© Rene Vandervoorden

Gemütlich wird's, wenn sich The Busters live die Ehre geben. Seit Dezember tourt die Skaband wieder durch Deutschland und stellt ihr neues Studioalbum "Supersonic Eskalator" vor. Nach Freiburg brachte die "Third Wave"-Gruppe Offbeats in jeder Geschwindigkeit und den ältesten Busters-Song, der je veröffentlicht wurde.

Pünktlich zum Konzertbeginn herrscht Platzmangel, als sich die elfköpfige Formation um die Frontmänner Richie Alexander und Ron Marsman auf der Bühne einrichtet. Auch der Zuschauerraum ist gut gefüllt mit zumeist treuen Fans aus über 25 Jahren Bandgeschichte.

Die Busters brauchen keinen Anheizer

Eine Vorband gibt's nicht: The Busters übernehmen es persönlich, die Stimmung im Freiburger Jazzhaus auf Touren zu bringen. Mit dem Opener "Supersonic Eskalator" steigen sie gleich ins Repertoire des neuen Albums ein. Trotz angekündigter Unwetter bemerkt Sänger Ron Marsman: "Im Jazzhaus gibt es keinen Schneesturm heute Abend."

Dafür gibt es Klänge, die den Zuschauern den Sommer in die kalte Jahreszeit bringen. Als echte Virtuosen beherrscht die Band ihr Publikum mit grollenden Bassläufen und stampfenden Rhythmen. Besonders die durchdringenden Blechbläser-Sounds bringen auch den letzten Zweifler zum Zappeln. Die Busters wissen den Einsatz zu schätzen: "Vielen Dank für's Mitmachen zu so früher Stunde."

Neue Songs stehen Klassikern in Nichts nach

Das Programm steht ganz im Zeichen der neuen "Supersonic Eskalator"-Scheibe. Dennoch versteht es die Band, ihre Klassiker wie "Stompede", "Wendy" oder "Behind your door" gekonnt unter das neue Material zu mischen. Den Fans gefällt es.

Als Weltpremiere, "oder besser Stadtpremiere", korrigiert sich Sänger Richie Alexander, wird der älteste Busters-Song angekündigt, der je veröffentlicht wurde: "Keen on Games". Dass der Song keine Ballade ist, wie scherzhaft von Ron Marsman behauptet, merkt man spätestens beim Einsatz des heftigen Offbeats.

Zu "When Laurel was young" von der aktuellen Platte, erteilt Alexander weiteren Geschichtsunterricht in Sachen Ska: Der Song sei eine Hommage an Ska-Legende Laurel Aitken und die Anfänge der Ska-Musik in den 50er Jahren mit Bands wie den Skatalites.

Drauf einlassen und Party haben

Ob Instrumentalstücke oder "Sprechgesang", wie die beiden Frontmänner ihre abschweifenden Gespräche mit einem Augenzwinkern bezeichnen – vom ersten Moment an ist bei den Busters ohne Unterbrechung Unterhaltung geboten; der Funke springt so ganz unweigerlich auf das Publikum über.

Bei "Summertime" binden die Wieslocher ihr Publikum sogar in die Performance ein: Von Frage-Antwort über Skat-Gesang bis hin zu genrefremden Anleihen wie "The Lion sleeps tonight" oder "Das Lied der Schlümpfe" – das Publikum macht alles mit und erhält dafür auch gebührende Anerkennung von Seiten der Profis: "Sauber gesungen."

Busters ohne Ende

Nach nahezu zwei Stunden Busters nonstop geht die Band von der Bühne. Diese bleibt nicht lange leer. Quasi durch die Hintertür kommen die Musiker den Zugabeforderungen nach, als sich die Blechbläser begleitet von Richie Alexander auf einem "Schellenkranz" durch die Zuschauermenge hindurch ihren Weg zurück auf die Bühne bahnen. 

Nach weiteren fünf Songs Zugabe – insgesamt sagenhafte 33 Songs plus Intro und Outro – und einer Gesamtspielzeit von rund zweieinhalb Stunden verabschieden sich die Busters in den wohlverdienten Feierabend. Eine so leidenschaftliche und ausgiebig gespielte Show sieht man auch bei jüngeren Bands eher selten. Nach über 25 Jahren Bandbestehen, hat der Ska der Busters nichts an Energie verloren.

Setlist

Supersonic Eskalator | All the things | Busterlor | One more night | Sally & Steve | Good things | Stronger | Every Night | Stompede | Keen on games | Six beers & Rocksteady music | Wish you were here | Same game | Do Ya thang | No control | Wendy | Summertime | When Laurel was young | Don's Diner | Love & Glory | Let's talk about | Evil Eve | The Money | Behind Your Door | Ubangi Stomp | Back in New York | Mickey Mouse in Moscow | No risk, no fun | ca plane pour moi | Brutales 123 | Liebe macht blind | Dead or alive | Hangin' out with the boys

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