beim ersten Song direkt weg. Angefeuert von der tollen Stimmung im restlos ausverkauften Schlosshof begrüßt Sänger Stefan Dettl die Zuschauer in typisch bayerischer Mundart: "Habe die Ehre in dieser wunderschönen Burg".

Er erklärt auch gleich, dass Hochdeutsch das Einzige sein wird, das heute nicht zum Programm gehört. Das merken die Zuschauer auch gleich beim ersten Song mit Text. Der besungene VW Jetta ist laut Sänger "als Auto eine Katastrophe, aber es passen trotzdem vier Kästen Bier rein".

Bayerisch-Techno

Auch Daft Punks "Around The World" wird von ihnen ganz neu interpretiert. Sie spielen damit ihre Version von Bayerisch-Techno und die Zuschauer sollen wild mitsingen und nicht wie ein Kirchenchor. Genauso wild spielen LaBrassBanda ihre Konzerte. Eine Setlist im klassischen Sinne gibt es nicht. Wenn die Zuschauer Songs wie "Autobahn" fordern, dann erfüllt die Band ihnen den Wunsch. Am Applaus soll gespart werden, das kostet nur Zeit. Weniger Applaus bedeutet mehr Zeit für Musik.

So bewegen sie sich von Genre zu Genre. Nach dem Bass-Solo im Reggaestil spielen sie ihre Art Soul. Dazu sollen sich die Zuschauer selbst anfassen, ihren "sexy Körper" spüren, sich acht Schritte nach links und acht Schritte nach rechts bewegen, nur, um dann wieder wild tanzend auszuflippen.

Brass-Medley und Bayerisch Hip-Hop

Im krassen Brass-Stil spielen LaBrassBanda ein Medley aus Falcos "Amadeus", Kraftwerks "Model" und "99 Luftballons". Die Neuinterpretation von Nenas Klassiker verfolgt Festivalbesucher in diesem Sommer, denn schon Kylie Minogue hat ihn auf dem Melt! erfolgreich für sich benutzt. Jetzt kommt der Bayerisch Hip-Hop dran. Dann spielt die Band "Say Captain Say Wot", um dann mit "Bauer, Bauer" den Hauptblock zu beenden.

Die Zugabe soll ebenfalls Hip-Hop bringen. Allerdings ist das eher Funk als Hip-Hop. Egal, die treibenden Beats lassen das Publikum völlig ausflippen. Kein Sound ist vor ihnen sicher. Sogar der Titelsong der Kultserie Captain Future passt perfekt zum Bläserarrangement. Als die Band schon abtreten will und die CD-Musik beginnt, merken sie, dass sie noch 5 Minuten Zeit haben, bevor die Phase der Ruhestörung beginnt. Also steigen sie nochmal ein, die Musik vom Band wird ausgeschaltet und sie spielen noch einen Song, bevor sie mit Standing Ovations vom begeisterten Publikum verabschiedet werden.

So geht Live-Konzert

Wieder einmal ist es den Veranstaltern beim Da Capo Festival gelungen, eine erstklassige Show nach Alzey zu holen. In der wunderschönen Location des Schlosshofs erlebten die Zuschauer ein großartiges Konzert.

LaBrassBanda sind charmant, witzig, wild, emotional und einfach mitreißend. Konzerte dieser Art von einer Band, die vom ersten bis zum letzten Song alles gibt, sind ein Hochgenuss. 

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