Manic Street Preachers (2014)

Manic Street Preachers (2014) © Sony Music

Ein neues Buch stellt eine gewagte These auf: Lebt der Manic Street Preachers Mitbegründer Richey James Edwards noch und hat er sein Verschwinden vor 24 Jahren im Vorfeld geplant?

Der 1. Februar 1995 markierte einen entscheidenden Wendepunkt für die Manic Street Preachers: Ihr Mitbegründer und Gitarrist Richey James Edwards verschwindet spurlos. Sein Auto wurde unweit der Severn Bridge gefunden. Der Platz ist bei Selbstmördern sehr beliebt.

Der unter Depressionen leidende Edwards wurde 2008 per Gerichtsbeschluss für vermutlich tot erklärt.

Belastend

Die Manic Street Preachers mussten sich in der Folge komplett neu finden. James Dean Bradfield fand erst viele Jahre später den Mut, über Richey zu reden. 2009 verarbeiteten die Preachers den Verlust auf ihrem Album "Journal for Plague Lovers", das ausschließlich Texte von Edwards enthält.

Bis heute zahlt die Band außerdem 25% der Tantiemen auf ein Konto ein, das im Falle seiner Rückkehr an ihn ausgezahlt wird.

Neue Hinweise

Wie sehr Edwards Verschwinden immer noch die Menschen bewegt, zeigt sich mit einer neuen Veröffentlichung-

Die britischen Autoren Sara Hawys Roberts und Leon Noakes haben sich mit dem Fall Edwards auseinander gesetzt und ihre Ergebnisse nun in ihrem im Buch "Withdrawn Traces: Searching for the Truth About Richey Manic" veröffentlicht.

Dafür haben sie viele Stunden mit seiner Schwester Rachel sowie Freunden, Familie und Wegbegleitern gesprochen. Sie behaupten – und mehr als eine Behauptung ist es nicht, dass Edwards womöglich noch am Leben ist.

Wo ist Richey?

So seien Familienmitglieder der Edwards ebenfalls plötzlich verschwunden und hätten sich selbst von anderen isoliert. Eine Faszination für das Thema zeige sich bereits in Richeys Schularbeiten, seine Büchersammlung setzte sich oft mit "Verschwinden" auseinander. Die Autoren vermuten, dass der Musiker am Asperger Syndrom litt, was aber unentdeckt blieb.

Weiterhin konnten Noakes und Roberts neue Zeugen ausfindig machen. So sah ein Postmitarbeiter Edwards auf dem Fußweg der Severn Bridge. Auch berichten die beiden von einer Frau namens Vivian, die angeblich in der Nacht vor seinem Verschwinden mit ihm im Hotel war, von der es heißt, er habe ihr seinen Pass mit den Worten "Den brauche ich nicht mehr" geben wollen. Diese Indizien scheinen gleichwohl die Selbstmord-These zu stärken.

In Israel?

Der NME berichtet hingegen, dass viele Leute in Cardiff Richey in einem Kibbutz in Israel vermuten, da er wohl immer wieder davon redete, ins Heilige Land fahren zu wollen. Beweise sind allerdings keine vorhanden.

Das neue Buch wird fraglos für Gesprächsstoff sorgen, denn so detailliert hat sich bisher niemand mit dem mysteriösen Verschwinden von Edwards befasst. Die verbliebenen Mitglieder Bradfield, Wire und Moore haben sich bisher nicht dazu geäußert.

Vielleicht tun sie das bei ihren Konzerten 2019. Denn das Trio hat sich unter anderem beim Splendour Festival im Juli 2019 in Notthingham angekündigt.

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