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Muse haben die o2 World in Hamburg auf ihrer aktuellen Tour gefüllt. © Markus Hauschild

In der ausverkauften o2 World in Hamburg überzeugten Muse am 15.12.2012 mit einer bombastischen Light- und Videoshow und festigten so den Ruf als eine der besten Stadionbands von heute. Auch die Vorband Deap Vally wusste zu überzeugen.

Muse hatten am Samstag zum einzigen Norddeutschlandkonzert der derzeitigen Tournee geladen und Gäste nicht nur aus Hamburg, sondern bis aus Holland waren gekommen. Wer allerdings pünktlich zum angekündigten Konzertbeginn um 20 Uhr kam, der verpasste leider die sehr überzeugende Vorband Deap Vally aus Kalifornien.

Leicht bekleidetes, weibliches Duo als Support

Das Duo, bestehend aus Schlagzeugerin und singender Gitarristin, rockte die Halle bereits ab 19:30 Uhr mit klassischem, dreckigen Rock'n'Roll. Sie spielten bluesigen Garagenrock mit einer röhrenden Stimme, die nach einer Mischung aus Janis Joplin und Suzi Quatro klang.

Überraschend und überragend war auch der Sound, den die beiden Frauen hinbekamen. Trotz Minimalbesetzung deckte die Gitarre das komplette Klangspektrum ab. Es ging einfach gut nach vorne los und erinnerte an Juliet and the Licks, was bei der aktiven Bühnenshow anfing und nicht zuletzt bei der spärlichen Bekleidung aufhörte.

Lasershow hätte jedem Pink Floyd-Konzert Ehre gemacht

Nach einer halbstündigen Umbaupause hatte sich die Halle dann restlos gefüllt, was anhand der großzügigen Dimensionen der o2 Arena trotzdem ohne Gedränge vonstattenging. Das war eine sehr angenehme Erfahrung, da man zudem von jedem Ort einen hervorragenden Blick auf die Bühne erhaschen konnte, ohne ständig den Kopf vom Vordermann vor sich zu haben.

Muse fingen mit den ruhigeren Stücken an und brachten in der ersten Hälfte des Konzerts die eher symphonischen Teile ihres Werkes zu Gehör. Das Publikum, das hälftig aus Männern und Frauen zu bestehen schien, nahm dies wohlwollend und mitwippend auf. Mit Madness zog die Band dann aber alle Register und feuerte eine Lasershow ab, die jedem Pink Floyd-Konzert alle Ehre gemacht hätte.

Nun ging es wahrlich rockig weiter und die Zuschauer standen auf den Stühlen und fingen richtig an zu tanzen und abzufeiern. Die Bühne war als Halbrund aufgebaut, mit einer neuartigen 45° Videoleinwand am Boden und einer mayatempelartigen Leinwandkonstruktion, die von der Decke heruntergefahren wurde und immer abgefahrenere Videoinstallationen darbot.

Zwei Stunden aus der gesamten Schaffensperiode

Dabei hätten Muse das ganze Brimborium noch nicht einmal nötig gehabt, da sie selbst auch auf der Bühne rumrockten und sogar ins Publikum gingen. Sehr positiv zu bemerken ist dabei, dass nicht nur Großbilder von der Band gezeigt wurden, sondern eine echte durchgestylte Videoshow, was sich auch darin ausdrückte, dass auf drei Soundmischer acht Licht- und Videomischer kamen.

Zum Schluss des Konzerts wurden dann noch die Hits geschmissen, bei denen das Publikum komplett den Gesangspart übernahm und die Band nur noch den instrumentellen Beitrag leistete. Nach fast zwei Stunden hatten Muse dann eine Werksschau aus der gesamten Schaffensperiode von nunmehr sechs Alben abgeliefert und entließen die rundum zufriedene Zuhörerschaft in die graue Dezembernacht.

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