Timo Kumpf (Pressebild, 2014)

Timo Kumpf (Pressebild, 2014) © Timo Kumpf

Nur noch wenige Tage trennen uns vom Beginn des Maifeld Derbys 2014. Wir sprachen mit Organisator Timo Kumpf und Matthias Rauch vom Clustermanagement Musikwirtschaft über den Ticketverkauf, organisatorische Neuerungen und welche Bands man keinesfalls verpassen sollte.

regioactive.de: Timo, wie sieht es mit dem Kartenverkauf für das Maifeld Derby aus? Kann man noch warten oder sollte man langsam zuschlagen?

Timo Kumpf: Man sollte so langsam zuschlagen. Es läuft schon sehr gut, momentan zieht der Verkauf an, das liegt auch am Wetter. Es sind Tage dabei, da verkaufen wir 100 Tickets. Ich glaube, dass wir dieses Jahr ausverkauft sein werden.

regioactive.de: Wie viele Tickets gibt es insgesamt?

Timo Kumpf: 4000 Stück. Wir bleiben nach wie vor überschaubar. Deshalb würde ich auch dazu raten, das Ticket bald zu kaufen. Die Tagestickets für den Sonntag sind schon fast ausverkauft.

"Dieses Jahr können alle zur gleichen Uhrzeit kommen"

regioactive.de: Wie wollt ihr verhindern, dass alle Leute gleichzeitig am Freitag um 18:00 Uhr kommen, so wie das letztes Jahr passiert ist?

Timo Kumpf: Wir sind besser darauf vorbereitet, dass alle wieder um 18:00 Uhr kommen, so wie der Supermarkt auch darauf vorbereitet ist, dass erst nach Feierabend auch alle Rentner kommen. Im letzten Jahr war das eine Überraschung, das hing wohl mit dem furchtbaren Wetter zusammen. Alle haben bis zum letzten Moment gewartet und standen plötzlich gesammelt vor der Tür. Als ich gehört habe, dass es Probleme am Einlass gibt, und schließlich um halb acht nachsehen konnte, war aber schon niemand mehr da. Im schlimmsten Falle mussten die Leute etwa eine Stunde warten, das ist ja noch zu verkraften. Dieses Jahr können aber wirklich alle zur gleichen Uhrzeit kommen, das kriegen wir hin.

regioactive.de: Auf welche Neuerungen dürfen sich die Besucher denn noch freuen?

Timo Kumpf: Die größte Neuerung ist die Aftershowparty im Maimarktclub. Hier kommen Freitag und Samstag angesagte Acts aus der Elektro-Ecke, ich warte allerdings momentan noch auf die finale Bestätigung und kann deshalb noch keine Namen nennen. Ich kann aber versprechen: Es wird eine dicke Nummer!

"Wir haben versucht die Bühnen zu optimieren"

regioactive.de: Außerdem wird es Veränderungen im Bühnendesign geben. Wie sehen die aus?

Timo Kumpf: Man sammelt natürlich jedes Jahr Erfahrungen und hat neue Ideen. Das Zelt wird beispielsweise noch eine Stufe größer, damit habe wir dann allerdings die Endstufe erreicht. Die Bühne wird höher und größer, es gibt noch mehr Licht und noch besseren Sound, eine Optimierung also. Der Parcours d’amour, die dritte Bühne, hat sich mittlerweile zu einem richtigen Renner entwickelt. Im letzten Jahr mussten viele Leute draußen bleiben, darum wird dieser Bereich auch vergrößert, allerdings ohne den besonderen Charme zu zerstören. Das ist mir sehr wichtig, das Flair der Bühne soll erhalten bleiben.

regioactive.de: Gibt es noch weitere Neuerungen?

Timo Kumpf: Es gibt noch Details wie ein größeres Essensangebot. Das wurde von ein paar Leuten in der Vergangenheit bemängelt. Durch die größere Kapazität können wir jetzt auch eine größere Auswahl anbieten.

"Die internationale Resonanz ist beachtlich"

regioactive.de: Matthias, was macht denn das Clustermanagement beim Maifeld Derby?

Matthias Rauch: Das Clustermanagement unterstützt das Maifeld Derby bereits seit mehreren Jahren. Unter anderem haben wir in den letzten Jahren den VIP-Empfang ausgerichtet. Dieses Jahr bringen wir uns personell stärker ein, indem wir die PR und die Kommunikation des Maifeld Derbys unterstützen. Das mache ganz konkret ich.

regioactive.de: Wie läuft die Arbeit?

Matthias Rauch: Es läuft sehr gut bisher, ich bin mit der Resonanz sehr zufrieden. Auch die internationale Resonanz der Presse beachtlich, wir haben Anfragen aus Griechenland, Frankreich und England. Da sieht man, dass das Festival mittlerweile definitiv international angekommen ist.

regioactive.de: Das ist jetzt die vierte Ausgabe des Maifeld Derbys, merkst du langsam, dass ein höheres Level erreicht ist?

Timo Kumpf: Das Level hat sich auf jeden Fall verändert. Wie Matthias schon sagte, wir haben Strahlkraft bis ins Ausland, die Aufmerksamkeit ist sehr hoch. Ich würde mir allerdings noch etwas mehr Resonanz von den Leuten aus der unmittelbaren Umgebung wünschen. Hier gibt es immer noch eine gewisse Skepsis. Spaß hat es allerdings auch am Anfang schon gemacht. Irgendwann muss aus dem Spaß dann aber auch Ernst werden, es ist schließlich mittlerweile ein Fulltime-Job mit hohem Risiko.

"Wir haben ein großartiges Publikum"

regioactive.de: Welche besondere Erkenntnis hast du im Verlauf der vier Jahre gewonnen?

Timo Kumpf: Mir ist bewusst geworden, was für ein großartiges Publikum wir haben. Sie konsumieren, das ist aus Veranstaltersicht immer gut, allerdings vollkommen legal. Wir haben überhaupt keine Probleme mit Betrunkenen und trotzdem immer einen guten Getränkeumsatz. Es sind alles erwachsene Menschen, die eine gewisse Vernunft mitbringen, deshalb hatten wir noch nie Stress mit der Polizei oder den Sanitätern.

Matthias Rauch: Das Maifeld Derby ist ein perfektes Bespiel dafür, dass die Leute wegen der Musik kommen und nicht um sich abzuschießen. Sie sind wirklich inhaltlich interessiert.

regioactive.de: Das Maifeld ist also definitiv keins der Festivals die man besucht, um sich zu betrinken, sondern um Musik zu genießen.

Timo Kumpf: Es wird schon auch gefeiert. Wie mir vom Zeltplatz berichtet wurde, wird auch viel Liebe gemacht.

Matthias Rauch: Es gibt ja auch viele Festivals, da kommen die Leute nicht vom Campingplatz runter und haben am Ende vielleicht nur zwei Bands gesehen. Das gibt es beim Maifeld Derby sicherlich nicht.

"Viele der Maifeld-Bands sind hierzulande unterschätzt"

regioactive.de: Matthias, gibt es noch nicht so bekannte Acts, die du den Besuchern empfehlen möchtest?

Matthias Rauch: Definitiv FJØRT. Das ist eine eher ungewöhnliche Band für das Maifeld Derby, weil sie ziemlich progressiven, deftigen Rock machen. Ich bin sehr gespannt, was sie um viertel nach sieben am Freitag anrichten werden. Ganz klarer Tipp sind auch Monochrome, die Band kenne ich schon ewig. Sie haben vor kurzem eine neue Platte rausgebracht, die relativ poppig, aber sehr gut gemacht ist. Live sind sie auch großartig. Die sollte man am Freitag zu späterer Stunde auf keinen Fall verpassen.

Ansonsten freue ich mich am Samstag auf S O H N und mache natürlich noch etwas Werbung für die Local Heros: Get Well Soon werden mit Streichern und Bläsern am Start sein. Das ist eine einmalige Geschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Eine schöne Hamburger Band ist außerdem Hundreds, die Elektro-Pop machen und Girls in Hawaii, die hierzulande auch noch viel zu unterschätzt sind. Das trifft aber fast auf jede Maifeld-Band zu.

"Mit diesem Programm spielen Get Well Soon zum ersten Mal in Deutschland"

regioactive.de: Timo, ist es nicht getrickst, mit seiner eigenen Band auf seinem eigenen Festival aufzutreten?

Timo Kumpf: Warum? Das macht doch vollkommen Sinn. Im ersten Jahr war das natürlich praktisch, ich musste keinen Manager überzeugen und habe mich quasi selbst gebucht. Das ganze Festival findet ja auch in unserem Netzwerk statt, viele der Bands sind persönlich gute Freunde von uns. Schade ist natürlich, dass ich während des Festivals keine Zeit für alle habe.

Es war aber auch klar: Wenn wir ein zweites Mal auf dem Maifeld spielen, müssen wir etwas Besonderes machen. Die Orchesternummer gab es zum letzten Mal 2012 in Paris, zum letzten Mal in Deutschland im Oktober 2010. Mit diesem speziellen Programm spielen wir eigentlich sogar zum ersten Mal in Deutschland. Daher wird das gut passen.

Maifeld Derby 2014