© Thomas Traub

Wir befinden uns im Jahre 2014 n. Chr. Ganz Heidelberg ist vom kapitalistischen Geist besetzt. Ganz Heidelberg? Nein… Die von unbeugsamen Idealisten bevölkerte Villa Nachttanz hört nicht auf dem etablierten Kunst-Einerlei etwas entgegen zu setzen.

Die Villa Nachttanz hat sich in den letzten Jahren zu einer Institution in Sachen selbstverwalteter Freiräume in Heidelberg entwickelt. Geschätzt sowohl von subkulturellen Akteuren als auch vom gemeinen Partyvolk, bietet sie ein breites und vielfältiges Spektrum, von Ausstellungen, über Konzerte, hin zu Partys, Theater, Lesungen, gediegenes Beisammensein am Lagerfeuer oder Workshops.

Etliche Kunstausstellungen wurden bereits ins Leben gerufen, kreative Impulse eingefangen und umgesetzt, viele erste Auftritte junger Bands absolviert, ein Freiraum zum Austausch und der Verwirklichung von Ideen entstand, der sich mit verschiedenartigen Projekten füllte. Auf diese Art wurde Gegenwartskultur spielerisch verwirklicht und junge Kultur gefördert, eine Plattform zur Präsentation und Inspiration aufgebaut und zukunftsorientiert gestaltet.

Einzigartiger Treffpunkt

Dank des ehrenamtlichen Engagements verschiedener Gruppen wurde eine Nische geschaffen, in der durch Eigenverantwortung, Respekt und Toleranz ein einzigartiger Treffpunkt entstand. Ein Ort für Freunde und Fremde, für Künstler und interessierte Besucher, vom DJ bis zum Literat, vom Student bis zum Stammtischphilosophen.

Dass die Räumung ihres aktuellen Standortes eine Frage der Zeit sein würde war bereits seit langem bekannt. Bereits 2009 sollte das nicht-kommerzielle Kulturhaus ausziehen, dann verlängerte der Gemeinderat den Mietvertag doch nochmal unter der Bedingung, dass sich der Trägerverein um ein neues Domizil kümmert. Ihr Mietvertrag endet nun im September dieses Jahres, das gesamte Gelände soll seitens der Stadt als Gewerbegebiet an einen Investor verkauft werden.

Umzug in ein neues Zuhause

Nicht weit entfernt, im Ortsteil Pfaffengrund, entsteht für die Villa Nachttanz nun nach der obligatorischen Sommerpause ein neues Zuhause. Eigentümer ist wieder die Stadt, finanziert wird der Umbau des neuen Geländes über ein Darlehen, es wird einen Mietvertrag über 5 Jahre geben, der sich automatisch verlängert solange sich beide Parteien an die Vertragsbedingungen halten.

Zudem beteiligt sich der Trägerverein der Villa "aktiön 2001 e.V." durch eine erhebliche Eigenleistung an den Bauarbeiten. Engagierte Helfer sind dabei herzlich willkommen, nicht nur für die Umzugs- oder Bauarbeiten sondern auch für die künstlerische Gestaltung des neuen Geländes. Schließlich ist dem Vorstand der Villa Nachttanz sehr daran gelegen "Ambiente und Atmosphäre hinüberzuretten".

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