Confess

Confess © Confess Facebook

Zwei Mitglieder der iranischen Band Confess wurden wegen Blasphemie und Regimekritik von einem iranischen Gericht zu Peitschenhieben und Gefängnisstrafen verurteilt.

2015 wurden Nikan Khosravi und Arash Ilkhani, Mitglieder der iranischen Metalband Confess, festgenommen. Grund dafür war der Umstand, dass die Band antireligiöse und regimekritische Inhalte mit ihrer Musik vermittelte. Khosravi wurde nun zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis und 74 Peitschenhieben verurteilt, Ilkhani zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe.

Reaktionär und rückständig

In einem von Loudwire veröffentlichten Rechtsdokument wird ihnen unter anderem vorgeworfen "die Heiligkeit des Islams beleidigt" sowie "die öffentliche Meinung durch Musik mit Anti-Regime-Texten gestört" und den Präsidenten beleidigt zu haben.

Nachdem es die Musiker 2017 schafften, ihre Kaution von jeweils 30.000 US-Dollar zu bezahlen, flohen sie in die Türkei. Inzwischen haben beide Asyl in Norwegen gefunden, so dass ihnen nicht droht, die Strafe anzutreten. Dennoch wirft das Urteil ein deutliches Licht auf die reaktionäre und rückständige Kulturpolitik des Landes.

Es hätte noch schlimmer kommen können

Laut Khosravi sind die beiden nur durch ein gesetzliches Schlupfloch einer Hinrichtung entflohen. Dazu sagt er: "Wer den Propheten beleidigt, wird hingerichtet, da er tot ist und sich nicht verteidigen kann. Wer Gotteslästerung betreibt und Gottes Existenz hinterfragt, dem kann er verzeihen. Deshalb wurden wir nicht hingerichtet."

In Norwegen machen Confess weiterhin Musik. Sie haben kürzlich die Single "Evin" veröffentlicht, benannt nach dem iranischen Gefängnis, in dem Khosravi und Ilkhani zeitweise festgehalten wurden. Der Song soll auf dem kommenden Album "Revenge at All Costs" zu finden sein, das von ihrer Zeit im Gefängnis handelt.

Hier könnt ihr euch "Evin" anhören: