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Marina And The Diamonds (Pressefoto, 2012) © Warner Music Group

"Electra Heart" heißt das aktuelle Album von Marina & the Diamonds. Es ist der Nachfolger von "Family Jewels" aus dem Jahr 2010. Wie klingt die Musik live? Was erwartet einen bei den Konzerten der Waliserin mit griechischen Wurzeln? Die Sängerin und ihre Band waren am 28. November zu Gast in der Domstadt.

Mittwochabend, viertel vor Acht, in der unmittelbaren Nähe des Kölner Neumarkts: Eine lange Schlange hat sich auf der Straße gebildet. "Schuld" daran ist Marina Diamandis, besser bekannt als Marina And The Diamonds, wobei mit den Diamonds nicht ihre Band gemeint ist.


Erster Eindruck: Gemütlich. Passend. Entspannt.

Der Einlass funktioniert gut und so dauert es nicht allzu lange, bis es alle in das ehemalige Kino geschafft haben. Die Location scheint ideal auf die Band (bzw. die Sängerin) zugeschnitten: Die Wand des Clubs ist mit weinroten Samt verkleidet, passend dazu wurde die Bühne in ein Schlafzimmer verwandelt, wie man es aus den Hollywood-Filmen der 50er Jahre kennt – Torso-Kleiderständer und Chaiselounge inklusive.

Die Atmosphäre vor und auch während des Konzerts ist entspannt und angenehm. Die Stimmung steigt noch weiter, als Marina (mit Schleier und Brautstrauß) und ihre Band auf die Bühne kommen.

In den ersten ein oder zwei Minuten sitzt ihre Stimme nicht ganz, aber das gibt sich schnell. Schade ist, dass der Bass ein wenig zu sehr scheppert und wummert. Dass die Live-Band und die Sängerin mit Musik aus der Konserve unterstützt werden, ist ebenfalls schade, aber bei Musik mit Dance-Elementen wohl nicht unüblich.

Mehr als reiner Dance-Pop

Dem bunt gemischten Publikum scheint es wenig auszumachen. Die Leute haben einfach Spaß, jubeln und applaudieren laut.

Im Laufe des Konzerts beweisen Marina und ihre Band, dass sie mehr als reinen Dance-Pop mit Halbplayback können. Neben den eher fröhlichen Singles Hollywood, Oh no, Primadonna Girl und dem Ohrwurm Bubblegum Bitch gibt es auch nachdenklichere Songs wie Obsessions oder Teen Idle zu hören, die Marina alleine am Keyboard spielt.



Die mittlerweile wieder brünette Marina ist ein klein wenig eine Diva, und als solche macht sie es sich eben beim Singen auch auf dem Chaiselounge bequem und wechselt mehrmals ihr Outfit. Aber Arroganz? Fehlanzeige. Stattdessen versprüht sie Charme – und das nicht nur aufgrund ihres britischen Akzents.

Nach ungefähr eineinhalb Stunden ist das Konzert zu Ende. Ein paar Lieder mehr hätten es ruhig sein dürfen, aber da es am nächsten Tag wieder in die Schule, die Uni oder auf die Arbeit geht, lässt sich auch das verschmerzen.

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