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Moderat (live im Schlachthof Wiesbaden) © Anna Martin

Bereits im vergangenen Jahr hätten Moderat in Wiesbaden spielen soll,doch im Herbst hatte eines der Mitglieder einen Motorradunfall und alle Konzerttermine musste abgesagt werden. Am Freitag waren sie im ausverkauften Schlachthof zu Gast und boten musikalisch und visuell so einiges.

Um 20:30 öffnete der Schlachthof seine Pforten und die lange Schlange konnte aus der Kälte in die warme Halle des Kulturzentrums strömen. Auf der Bühne war bereits ein DJ am Werk, der das vorwiegend junge Publikum bis zum Beginn musikalisch beschäftigen sollte. Doch man stellte sich die Frage: "Ist das jetzt schon der Support und warum steht er auf einer komplett dunklen Bühne?"

Unbeachteter Support

Wie sich nach einer Stunde herausstellte war es nicht der Supportact. Dieser betrat pünktlich und hoch motiviert um 21:30 die Bühne – dann auch mit Beleuchtung.

Anstam, so der Name des jungen Künstlers lieferte ein solides halbstündiges und powergeladenes Liveset ab. Leider schenkte ihm nur ein kleiner Teil des Publikums wirkliche Beachtung, denn die meisten waren mit Bier holen oder lauten Gesprächen beschäftigt.

Zur fortgeschrittenen Stunde

Um 22:15 war es dann endlich soweit und die Masse der Zuschauer im ausverkauften Schlachthof setzte sich schlagartig Richtung Bühne in Bewegung. Da standen sie an drei Pulten: Sascha Ring alias Apparat und Gernot Bronsert und Sebastian Szary auch bekannt als Modeselektor und gingen gleich in die Vollen.

In spärlicher Beleuchtung folgte dann eine kurzweilige Lightshow, die die Titel der Elektro-Combo visuell untermalten. Neben den rein elektronischen Klängen von Modeselektor gab es auch Gesangs- und Gitarrenparts von Apparat. Moderat spielten die erste Hälfte ihrer Show ohne sich ans Publikum zu wenden.

Der Blick ins Publikum irritierte schon ein wenig. Die treibenden Beats lassen einen ja fast schon von alleine tanzen, doch viele standen einfach nur still da und blickten nach vorne. Hin und wieder traute sich aber mal jemand und wippte ein wenig mit.

Die Sprache gefunden

Nach einer dreiviertel Stunde änderte sich das endlich. Die Musiker wanden sich an ihr Publikum und kündigten ihre Evergreens an. Mit dem Titel "Bad Kingdom" aus ihrem neuen Album, im Hintergrund begleitet durch das Musikvideo, brachen sie das Eis. Das Publikum jubelte und begann zu Tanzen.

Es folgten noch zahlreiche Liveversionen unter anderem von "Les Grandes Marches", "Porc #1", und "Last Time". An den Seiten gab es trotzdem immer noch einige, die still und stumm rumstanden. An dieser Stelle war es einem gut angeraten einfach die Augen zuzumachen, die Musik zu genießen und zu tanzen.

Aftershow um die Ecke

Nach einer langen Zugabe war kurz vor 24 Uhr aber leider Schluss. Die Massen strömten zur Garderobe und die Security räumte freundlich aber bestimmt mit weiß-rotem Absperrband die Halle. Wer noch nicht nach Hause wollte konnte in der benachbarten Räucherkammer das Konzert auf der Aftershowparty ausgiebig ausklingen lassen.

--> Das Konzert in Bildern gibt es hier.

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