© Robert Winter Photography

Am 15.11. kommen die HipHop-Heads der Rhein-Neckar-Region in der Alten Feuerwache Mannheim zusammen, um MC Umse auf den von Deckah produzierten Beats zu hören. Der routinierte Auftritt dürfte keinen der Fans enttäuscht zurück gelassen haben.

Um 21:00 Uhr beginnt das Bühnenspektakel in Mannheim. Der Support Rheza betritt das Rampenlicht und heizt den Besuchern von Anfang an ordentlich ein, statt selbst verheizt zu werden. Der Bochumer überzeugt durch intelligente Texte, das Publikum labert nicht dumm rum sondern hört zu und wippt sich schon mal auf die Beats ein.

Nach etwa zwanzig Minuten mach Rheza die Bühne frei und nach kurzer Wartefrist betreten Umse und sein Backup Deckah, der sich für den Großteil der Beats verantwortlich zeichnet, aus dem Backstage. Ohne langes Gelaber geht es gleich los mit Stoff vom aktuellen Album "Kunst für sich", das im Juli diesen Jahres erschien und als erstes Umse-Album überhaupt den Sprung in die Charts schaffte.

"Passepartout in keinen Rahmen"

Umse und Deckah entschließen sich, das Album in seiner Gänze aufzuführen. Anscheinend sind aber noch die wenigsten Fans textsicher, nur markante und ins Ohr gehende Hooks werden vom Publikum mitgerappt. Umse lässt sich davon aber nicht verunsichern, sucht im Gegenteil immer wieder zwischen den Tracks die Kommunikation mit den Fans. Man merkt, dass es der vorletzte Gig der Tour ist, alle Beteiligten sind gut eingespielt und liefern einen routinierten Auftritt ab.

Nach einer knappen Stunde sind die Tracks vom neuen Album durch. Ab jetzt geht es mit den Klassikern weiter. Leider ist die Ton-Abmischung von diesem Zeitpunkt an wesentlich schlechter, als noch bei den hervorragend abgemischten Album-Tracks. Ist aber auch egal, denn dieser Part des Auftritts wird sowieso vom fleißig mitrappenden Publikum bestimmt.

Zurück in die Zukunft

Mit jedem neuen Track gräbt Umse sich weiter in seine Diskographie. Von "Wachstum" (2012) über "Allerhöchste Eisenbahn" (2010) bis hin zu den Wurzeln der "Smart und Weise"-EP (2006) ist alles dabei. Umses und Deckahs HipHop-Verliebtheit, die in "Was wäre wenn" proklamiert wird, hört man immer auch an den Oldschool-Samples, beispielsweise "Bunkerwelt in Witten" von Creutzfeldt & Jakob oder "Fenster zum Hof" von den Stieber Twins.

Nach knapp 80 Minuten inklusive einer Zugabe ist dann Schluss. Zum Abschied gibt es noch das obligatorische Foto mit Publikum, dann wird auf Merch-Stand und Aftershowparty verwiesen. Umse hat nicht unbedingt den beeindruckendsten Beat des Jahres abgeliefert, aber doch einen durch und durch soliden und routinierten Gig ohne Makel.

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