Apache 207 (2020)

Apache 207 (2020) © Bolt Berlin

Letzte Woche ereignete sich etwas Merkwürdiges: Newcomer Apache war mit seinem Lied "Matrix" auf Platz 2 der Spotify Charts - in Hongkong. Der Rapper betrachtet die hohe Platzierung als Sabotage.

Mit den technischen Möglichkeiten der Gegenwart kann man sich ziemlich einfach in die Charts kaufen. Dass dies gerade im Deutschrap keine ungewohnte Praxis ist, enthüllte 2019 eine Dokumentation des Y-Kollektivs. Seither ist der Kauf von Streams bei rasant aufsteigenden Newcomern ein nicht selten erhobener Vorwurf.

Mit gekauften Streams kann man natürlich mehr als nur die eigene Karriere in Schwung zu bringen. Es ist auch ein nützliches Mittel, um die Konkurrenz zu sabotieren und ihrer Glaubwürdigkeit zu schaden. Der 22-jährige Newcomer Apache sieht sich nun als Ziel eines solchen Sabotageversuches.

Apache-Hype nun auch in Hongkong?

Am 5. März hat es seine neue Single "Matrix" unter mysteriösen Umständen in die Spotify Charts in Hongkong geschafft. Und nicht nur auf irgendeine eine Platzierung, sondern gleich auf Platz 2.

Ein deutscher Newcomer an der Spitze der Spotify Charts in Hongkong? Das ist merkwürdig. Ebenso merkwürdig: Nur einen Tag später ist die Single nicht mehr in den Charts zu finden. Das lässt die Vermutung aufkommen, dass da jemand mit den Streams gespielt hat.

Verdacht auf Sabotage

Den Vorfall thematisierte der Ludwigshafener Rapper am 7. März öffentlich durch einen Instagrampost. Der sonst eher verschlossene Rapper veröffentlichte einen Text, indem er diese Chartplatzierung als Sabotageversuch deklarierte.

Er verdächtigt, jemand hätte mit den Streams getrickst, um "ihm ans Bein zu pissen" und den Anschein zu erwecken er würde sich ebenfalls Streams kaufen.

"Matrix" hat es mit lediglich 14.570 Streams auf den 2. Platz der Spotify Charts in Hongkong geschafft. Was hierzulande für eine derartige Position nach sehr wenigen Streams klingt, ist in Hongkong eine normale Zahl, denn andere Streaming-Anbieter genießen dort größere Popularität.

Bei so wenigen Spotify-Usern in Hongkong wäre es für einen Einzeltäter möglich, die Streams so zu manipulieren, dass ein dort völlig unbekannter Act hoch in den Charts einsteigt. Allerdings sind das nur Vermutungen.

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