Die Popakademie Baden-Württemberg: bald ein Teil der Musikhochschule Mannheim? © Quelle: Popakademie
Die Musikhochschule Mannheim soll sich künftig auf Jazz, Popmusik und Tanz konzentrieren. Die Schulmusik (also die Lehrerausbildung) wird künftig ebenso gestrichen wie das Orchester. Der Präsident der Musikhochschule, Rudolf Meister, zeigte sich von den Plänen entsetzt und betonte, über die Kürzungen verhandeln zu wollen.
Drei gegen zwei
Neben Mannheim ist besonders die Musikhochschule Trossingen von den Kürzungsplänen betroffen. Dort sollen 200 Studienplätze wegfallen. Die übrigen drei Musikhochschulen in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart sind von den Reformplänen weit weniger betroffen. Die Landesregierung plant zwar, die Popmusikstudiengänge künftig in Mannheim zu konzentrieren, die zahlenmäßig bedeutendere Lehrerausbildung wird jedoch nur noch in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart stattfinden.
Aufwertung der Popakademie
Die ebenfalls in Mannheim angesiedelte Popakademie Baden-Württemberg würde durch die Umsetzung der Pläne eine Aufwertung zur vollwertigen Hochschule erfahren. Udo Dahmen, der Leiter der Popakademie, bekundete erst jüngst das Ziel, die wissenschaftliche Ausrichtung der Institution zu stärken.
Mit der Eingliederung der Popakademie in die Musikhochschule Mannheim wäre jedenfalls die dauerhafte Finanzierung der Popakademie gesichert, die bisher noch von der Stadt Mannheim, dem SWR und der Landesanstalt für Kommunikation befristet mit Mitteln ausgestattet wird.
Erster Widerstand
Die Musikhochschulen Mannheim und Trossingen legten bei den Beratungen ein eigenes Konzept vor, in dem sie vorschlugen, Kürzungen bei allen Hochschulen gleichermaßen vorzunehmen. Damit setzten sie sich allerdings nicht durch.
An der Musikhochschule Mannheim formiert sich inzwischen erster Widerstand. Eine Facebook-Kampagne trägt den Titel "Erhaltet die Muho Mannheim".