Poetry Slam mit Andy Strauß im Bunker Ulmenwall in Bielefeld.

Poetry Slam mit Andy Strauß im Bunker Ulmenwall in Bielefeld. © Thomas Weiss

Bei Geldproblemen sind viele Städte schnell dabei, Kürzungen im Kulturbereich vorzunehmen. Davon ist aktuell der Bunker Ulmenwall in Bielefeld betroffen. Denn das Jugendamt Bielefeld kündigte den Leistungsvertrag mit dem Bunker Ulmenwall auf.

Der Bunker Ulmenwall existiert als kulturelle Begegnungsstätte bereits seit 1956. Der ehemalige Luftschutzbunker wurde zunächst zu einem Treffpunkt für Jazzmusiker aus der Region, später entwickelte er sich zu einer Bühne für Jazzmusiker aus ganz Deutschland.

Im Lauf der Zeit wurde das Angebot rund um den Bunker Ulmenwall immer weiter ausgebaut und das Zentrum wurde durch den dichten Veranstaltungsplan langfristig weitgehend konkurrenzlos. 1996 gründete sich ein Trägerverein, der das kulturelle Angebot mit weiteren Highlights wie Poetry Slams langfristig sichern sollte.

Das kulturelle Förderprogramm des Bunkers Ulmenwall mit seiner Verzahnung aus dem Jugendkulturangebot, dem musikpädagogischen Angebot sowie dem mobilen Jugendprojektangebot war noch 2012 so angesehen, dass es vom Land Nordrhein-Westfalen als eines von 8 aus 29 Projekten für eine dreijährige Sonderförderung ausersehen wurde. Aber diese Sondervergütung von 40.000 Euro pro Jahr reicht zum Erhalt des Kulturzentrums definitiv nicht aus.

Deswegen war die Bestürzung groß, als das Jugendamt Bielefeld jetzt den Leistungsvertrag mit dem Bunker Ulmenwall aufkündigte. Damit würde neben der hauptamtlichen Stelle auch sämtliche Sachmittel und die Miete wegfallen. Als Begründung nannte das Jugendamt Bielefeld, dass der Trägerverein nicht genügend Jugendarbeit leisten würde und sich zu sehr auf die Kulturarbeit konzentrieren würde.

Diese Begründung ist sehr zweifelhaft gerade im Hinblick auf die Förderung durch das Land NRW. Denn der Bunker Ulmenwall wurde ja gerade wegen seiner hervorragenden Jugendarbeit mit der Sonderförderung bedacht.

Um diese Leistungskürzung zu verhindern, wurde im Internet jetzt eine Petition gegen die Kürzung ins Leben gerufen. Der entsprechende Link dazu ist hier: Jede Unterschrift sichert den Erhalt des Bunker Ulmenwall.