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Imagine Dragons (live beim Rock'n'Heim, 2014) © Achim Casper

Imagine Dragons haben sich in kurzer Zeit vom Geheimtipp zur angesagten Band entwickelt, die sogar die Zitadelle in Spandau ordentlich füllt. Das Berliner Publikum ist schier verzückt von der Band und ganz besonders von Frontman Dan Reynolds.

Imagine Dragons sind eigentlich gerade im Studio, um ihr zweites Album aufzunehmen. Etwas Abwechslung muss aber sein und so ließen sich es die vier Amerikaner nicht nehmen, neben ihrem Auftritt bei Rock’n’Heim am vergangenen Wochenende noch zusätzlich zwei Shows in Deutschland zu spielen.

Nachdem das ausverkaufte Konzert einen Tag vorher in Hamburg bereits einen guten Eindruck hinterließ, finden sich bereits am darauffolgenden Tag in Berlin in der Zitadelle tausende Zuschauer ein. Die Rede war von fast doppelt so vielen Besuchern wie zuvor in Hamburg. Gepaart mit Sonnenschein kann es also nur ein guter Abend werden.

Support: Georg auf Lieder und Nico Vega

Bevor es jedoch richtig los ging, muss das Publikum erst einmal in Stimmung gebracht werden. Das übernimmt zunächst einmal Georg auf Lieder. Der Berliner Sänger ist sichtlich aufgeregt, vor so einer großen Menge zu stehen. Er meistert die Aufgabe jedoch mit Bravour und nutzt die Gelegenheit, sein in dieser Woche veröffentlichtes Album schmackhaft zu machen.

Als zweiter Support betritt die amerikanische Band Nico Vega die Bühne. Auch sie verstehen es sehr gut, das Publikum mit ihrer Rockmusik und den manchmal etwas außergewöhnlichen Tanzeinlagen der Sängerin einzuheizen. Frontsängerin Aja kann auf jeden Fall ihrem Ehemann, nämlich Dan Reynolds, Sänger von Imagine Dragons, davon berichten was ihn gleich erwartet. Das Publikum jedenfalls fiebert den Hauptact bereits herbei.

Kein Geheimtipp mehr

Keine zwei Jahre ist es her, als Imagine Dragons das erste Mal Konzerte in Deutschland spielten. Zu diesem Zeitpunkt waren sie eher ein Geheimtipp. Das hat sich jedoch rasant geändert. Nachdem ihr Album "Night Visions" mit Hits wie "It’s Time" und "Radioactive" aufwarten konnte, die aus keinem Radioprogramm mehr wegzudenken sind, ist es für sie kein Problem, auch große Konzertvenues zu füllen.

Kein Wunder also, das es sofort richtig laut wird, als die Band mit ihrem ersten Song "Fallen" die neunzigminütige Show einläutet. Der erste kleine Höhepunkt folgt dann auch direkt mit dem Hit "It’s Time", der vom gesamten Publikum fast allein gesungen wurde. Zwischen den Songs bedankt sich Sänger Dan immer wieder beim Publikum. So ganz kann er immer noch nicht glauben, welchen Erfolg die Band mittlerweile hat.

Lebensfreude als Erfolgsgeheimnis

Das liegt wohl auch an den Songs, in denen so viel Lebensfreude und Positivität steckt, dass man sich ihnen einfach nicht entziehen kann. Auch Reynolds erinnert sich an die letzte Show in Berlin im April 2013, allerdings schmerzlich, denn dort brach er sich seine Hand, als er wohl etwas zu fest auf eine der vielen Trommeln schlug, die fester Bestandteil der Show sind.

Nach "It’s Time" folgt ein Cover von Milky Chances Hit "Stolen Dance", das vom Publikum ebenfalls lauthals mitgesungen wird. Eines muss man Imagine Dragons lassen – sie haben alle Zuschauer fest im Griff. So ist es auch kein Wunder das beim Song "Cha Ching" bei dem die Aufforderung zum Springen erfolgt, selbst am letzten Bierwagen niemand mehr still steht.

Springen und Mitsingen

Später folgt mit Tom Pettys "Won’t back down" ein weiteres Cover und eine kleine Verschnaufpause für das Publikum. Lange hielt diese aber nicht an. Denn spätestens bei "On Top of the World" und "Demons" war Springen und laut Mitsingen wieder Pflicht. Mit "Radioactive" geht der Abend dann leider auch fast zu Ende.

Dieser Song ist stets ein kleines Highlight, denn hier zeigt sich, dass die Trommeln, die überall auf der Bühne verteilt stehen, nicht nur Deko sind. Ob Gitarrist, Bassist oder Sänger, jetzt wird jeder zum Drummer. Gerade nach dieser energiegeladenen Einlage will niemand die Band einfach so gehen lassen.

Laute Zugabe-Rufe ertönen in der Zitadelle und zur Freude der Fans erhört die Band sie und kommt für einen letzten Song noch einmal auf die Bühne. Nach "Amsterdam" ist allerdings das Konzert wirklich vorüber und für die Fans heißt es nun wohl warten: auf das neue Album und natürlich eine baldige Rückkehr der Band nach Deutschland.

Setlist

Fallen | Tip Toe | Hear Me | It’s Time | Stolen Dance (Milky Chance Cover) | The River | Cha Ching (Till we grow older) | Rocks | Won’t back down (Tom Petty Cover)| Who we are | On Top of the World | Demons | Radioactive || Amsterdam