Piano Interrupted (Pressefoto 2013)

Piano Interrupted (Pressefoto 2013) © Quelle: schneider+

Im stilvoll hergerichteten Alten Börsensaal der Mannheimer Musikschule wurde am 30. März 2013 das siebte Jetztmusikfestival mit einem Konzert von Piano Interrupted eröffnet. Das zwischen Klassik, Jazz und Eletronica angesiedelte Projekt bot Musik voller Konzentration und entspannter Schönheit.

Der Alte Börsensaal ist festlich hergerichtet: Passend zum gediegenen Ambiente haben ihn die Organisatoren des Jetztmusikfestivals mit zahlreichen Lampen geschmückt. Sie tauchen den Saal in ein warmes, gelbliches Licht.

Für die Besucher stehen Sofas, Stühle und weitere Sitzmöglichkeiten bereit, um es sich darauf gemütlich zu machen. Trotz der mehr als hundert Zuschauer und Gäste entsteht eine intime, fast wohnzimmerartige Atmosphäre.

Nach der Eröffnung durch die Jetztmusikfestival-Moderatoren Janina Klabes vom Clustermanagement und Sebastian Dresel, dem Beauftragten der Stadt Mannheim für Kultur und Kreativwirtschaften, beginnt das eigentliche Programm mit dem Auftritt von Piano Interrupted.

Piano Interrupted macht's behaglich

Das englische Trio besteht aus dem Pianisten Tom Hodge, Franz Kirmann am Laptop und Cellist Greg Hall. Die sanfte, meditative, teilweise verträumte Musik sorgt im entspannten Ambiente des Börsensaals für behagliche Wärme, verliert aber dennoch nie ihre Spannung.

Charakteristisch für die Musik von Piano Interrupted ist ihre große Offenheit. Anders als der Bandname vermuten lässt, enthält sie wenige Brüche, sondern besitzt eine – so Hodge – cinematische Qualität, mit ihrer minimalistischen Schönheit die Bilder weiter Landschaften evoziert.

Ohne den auf dem Album vertretenen Perkussionsten Eric Young steht Hodges Klavierspiel eindeutig im Mittelpunkt. Der Pianist erkundet Freiräume, variiert die Dynamik, lädt zum Träumen ein, während das Cello eher für Untermalung sorgt, aber den Gesamtklang eindeutig bereichert.

Die elektronischen Elemente sind unaufdringlich, reagieren auf das Klavier und variieren die von ihm entwickelten Motive. Das Ergebnis ist ein Bandsound der großer Harmonie und Geschlossenheit ausstrahlt und trotz des stets gemäßigten Tempos nie belanglos wirkt.

Minimalistischer Kammerklang

Darin erinnert Piano Interrupted an manche Veröffentlichungen des Münchner ECM-Labels, das nach dem gestrigen Auftritt ein durchaus naheliegendes Ziel für die Band bilden könnte.

Überhaupt scheint Jazz eine wichtigere Rolle zu spielen scheint als die vielfach betonte Verbindung von Klassik und elektronischer Musik nahelegt. Piano Interrupted haben erfolgreich einen minimalistischen Kammerklang kultiviert, der weniger an moderne Musik denn an Klavier-Trios denken lässt.

Das Publikum ist vom Auftritt der drei Musiker jedenfalls begeistert und applaudiert reichlich. Gegen Ende des Konzerts spenden manche Besucher sogar standing ovations.

Das weitere Programm des Jetztmusikfestivals

Mit dem Auftritt von Piano Interrupted hat das Jetztmusikfestival einen erfolgreichen Auftakt gefeiert. In den nächsten Tagen wird es weiterhin die Grenzen zwischen elektronischer Musik, Klassik, Film, Literatur und Tanz ausloten, bevor es in der Time Warp am kommenden Samstag seinen gewohnten Abschluss findet.

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