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Time Warp 2013 © cosmopop

Das anhaltend schlechte Wetter der letzten Monate hielt auch dieses Jahr niemanden davon ab, vom Abend des 6. April bis weit in den folgenden Sonntag hinein auf der Time Warp bei bester Laune durchzufeiern - egal ob voll bekleidet oder fast nackt. Die ganze Party erschien wie das Erwachen aus dem Winterschlaf.

Bei der Time Warp 2013 ist vieles gleich geblieben und einiges wurde noch verbessert. Gleich blieb der enorme Zulauf, denn wieder wurden alle 15.000 Tickets ausverkauft. Die Verbesserungen gab es vor allem bei der Licht- und Soundtechnik (siehe auch unsere Fotogalerie).

Der Floor "The Abyss" wurde mit einer Hologrammfolie ausgestattet, über die dreidimensionale Projektionen von verschiedenen Künstlern oder die Schatten der DJs an die Wand geworfen wurden. Weiter entwickelt wurde das Lichtsystem auf dem Floor "The Cave". Der Veranstalter sieht dies alles bereits als eine Generalprobe für das große Jubiläum "20 Jahre Time Warp" im nächsten Jahr.

Die Show geht los

Nachdem sich die Tore zur Time Warp geöffnet hatten, strömten die ersten Tanzwütigen auch schon zum Floor 1 und wurden dort von Steffen Baumann begrüßt, der zunächst als Alleinunterhalter tätig war. Andere Besucher begaben sich dagegen zuerst an die Garderobe und die Schließfächer, um den beim Tanzen störenden Ballast loszuwerden. Denn Outfit spielt bei vielen Tänzern und Tänzerinnen dieses Events eine extrem wichtige Rolle.

Neben den üblichen Neonfarben im Gesicht und den bunten Lichterketten an Hals und Armen stachen diesmal vor allem die Matrosenoutfits hervor. Beim Anblick der schneeweißen Uniformen samt Kapitänsmützen drängte sich zeitweise der Eindruck auf, man würde sich auf dem Traumschiff befinden.

Um sich von der Masse abzuheben war das wichtigste Statussymbol – vor allem für die ausländischen Besucher – die große Landesfahne. Zu jeder Gelegenheit wurde sie als Tanzutensil benutzt. Da ließ sich ein junges Mädchen aus Italien von ihrem Freund auf die Schulter nehmen und schwenkt stolz die grün-weiße-rote Fahne. Ein Franzose benutzte die Trikolore als Umhang und tanzte wie Superman durch den Gastrobereich auf die Beats von Floor 6, die von nebenan herüberschallten.

Es kommt Bewegung auf die Floors

Als sich um 21 Uhr drei weitere Floors aufmachten, ihren musikalischen Dienst aufzunehmen, war die Besucherzahl auf allen Floors immer noch recht übersichtlich. Dabei bemühten sich Seebase, Sascha BBC und Nekes doch sehr darum, gute Stimmung zu erzeugen.

Es dauerte jedoch bis 22 Uhr, bevor der erste Floor durch den immer größer werdenden Strom der Partyhungrigen so richtig voll wurde. Als Monika Kruse das DJ-Pult übernahm, feuerte sie unter gigantischer Blaulichtbeleuchtung direkt ein volles Brett an Beats in die Menge.

Dieses Blaulicht dürfte vielen Besuchern wahrscheinlich erheblich besser gefallen haben als die gleiche Beleuchtung rund um das Gelände, wo die Polizei ihre leider notwendigen Kontrollen im Dauereinsatz fuhr. Ihre grandiose Performance machte Monika Kruse zum Star vor Mitternacht.

Die Tanzflächen füllen sich

Mithalten konnte da bestenfalls noch die Live-Performance von Lexy & K-Paul. Sie brachten dabei "alle, wirklich, wirklich alle" zur totalen Ekstase. Nun füllten sich die Tanzflächen doch beträchtlich.

Hier zahlte sich allerdings die gute Verteilung der sechs Floors aus. Es gab nirgendwo größere Probleme, den Auftritt eines DJs zu verpassen. Kompliziert wurde es nur ab und zu am Floor 5, der recht klein war und nur über einen Seiteneingang durch Floor 4 zu erreichen war.

Dort hielten sich viele Fans zunächst nicht allzu lange auf, denn die Musik dort war sehr hart und sehr laut. Für die fetten, krachenden Beats wie beim starken Live-Auftritt der Bunten Bummler brauchte man auf jeden Fall ein sehr stabiles Trommelfell oder guten Hörschutz.

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Die Stars kommen

Nachdem Gaiser seinen Auftritt absolviert hatte, warteten viele gegen 1 Uhr auf Carl Cox. Der Floor war rappelvoll und das Warten sollte sich lohnen. Als er das DJ-Pult betrat, ging ein Aufschrei durch die ganze Maimarkthalle.

Cox startete sein Set und lieferte in zwei Stunden unter einer roten Lasershow, ähnlich dem Frontlicht des Wunderautos KITT aus Knight Rider, die wahrscheinlich beste Performance der gesamten Time Warp 2013 ab. Er befeuerte das Publikum und die bunte Digitalshow im Background sorgte für eine spitzenmäßige Atmosphäre.

Ihm Konkurrenz machen konnte natürlich nur Sven Väth. Um 2 Uhr gingen auf dem anderen Hauptfloor hunderte Handys mit aktivierter Kamera in die Luft und filmten die Ankunft einer Ikone. Sofort prasselten zahllose Hammerschläge auf den Dancefloor nieder und es beginnt die Zeremonie des Meisters. Später wechselt Väth den Rhythmus in nahezu hypnotische Beats. Das Publikum folgt dem Tanzmausfänger vom Cocoon Club dabei in seine ganz eigene Welt.

Gegen 3 Uhr verlagert sich das Geschehen dann plötzlich in den hinteren Bereich der Time Warp. Der Floor 1 wird nach Carl Cox deutlich leerer. Dafür ist plötzlich der kombinierte Eingang von Floor 4 + 5 total verstopft. Die Fans drängen zu Karotte, der den Kuppelbau derart vibrieren lässt, dass die Scheiben fast zerspringen.

Der Übergang in den Morgen

Gegen 4 Uhr wird es dann etwas ruhiger. Viele Tänzer sind erschöpft und lassen sich im Lounge-Bereich oder auf den Sitzbänken im Catering-Zelt nieder. Es ist aber nur eine Atempause. Denn die Party geht offiziell bis 14 Uhr weiter und niemand kann erwarten, dass die Floors lange leer bleiben, wenn noch Stars auflegen wie Laurent Garnier, Chris Liebing, Richie Hawtin oder das mit großer Spannung erwartete Debüt von Joseph Capriati.

Die weiteren Künstler der Time Warp 2013 waren Tommy Four Seven, Marcel Dettmann, Len Faki, Dubfire und Matador auf den beiden Hauptfloors. Nebenan auf Floor 3 spielten Hector, Dixon, Ricardo Villalobos, Luciano, Loco Dice, Marco Carola, Ellen Allien und Pan-Pot. Besonders farbenfroh und voller Licht war der Floor 4 mit Alle Farben, dem Liveprojekt Keinemusik, Magda, Jamie Jones sowie Visionquest.

Auf dem harten Floor 5 unter der Kuppel spielten noch Sebastian Kreikemeier, Valentino Kanzyani und Agoria. Der Floor 6 neben dem Gastrozelt war der Tummelplatz von Steffen Deux, Oliver Schories, Wankelmut, Niconé & Sascha Braemer, Mathias Kaden, Matthias Tanzmann und Nick Curly.   

Zwei kleine Anmerkungen

Nach 19 Stunden im Bann der elektronischen Musik fiel auch das Fazit des Veranstalters positiv aus: "Begeisterte Besucher, großartige Künstler – was will man mehr? Wir sind sehr glücklich, dass nun auch die 19. Time Warp Mannheim ein voller Erfolg war und wir unsere Ideen und Visionen mit den Gästen teilen konnten. Eine bessere Generalprobe für das 20-jährige Jubiläum in 2014 kann man sich nicht wünschen", sagte Marketingleiter Robin Ebinger.

Mit Blick aufs Jubiläum bleiben nur zwei kleine Vorschläge: Wenn schon Rauchverbot in den Hallen, dann sollte man es auch konsequent durchsetzen. Und da die Fortbewegung durch die Floors eigentlich problemlos möglich ist, bedarf es keiner permanenten Anrempelung. Diese Unart hat gegenüber früheren Jahren leider zugenommen und betrifft übrigens nicht nur die männlichen Besucher.

Wir freuen uns auf ein großes Fest, wenn es 2014 in Mannheim heißt: "20 Jahre Time Warp".

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