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Sum 41 (live in Stuttgart 2020) © Dominic Pencz

Happy Birthday! Die Punk-Giganten Sum 41 verwandeln die aus allen Nähten platzende Stadthalle Offenbach in einen brodelnden Kochtopf und feiern einen ganz besonderen Geburtstag.

Wenn sich vor Schweiß triefende Körper zu treibendem Pop-Punk aneinander reiben und das Bier fontänenartig durch die Halle spritzt, dann ist klar, wer auf der Bühen steht: Sum 41 haben ihr neues Album "Order in Decline" und eine ganze Ladung nostalgischer Hits im Gepäck. Die Stadthalle Offenbach ist restlos ausverkauft. Die Party kann steigen!

Betreutes Trinken mit Zebrahead

Der Anheizer des Abends ist der US-Fünfer Zebrahead, der mit seiner Blödelshow wie die Faust aufs Punk-Auge passt und mit lockeren Sprüchen für angeheiterte Stimmung sorgt - im wahrsten Sinne.

Für den kleinen Durst steht auf der Bühne eine Mini-Bar, die von zwei Glücklichen aus dem Publikum auch ausgiebig getestet werden darf. Auf der Bühne springen Typen in Alien-Kostümen rum, die eigentlich nur die Aufgabe haben, sich mental wegzubeamen und zwischendurch die Go Pro in die Menge zu halten.

Dazu singt die Band "Drink my Germans, drink with me, until you have to pee". Na dann, Prost! Übrigens decke man durch die Streaming-Einnahmen den Kokain- und Pornokonsum von Gitarrist Matty Lewis. Also checkt die Truppe aus.

Happy Birthday Chuck!

"Let's get crazy tonight!", ertönt es aus den Boxen und der "Order In Decline"-Opener "Turning Away" baut sich langsam mit Piano auf, um kraftvoll begleitet von aufsteigenden Luftsäulen mit dem ersten Gitarrensolo des Abends zu enden. Sum 41 haben einen wilden Ritt durch ihre Bandhistorie mitgebracht, der keine Wünsche offen lässt.

Die neue Platte wird fast komplett präsentiert und reiht sich mit Krachern wie "Out For Blood" nahtlos in die älteren Nummern ein. Nebenbei feiern Sum 41 fünfzehn Jahre "Chuck" - das Album, mit dem sich die Kanadier durch ihren cleveren Mix aus Punk- und Metaleinflüssen von anderen Genrevertretern endgültig abgehoben haben.

Als Geburtstagsständchen werden die Hits "We're All To Blame", "No Reason" und die Power-Ballade "Pieces" lauthals von der Menge mitgesungen.

Könner am Werk

Sum 41 sind ein eingespieltes Team. Wer so lange auf den Bühnen dieser Welt unterwegs ist, ist extrem routiniert. Die Jungs beeindrucken mit ihrem spielerischen Können - egal ob bei pfeilschnellen Gitarrensoli oder präzisem Drumming, selbst bei so Uptempo-Brettern wie "The People Vs...". Sum 41 sind eine verdammt gute Liveband.

Kein Wunder, dass die ganze Halle springt und singt, wenn Hits wie "The Hell Song", "Fat Lip", "No Reason" oder "Still Waiting" von der Bühne schallen. Bei "Walking Disaster" erleuchten zunächst Smartphones die Halle, dann wird in den Moshpits weitergetanzt. Die Stimmung ist ausgelassen und die Halle sowieso schon längst über den Siedepunkt hinaus.

Feuchtfröhlich

Unter tosendem Applaus und mit einer eigenen Interpretation von Queens "We Will Rock You" kehren Sum 41 nochmals auf die Bühne zurück, um sich dann mit einem weiteren Hit, "In To Deep", und einer weiteren Akustikzugabe von "Best of Me" von ihren Fans zu verabschieden. So endet eine feuchtfröhliche Punk-Party. Bis zur nächsten sind die Klamotten wieder getrocknet.

Setliste

Turning Away / The Hell Song / Motivation / The Bitter End / Over My Head (Better Off Dead) / We're All to Blame / War / Out for Blood / A Death in the Family / Walking Disaster / With Me / No Reason / Fake My Own Death / 45 (A Matter of Time) / Screaming Bloody Murder / Underclass Hero / Catching Fire / Pieces / The People Vs… / Fat Lip / Still Waiting // We Will Rock You / In Too Deep / Never There // Best of Me

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