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Kalamahara überzeugten als Vorgruppe von Footsteps in Berlin © Juliane Rhein

Im Berliner White Trash lieferten sich die beiden Leipziger 70s-Rock-Bands Footsteps und Kalamahara einen fulminanten Back-to-the-roots-Fight, bei dem am Ende die Einheizer die Nase vorn hatten.

Zu knackigen Nachos, frisch Gezapftem und Weihnachtsfeier-Delikatessen passt auch immer noch ne Prise Rock’n’Roll. Das dachten sich wohl auch die Betreiber des Berliner White Trash, und so verlegten sie das Stelldichein der beiden Leipziger 70s-Bluesrock-Speerspitzen Footsteps und Kalamahara mal eben so in den Restaurantbereich der Berliner In-Location.

Wohlriechende Gewürzschwaden

Wohlriechende Gewürzschwaden anstelle von gängigem Kellermief – den beiden Bands aus der Messestadt schien der atmosphärische Tapetenwechsel durchaus zu gefallen, denn was das sächsische Rock-Doppelpaket am gestrigen Abend aus den Boxen feuerte, ließ dem einen oder andern Gourmet-Gast im hinteren Bereich das Essen kalt werden.

Inbrünstige Mariachi-Duelle

Vor allem die vier Frickel-Nerds von Kalamahara hinterließen bei denjenigen einen bleibenden Eindruck, deren heimische CD-Schränke in erster Linie mit antiken Schätzen von Bands wie Thin Lizzy, Led Zeppelin und Black Sabbath gefüllt sind.

Immer wieder sorgten inbrünstig geführte Mariachi-Duelle für Zwischenekstasen beim Publikum, während  die nicht minder ackernde Rhythmusabteilung im Background einen Fill In-Höhepunkt nach dem anderen vom Stapel ließ.

Tosender Applus von schwitzenden Fist-Schwingern

Eine gute halbe Stunde lang rotzten die Mannen um Sänger Clemens Hager den Großteil ihres Debütalbums Chthonic Beast durch die wackelnde PA und ernteten dafür – völlig zu Recht – tosenden Applaus von den gut dreißig schwitzenden Fist-Schwingern, die sich im Laufe des Auftritts vor der kleinen Bühne versammelten.

Der fulminante Zeitmaschinen-Ritt des Support-Vierers sorgte scheinbar auch bei den Hauptakteuren für offene Münder, denn diese ließen sich nach dem letzten Beckenschlag von Kalamahara-Kesseltreiber Alex Beyer über siebzig Minuten Zeit, ehe sie das Podest enterten, um dem tighten  Klang-Inferno ihrer Vorband eine passende musikalische Antwort vor den Latz zu knallen. Das gelang dem Trio jedoch nur bedingt.

Die Einheizer hatten letztlich die Nase vorn

Zwar glänzten die Footsteps-Akteure mit technischer Virtuosität und einem ausgeprägten Gespür für bluesige Wurzel-Strukturen, die des Öfteren Erinnerungen an Heldentaten  von Jimmy Hendrix, Cream und Co weckten, doch in punkto Durchschlagskraft und Energie hatten die Einheizer an diesem Abend eindeutig die Nase vorn.

So ging letztlich ein Abend zu Ende, der alle Beteiligten in eine Zeit katapultierte, in der heutige Helden wie Josh Homme oder Dave Grohl noch sabbernd auf allen Vieren über kunterbunte Hochflorteppich-Barrikaden krabbelten. So schön, schön war die Zeit…

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