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Myriam Bleau 2018 © Devin McAdam

Das Festival B-Seite für audiovisuelle Kunst findet künftig nur noch alle zwei Jahre statt. Ganz verzichten müssen Besucher auf die B-Seite nicht. Vom 22. bis 24. März 2018 findet die microB im EinTanzHaus in Mannheim statt.

Seit 2013 finden sich Künstler und Interessierte der audiovisuellen Kunst jährlich zum B-Seite-Festival in Mannheim ein. Die mehrtägige Veranstaltung wartet mit einer großen Zahl von Aufführungen, Workshops, Diskussionsrunden sowie Ausstellungen auf und genießt großes nationales und internationales Ansehen. 

In Zukunft alle zwei Jahre

Nun hat der Veranstalter, der Verein für visuelle Kunst und Jetztkultur e.V., angekündigt, dass das Festival nur noch zweijährig stattfinden wird und zwar im Wechsel mit einem wesentlich kleineren Format des gleichen Konzepts. Das kleinere Geschwister der B-Seite heißt microB und findet vom 22. bis zum 24. März 2018 erstmals statt.

Veranstaltungsort der Kunstaufführungen ist das EinTanzHaus in Mannheim, das kulturelles Zentrum für Tanz- und Kunstbegeisterte. Ein kleiner Teil des Programms wird zudem im Kulturzentrum dasHaus in Ludwigshafen stattfinden. Am Donnerstag, 22. März findet dort von 10-18 Uhr ein Workshop und eine Diskussionsrunde zum Thema "Audience Development" statt.

Gesampelte Filme

Am Donnerstag, 22. März um 20 Uhr zeigen AddictiveTV aus Großbritannien, wie elektronische Musik und Videokunst verschmelzen können. Als "music you can see" werden sie zurecht beschrieben, denn die beiden Briten sampeln Filmschnipsel, sodass die dazugehörigen Tonfetzen aus dem Zusammenhang entrückt zu Musik verschmelzen. Ihr "Orchestra of Samples" hat dort Deutschlandpremiere.

Den Abend beschließt um 21 Uhr Aude Rrose mit "Rouge sang", einer Mischung aus Musik und Videoprojektion, in die elektrisch verstärkte Geräusche von Objekten wie Schreibmachinen eingewoben werden. Eine surreale Klangimprovisation entsteht.

Wirbelnde Lichter

Am Freitag, 23. März ist Visual Artist Ari Dykier mit "Vintage Memoir" zu sehen. Der polnische Filmemacher hat sich auf Animationen spezialisiert. In seinen Shows belebt er Schwarz-Weiß-Skizzen zu flimmernden Collagen und unterlegt sie mit Musik zu einem traumartigen Kaleidoskop.

Die kanadische Myriam Bleau führt das Programm um 21 Uhr weiter mit ihrer Performance "Soft Revolvers". Riesige Kreiselteller, in die Sensoren und LEDs verbaut sind, werden von der Künstlerin angedreht oder mit der Hand hin und her bewegt, was die Kreisel mit Licht- und Klangeffekten quittieren. Das Ganze wirkt wie ein in bruchstückhafte Facetten zerteilter Elektrosong gepaart mit einer Choreografie tanzender Lichtflecken und Ringe in der Dunkelheit.

Tanz und Video

Den Samstag, 24. März bestreiten Pixelschubser und das La_Trottier Dance Collective um 20 Uhr und anschließend Orson Henschel um 21 Uhr. Pixelschubser, der mit bürgerlichem Namen Benjamin Jantzen heißt, ist Initiator und Leiter der B-Seite und hat seine Projektions- und Videokunst mit dem Tanz von La_Trottier zu einer Performance für vier Tänzer und Video verbunden. Auf der microB wird ihre Weltpremiere von WorkInProgress zu sehen sein.

Weniger zu sehen, dafür mehr zu hören und zu spüren, gibt es bei Osron Henschel. Flächige Arrangements aus repetativen Synthesizerkaskaden werden mit der Wucht von Schlagzeuger Lukas Baumgart zu einem Klangraum verdichtet, der den Zuschauer nicht nur akustisch umschließt. Licht und Nebel kommen zum Einsatz, um die Musik sichtbar zu machen.

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