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Erste Eindrücke vom Melt!-Festival 2013 © Robert Winter

Sommer, Sonne, Sonnenschein – das Wetter präsentierte sich am ersten Tag des Melt!-Festivals von seiner besten Seite. Das genossen viele bis in den frühen Abend hinein auf dem Campingplatz. Später tanzten sie bis zum Morgengrauen zu Trentemoeller und einem gemensamen DJ-Set von Modeselektor/Apparat. Im Intro-Zelt tarnte sich eine bekannte Chemnitzer Band als Kosmonauten mit K.

Dort ist's brechend voll um kurz nach 1 Uhr. Eine unbekannte Band mit dem Namen Kosmonauten mit K ist als Secret Guest angekündigt, doch jeder ahnt, wer sich dahinter verbirgt – es sind die Chemnitzer Jungs von Kraftklub.

Band mit K

Kräftig wurden den ganzen Abend über auf Facebook Newsmeldungen verbreitet und nun stehen sie mit einer Energie auf der Bühne, die sich gewaschen hat. Es wird gesprungen, es wird Stage-Diving betrieben und lauthals dem Mainstream und Kommerz entgegengeschrien. Denn sie wollen einfach nicht nach Berlin, machen lieber „Randale“ und schlafen eher auf einem normalen Campingplatz als auf einem reservierten VIP-Areal – Abgrenzung und Auflehnung zählen zum Konzept der Band. Das bringt ihnen Jubel ein und avanciert zum stimmungsmäßigen Highlight des ersten Tages.

Weitere Höhepunkte am ersten Festivaltag ist der Auftritt von Trentemoeller und die mit Videoschnipseln unterlegten Morgendämmerungs-DJ-Sets von Modeselektor/Apparat sowie Digitalism.

Zwar leisten auch Austra und Daughter gute Arbeit, die epische Atmosphäre ihrer Musik kommt aber eindeutig besser im Club zum Tragen. The Knife wollen mit ihren cheerleadermäßigen Tänzer-Choreographien zum Dancen verleiten. Nach einer Weile weiß man allerdings aus gleichem Grund nicht, was man von diesem Mini-Playback-Show halten soll.

James Blake dagegen schafft es – umringt von den riesigen, farblich-beleuchteten Baggern – zur Abenddämmerung brilliant, seine minimalistische tiefbassige Dubstep-Sound tief in die Herzen dringen zu lassen. Limit To Your Love zieht alle in den Bann.

Auch der sphärische Sound von Mount Kimbie überzeugt, doch ihr Auftritt auf der Desperados Meltselektor Stage am Sandstrand-Ufer des umliegenden Sees wird geschmälert von dem dumpfen Beats aus der „Professional Area“, in der viele ihren „VIP-Status“ mit einer eigenen musikalischen Party lieber selbst feiern, als sich draussen auf Entdeckungstour zu begeben.

Slawische Maultaschen!

Dort, in der Professional Area, wird dieses Jahr erstmals versucht, bargeldloses Zahlen an der Bar durch aufladbare Armband-Chipkarten zu ermöglichen und Eintritt und Austritt vom und zum Gelände zu regeln. Das verläuft technisch bisher zwar ohne Probleme, doch wenn an der Bar teilweise Leute zur Seite geschoben werden müssen, um sein Armband an den Scanner zu halten, dann spielen sich teilweise skurille Szenen ab.

Zum Glück gibt es das vielfältigere Essensangebot auch dieses Jahr sowieso wieder draussen auf dem Festivalgelände. Besonders zu empfehlen sind die slawischen Maultaschen.

Und was wird heute geboten? Heute fiebern wir insbesondere den Auftritten von Woodkid, Babyshambles und Amon Tobin presents Two Fingers entgegen.