© Frank Maddocks

Einen göttlichen Mix aus Blues, Americana, Grunge und Rock erleben die Zuschauer im Café Central in Weinheim bei Kill It Kid. Mit einer gehörigen Portion Rock und der Reibeisenstimme des Frontmannes heizt die britische Band dem Publikum ordentlich ein.

In ihrer Heimat England sind die Briten bereits seit 2009 der neue Liebling der Blues- und Rockszene, so langsam können sich die Bluesrock-Durchstarter auch bei uns einen Namen machen. Im Sommer waren sie bereits auf mehreren Festivals unterwegs, bei ihrer eigenen Clubtour legen sie einen Zwischenstopp im Café Central in Weinheim ab.

Wo sie genau auftreten würden, war Kill It Kid aber nicht ganz klar. Zuvor auf Facebook hieß es voller Vorfreude, dass sie abends in Wien auf der Bühne stehen würden, später dann bemerkten sie wohl ihren kleinen Fehler und korrigierten das Ganze zu "Weinhelm". Die Zuschauer hat es dann aber gefreut, dass sie tatsächlich in Weinheim auftraten.

Gelungener Support von Sonic Man

Den Einstand lieferte die Mannheimer Band Sonic Man, die sich ganz dem Heavy Stoned Blues verschrieben haben. Mit ihren harten Sounds schafften sie es, die schon einigermaßen zahlreich erschienenen Besucher auf den Hauptact einzustimmen. An den Instrumenten überzeugten sie auf ganzer Linie, gesanglich gingen aber einige Passagen im instrumentellen Klangsalat verloren. Nichtsdestotrotz ein gelungener Auftritt, nur schade für die Band und die Zuschauer, dass das letzte Lied aufgrund von technischen Schwierigkeiten ausfallen musste.

Als Kill It Kid dann die Bühne betreten, ist das Café Central gut gefüllt und mit einem stimmgewaltigen Startschuss legt die vierköpfige Band um Frontmann Chris Turpin schon zu Beginn so richtig los. Fans der Band können sich sowohl über neues Material vom aktuellen Album "You Owe Nothing" als auch über ältere Lieder der Band von ihrer zweiten Platte "Feet Fall Heavy" freuen.

Stimmgewaltig

Mit "Wild And Wasted Waters", "Pray On Me" oder "Feet Fall Heavy" versetzen sie das Publikum in Ekstase, auch die neueren Songs wie "High Class", "Tired Of The Way You Want To Live", "Blood Stop And Run" und "Caroline" überzeugen auf ganzer Linie.

Einzigartig beim Sound dieser jungen Band sind vor allem die wirkungsvollen Stimmen von Frontmann Chris Turpin und Stephanie Ward. Besonders Chris Turpins Reibeisenstimme verleiht der Band ihren ganz eigenen Charakter und bringt die Zuhörer in euphorische Headbanger-Höhen.

Auch mit leiseren Tönen eine Wucht

Doch die Band kann nicht nur bei den harten, lauten Songs überzeugen, sondern auch bei den leiseren Zwischentönen. Besonders mit ihrem Song "Hurts To Be Loved By You" bringen sie eine ganze Wagenladung an Emotionen rüber, die Zuhörer sind sichtlich mitgerissen. Auch bei einem Zugabe-Song ohne Schlagzeug und Bass zeigen sie, was in ihnen steckt.

Das sympathische Autreten der Band tut dann ihr übriges, um die Zuschauer voll und ganz in ihren Bann zu ziehen. Spätestens als Stephanie Ward mit einem Grinsen "Congratulations on all your castles" ins Mikro säuselt, haben sie auch den letzten Zuschauer für sich eingenommen.

Insgesamt ein richtig gelungener Abend, wenn auch mit nur einer knappen Stunde etwas kurz geraten. Doch aufgrund des einfach grandiosen Auftritts der Band kann man den vier Musikern gar nicht böse sein. Hoffentlich sieht man Kill It Kid bald wieder in der Gegend.

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