Schriftbilder

Die Künstlerin Andrea Leuchs übermalt ihre Werke mit handschriftlichen Gedanken auf verschiedenen Oberflächen. Durch das Fehlen von Wort- und Zeilenabständen wird der Text fast unlesbar und wirkt wie ein feines abstraktes Liniengespinst. Die Struktur ihrer Handschrift und die Materialeigenschaften interagieren auf besondere Weise.

Ihre Texte entstehen spontan beim Schreiben, wobei das Denken von Materialien, Farben und der Umgebung beeinflusst wird. Die entstehenden "geschriebenen Bilder" verweben Erlebtes, Bio­grafisches, Reales und Ausgedachtes zu einem Zeitgefüge. Dieser Schreibprozess verlangsamt ihr Denken enorm und steht im Kontrast zur Gesellschaft, die Geschwindigkeit schätzt.

Die Künstlerin schätzt die langsame Vertiefung in den kreativen Prozess als Gegenbewegung zur Schnelllebigkeit. Die Unleserlichkeit ihrer Texte bewahrt die Intimität ihrer Gedanken. In Ausstellungen präsentiert sie auch lesbare Texte neben den Schriftbildern.

Andrea Leuchs studierte Kunstpädagogik in München und ist als freischaffende Künstlerin sowie Dozentin tätig. Sie lebt und arbeitet in München.