Joy Bogat, Schorndorf

Soul und R’n’B sind schon lange nicht mehr nur in den USA beheimatet. Auch in Deutschland gibt es erstklassige Interpretinnen, Joy Denalane kennt fast jeder, Nneka und Miu müssen sich vor niemandem verstecken. Der neue Geheimtipp dieses Genres heißt Joy Bogat. Musikalisch hat sie die richtigen Vorbilder, ihre Musik erinnert an Anita Baker, an Randy Crawford oder Oleta Adams – frühen 1980er Soul also. Ihre Texte drehen sich aber um das Hier und Heute: „What if / Everything is temporary / Nothing is forever / Let me believe in you / Let me believe in me“ singt sie in ihrem Song „1974“. Wie man im Privaten die Realität bewältigen kann, Nachhaltigkeit, Überlegungen zur Liebe in Zeiten der Unsicherheit in einer Welt globaler Schwierigkeiten – das sind ihre Themen. Und über allem schwebt ihre fragile, aber großartige Stimme. „Maybe being soft is what makes us worthy of trust“, sagt sie selbst. Vielleicht ist „soft“ das neue „tough“. Am besten, man überzeugt sich selbst bei ihrem Auftritt in der Manufaktur.