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Nada Surf, hier bei einem Konzert in Hamburg, spielten am 15.11.12 in Berlin © 2012, Falk Simon

Nada Surf sorgen in der Spreemetropole zum wiederholten Mal in diesem Jahr für kollektive Glücksgefühle unter ihren Fans. Wahlweise enthusiastisch und treibend oder melancholisch und herzerwärmend: die vier New Yorker beglücken ihre Anhängerschaft mit einem knapp zweistündigen "Best Of"-Programm und hinterlassen dabei massenhaft strahlende Gesichter.

Nada Surf-Sänger Mathew Caws ist eigentlich keine Quasselstrippe. Der sympathische Mittvierziger mit dem Gespür für große Melodien lässt normalerweise lieber die Musik sprechen, wenn er sich mit seinen drei Mitstreitern Ira Elliot, Daniel Lorca und Doug Gillard auf den Bühnen dieser Welt austobt.

Doch im fast ausverkauften Berliner C-Club präsentiert sich der New Yorker an diesem Abend von seiner gesprächigen Seite: "Draußen haben mich heute etliche Leute darauf angesprochen, wie oft ich in diesem Jahr denn noch in Berlin spielen wolle", so der Frontmann nach den ersten beiden gespielten Indie-Perlen Clear Eye Clouded Mind und Waiting For Something.

Ratloses Schulterzucken im Publikum und Dauergrinsen auf der Bühne – es ist jedenfalls nicht das erste Mal, dass die Big Apple-Poprocker der Hauptstadt in diesem Jahr ihre Ehre erwiesen.

Unendlicher Fundus an starken Songs

Aber spätestens knapp 100 Minuten später sind sich nahezu alle Anwesenden einig, dass man das Quartett innerhalb der nächsten anderthalb Monate auch gerne noch einmal begrüßen würde. Das liegt vor allem am nahezu unendlichen Fundus an qualitativ hochwertigen Songs, die die Band ihr Eigen nennt.

Ob Frischware vom aktuellen Album The Stars Are Indifferent To Astronomy oder Antikes: Nada Surf produzieren seit über zwanzig Jahren Indierock-Hits am Fließband.

Wie kaum eine andere Band ihres Genres schaffen es Nada Surf immer wieder aus einer Handvoll Akkorde Zeitloses zu schaffen. Diese Konstanz ist auch an diesem Abend der Grund dafür, warum 800 Menschen nahezu aller Altersgruppen über einen Zeitraum von fast zwei Stunden ihre Füße nicht stillhalten können.

Keine unnötigen Sperenzchen

Der Sound, der zu Beginn des Sets noch etwas schwammig aus den Boxen dröhnt, wird mit jeder Minute satter und differenzierter. Lightshow? Selbstdarstellerische Soloeinlagen? Fehlanzeige.

Die Branchen-Ikonen beschränken sich wie immer auf das, was sie letztlich am besten können: nämlich zeitlose Musik für Freunde eingängiger Klänge unters Volk streuen. Selbst die beiden Support-Acts des Abends (Ezra Furman und Tall Ships), die ansonsten eher einen unspektakulären Eindruck hinterließen, gesellen sich zum Ende des Hauptsets mit einer rührenden Schunkeleinlage hinter der Hauptband, auf der Bühne dazu.

Wie eine große Familie wippen die Leute im Saal beschwingt und aufgewühlt von einem Bein aufs andere. Friede, Freude, Eierkuchen: so feiert man gerne.

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