Biffy Clyro spielten am 5. März 2013 im Schlachthof Wiesbaden

Biffy Clyro spielten am 5. März 2013 im Schlachthof Wiesbaden © Quelle: MLK

Wenn ein Konzert als "runde Sache" beschrieben wird, hat das manchmal einen negativen Beigeschmack. Im Fall des ausverkauften Biffy Clyro-Konzerts am 5. März 2013 im Wiesbadener Schlachthof steht diese Beschreibung allerdings einzig und allein für einen vollen Erfolg.

Seien wir ehrlich: Es kommt von Zeit zu Zeit durchaus vor, dass Vorbands nur Mittel zum Zweck sind. Für die Fans sind sie dann Programmpunkte, die abgearbeitet werden müssen, damit die Lieblingsband endlich live genossen werden kann. Zum Glück bleibt so etwas die Ausnahme, besonders wenn Bands wie zum Beispiel The Xcerts den Abend eröffnen.

Euphorisches Zwitschern

"Die nerven ja gar nicht", twitterte ein Besucher und man darf es als Lob verstehen. Damit fing er die allgemeine Stimmung im Raum auf. Nachdem sich die Schotten mit ihrem ersten Song bewährt hatten, sammelte sich der Großteil des Publikums direkt vor der Bühne und konnte sich Track und Track immer mehr für den Alternative-Rock des Trios begeistern – wahrscheinlich nicht zuletzt, weil sich die Band stilistisch im gleichen Bereich bewegt wie die Kollegen Biffy Clyro. Leider wurde The Xcert nur dreißig Minuten Spielzeit eingeräumt, sodass sie sich nach nur wenigen Songs wieder vom Wiesbadener Publikum verabschieden mussten.

Pünktlich um 21 Uhr betraten Simon Neil und die Johnston-Brüder dann die Bühne in der frisch renovierten Halle und positionierten sich vor dem eindrucksvollen Hintergrund, auf dem das Design des aktuellen Albums Opposites pragte. Viele Worte machte die Band während ihrer Spielzeit nicht. In den etwas mehr als anderthalb Stunden fielen allerhöchstens ein paar "We are Biffy Clyro, wie geht’s?" im gewohnt charmanten schottischen Akzent. Der Hauptfokus des Abends lag auf der Musik und – zumindest für einige Zuschauer – auf dem oberkörperfreien Anblick des Trios. 

Volle Kraft Richtung "Opposites"

Different People, der erste Song des Abends und gleichzeitig auch Opener der aktuellen Platte, bereitete das Publikum auf den Kurs der übrigen Nacht vor, konzentrierten sich Biffy Clyro doch hauptsächlich auf ihr neues Doppelalbum.

Black Chandelier, Spanish Radio, Sounds Like Balloons… – alle wichtigen neuen Songs waren in der Setlist vertreten. Fans, die schon etwas länger als Januar 2013 dabei sind, durften sich über einige Tracks des Vorgängeralbums Only Revolutions freuen, dessen Hymne The Captain später auch den letzten Song vor der Zugabe markieren sollte.   

Die durchweg gute Laune und die Tanzwut des Publikum wurde nur sehr selten unterbrochen, etwa dann, als Simon Neil zur Akustikgitarre griff, um Songs wie God And Satan zu präsentieren. Dass das Publikum vorherrschend aus neueren Biffy Clyro-Fans bestand, merkte man am Stutzen der Zuschauer, als die Band sehr viel ältere Songs wie zum Beispiel There Is No Such Thing As A Jaggy Snake vom 2004er-Album Infinity Land anspielte und die Masse damit etwas ins Stocken brachte.  

Dennoch trafen Biffy Clyro mit ihrer Songauswahl meist ins Schwarze und ließen wenige Wünsche offen. Mit ihrer Stadionhymne Mountains beendeten die Schotten den Abend und auch ihre Zeit in Deutschland.

Biffy Clyro – Festivaltermine

Wer Biffy Clyro dieses Jahr nochmal in der Bundesrepublik erleben will, hat dazu im Sommer wieder die Gelegenheit: Biffy Clyro werden auf dem Rock im Pott, bei Rock am Ring/Rock im Park und auf dem Rock’N’Heim-Festival spielen.

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