Ritchie Blackmore (2015)

Ritchie Blackmore (2015) © Shooter Promotions

Für das Comeback von Rainbow 2016 gab es einige Gerüchte zur Besetzung der Band um Gitarrist Ritchie Blackmore. Blackmore hat diese nun bekannt gegeben und damit insbesondere die spannende Frage nach dem Sänger beantwortet: der relativ unbekannte Ronnie Romero wird das Mikro übernehmen.

Die Meldung, dass Rainbow für zwei Monsters Of Rock Shows in Deutschland 2016 zurückkehren, hat die Gerüchteküche zum Brodeln gebracht. Bei einer so geschichts- und prestigeträchtigen Formation von Altmeistern kein Wunder, denn eine Reunion mit Musikern, von denen keiner außer Ritchie Blackmore selbst zur originalen Formation gehört oder zumindest ein langjähriges Mitglied war, stößt nicht bei jedem auf Begeisterung.

Die kritische Frage nach dem Sänger

Besonders die Sängerfrage gestaltet sich bei Wiederformationen oder Neuauflagen häufig prekär. Am Beispiel Slash, der bei seiner Solo-Karriere Gesangswunder Myles Kennedy zur geschmackvollen Wiederbelebung der Guns N'Roses-Songs auf Live-Konzerten gewinnen konnte, kann man sehen, wie so etwas gelingen kann. Doch wer könnte wer könnte den 2010 verstorbenen Ronny James Dio ersetzen? Obwohl nur in den Anfangsjahren der Band aktiv, kommt man an ihm auch heute nicht vorbei.

Einige andere Ex-Sänger der Band wurden in dieser Frage von Fangemeinden spekulativ ins Rennen gebracht. Joe Lynn Turner, Sänger von 1980-84, deutete sogar selbst öffentlich an, dass er bereit wäre, den Job zu übernehmen.

Ein Line Up aus Allstars – und ein Neuer

Blackmore hat nun das Line-up für die anstehenden Shows bekannt gegeben, darunter Jens Johansson von Stratovarius, David Keith von Blackmores anderem Projekt Blackmore's Night und Bob Nouveau am Bass. Als Sänger soll ein relativer Neuling, Ronnie Romero von der spanischen Power Metal Band Lords Of Black, auf der Bühne stehen.

Blackmore selbst scheint von seiner Wahl begeistert, er bezeichnet Romero im Gespräch mit Billboard als stimmliche Kreuzung zwischen Dio und Freddie Mercury. Ein hoch gegriffener Vergleich, denn bei beiden handelt es sich um gleichermaßen legendäre Sänger. Beim Anhören des einzigen Albums von Lords Of Black fragt man sich allerdings, woher dieser Vergleich, insbesondere mit Mercury, seine Berechtigung nimmt: Das gepresste Timbre und die Kraft, mit der Romero passend zum Metal der Band singt, erinnert eigentlich eher an Bruce Dickinson von Iron Maiden oder, aktueller, an Russell Allen von der Progressive Metal Band Symphony X.

Eine Frage der Publicity?

Vielmehr scheint es, als ob Blackmore zwei große Namen als Eyecatcher verwendet. Natürlich kann es gut sein, dass Romeros stimmliche Vielfalt das übersteigt, was er auf der Platte hören lässt. Am Ende werden es die Konzerte zeigen. Eine schlechte Besetzung ist es sicher nicht, die Kraft und die Höhe, die seiner Stimme zur Verfügung stehen und der starke Tremolo könnten den Rainbow-Songs auf interessante Weise neues Leben einhauchen.

Ob es allerdings in dieser Formation noch wirklich Rainbow ist, werden wohl am Ende die Fans beurteilen müssen. In einer Sache dürfte Blackmore aber absolut richtig liegen: Den neuen Sänger als Teil von Rainbow der Öffentlichkeit vorzustellen, wird ihm und seiner Stimme sehr wahrscheinlich einige Berühmtheit verschaffen.

Monsters of Rock mit Rainbow 2016

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