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... and you will know us by the Trail of Dead © 2012, Quelle: Karsten Jahnke Konzertdirektion

Das letzte Album der Texaner von der Band mit dem wahrscheinlich längsten Bandnamen der Welt liegt schon eine Weile zurück. Doch nun legen die Jungs um Frontman und Mastermind Conrad Keely ihr neues Album "Lost Songs" vor und präsentieren es live, um sich zurück in die Ohren und Herzen ihrer Fans zu spielen. In Berlin schafften sie es am 17. Oktober im Sturm – einem Sturm aus virtuosem, orchestralem Lärm.

Ganz ausverkauft soll das Konzert von ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead nicht sein. Dennoch fragt man sich bei der Vorband Maybeshewill schon, wo im vollgestopften Lido noch mehr Leute hätten Platz finden können. Dass der Saal bereits jetzt so gut gefüllt ist, ist dem äußerst guten Händchen der Amerikaner bei der Auswahl des Supports zu verdanken. Maybeshewill treffen exakt den Geschmack der Besucher und begeistern das Publikum mit eindrucksvollen Instrumentalstücken zwischen ruhigen Pianophasen und ekstatischem Rock. Das gefällt und beeindruckt nachhaltig. Selbst der Sound stimmt sofort. Das kann nicht jede Vorband von sich behaupten.

Lost Songs

Kurz vor Beginn des eigentlich Konzerts quetschen sich dann auch noch die letzten Besucher in die Lücken und blicken gespannt auf die Bühne als endlich das Licht erlischt. Zum dramatischen Eröffnungs-Chorstück Ode To Isis des Krachers Will You Smile Again eröffnet die Band ebenso wie bei ihrem Wahnsinnsalbum Worlds Apart die heutige Show. Sofort ist klar: ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead sind in Hochform und sowas von bereit für eine Tour und das neue Album Lost Songs.

Den Titeltrack dazu lassen die Südstaatler auch gleich auf den zweiten Kracher vom The Rest Will Follow folgen. Conrad Keely lässt es sich nicht nehmen vorher ein wenig mit dem Publikum zu witzeln. In einer kleinen Stadt in Frankreich hätten sie das Album aufgenommen. Der Name der Stadt: Hannover. Das Publikum schmunzelt und tut empört, bevor es sich den nächsten Song um die Ohren peitschen lässt.

Nicht nur musikalisch ist die Band heute bestens unterwegs, die vier Jungs wirken auch durchweg gelöst und bestens gelaunt. Wenige Stunden vorher haben sie bereits für einen beliebten Berliner Radiosender eine kleine Acoustic Show gespielt und entschuldigen sich bei all denjenigen, die manche Songs nun zum zweiten Mal an diesem Abend hören. Den Betroffenen ist das aber herzlich egal.

Neunzig fette Minuten

Fast 90 Minuten füllt die Band mit einer guten Mischung aus neuem Material, das begeistert aufgenommen wird, und älteren Songs. Ebenso wie beim Support ist auch hier der Sound bestens und um einiges besser als bei ihrem 2009er Konzert in Berlin, bei dem die Musik in der eigenen Lautstärke unterzugehen drohte.

Das Lido scheint wie geschaffen für die Band. Keely jedenfalls gefällt es hier sehr gut. Er erzählt wie grandios er das Konzert der Eagles of Death Metal fand, das er vor einigen Wochen hier im Publikum erleben durfte und wie sehr er Berlin liebt. Das stößt natürlich sofort auf Gegenliebe.

Die früher traditionelle Verwüstung der Bühne am Ende des Gigs bleibt zwar aus und auch der Tinnitus hält sich glücklicherweise in Grenzen, doch für jede Menge Schweiß und Endorphine hat es heute Abend allemal gereicht. Und das ist schließlich die Hauptsache.

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