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Girl Ray © Karlstorbahnhof Heidelberg

Zum zehnten Mal lädt das Queer-Festival vom 18. April bis 30. Mai in den Heidelberger Karlstorbahnhof ein. Geboten wird ein vielfältiges und sehr umfangreiches Programm zu LGBT-Themen aus Musik, Film, Literatur, Workshops und vielem mehr.

Zum 10. Mal veranstaltet der Karlstorbahnhof in Heidelberg das Queer Festival. Mittlerweile ist das Festival von einer Hand voll Veranstaltungen zu einem ganzen Monat an Konzerten, Lesungen, Filmvorführungen und Workshops gewachsen.

Dieses Jahr mit dabei sind Bloc-Party-Sänger Kele Okereke, Boy Harsher, Girl Ray, Nakhane, Big Freedia, Sookee und viele weitere.

Kill your gender

Das verbindende Element des Festivals ist das namensgebende "queer" (engl. für seltsam, verschroben, homosexuell). Das Adjektiv wurde von einer Beleidigung mit der Zeit zu einer mit Stolz getragenen Selbstbezeichnung der Homo-, Bi-, Trans- und Intersexuellenbewegung (meist bekannt als LGBT bzw. LGBTTIQ).

Die "Queeren" wollen gesellschaftliche Geschlechterrollen hinterfragen, darauf in ihrer Kunst hinweisen, gedankliche Mauern einreißen und die Politik dahingehend mitgestalten.

Ein langer Mai

Mit Pre-Shows von Porches und The Blow beginnt das Festival bereits am 18.04. Den offiziellen Auftakt bildet das Konzert von Kele Okereke am 1. Mai. Der Bloc-Party-Sänger, der seit 2010 als Solokünstler unterwegs ist, definiert seine Musik mit jedem Album neu. In seinem neuesten Werk "Fatherland" schlägt Kele Okereke mit akustischer Gitarre und sanfter Stimme eine weichere Richtung entgegen dem tanzbareren Elektronica früherer Tage ein.

Ebenfalls sanft, zugleich frisch und fröhlich präsentieren sich Girl Ray. Die drei jungen Londonerinnen spielen gefühlvollen Rock ohne Schnörkel. Ein Gegengewicht dazu bilden zum Beispiel Boy Harsher, die man eher dem Darkwave zuordnen kann. Das Duo tränkt melancholischen Gesang mit Synthesizern, die jede Menge 80's-Reminiszenzen hervorrufen.

Den Kunterbunt-Regler auf Anschlag und mit einer gewaltigen Portion Selbstdarstellung versprüht Big Freedia mit ihrem Bounce-Rap eine schnelle, treibende, fröhliche Musik, die so schrill ist wie die dazugehörigen Kostüme und Videos.

Damit seien nur ein paar der vielen Festivalakteure genannt, die das bunte Programm mit Leben füllen. Den Abschluss bildet die Queer Festival Party mit Headliner Horse Meat Disco. Hier verschmelzen Italo Disco, House, Funk und Afro zu einem Fest der Lebensfreude.

Mehr als Musik

Tom of Finnland, Das Nest, Sisak, Die Hütte am See – diese und weitere Filme drehen sich um sexuelle Selbsbehauptung und Romantik abseits des heteronormativen Mainstreams. Mit seiner Reihe "Queer Cinema" gibt das Festival dem queeren Film eine große Bühne.

Außerdem finden Lesungen und Diskussionen zu Themen wie queerer Geschichte, geschlechtlicher Identitätsfindung und Sexismus mit Mithu Sanyal, Sonja Eismann und Magnus Hirschberg statt.

Wer gerne selbst aktiv gestaltet, kann dies mit "Sexless Babe" bei Building Actions. Choreograph Edan Gorlicki läd zu Workshops und Brainstorm-Sessions ein. "Sexless Babe" ist ein Tanzsolo, dass in einer Bewegungsstudie den geschlechtlich uneindeutigen, menschlichen Körper auszudrücken sucht. Um die eigenen Impressionen einzubringen, können Interessierte in den Proben ins Studio schnuppern.

Das 10. Queer Festival

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