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Stereoswitch © Fabian Bingenheimer

Mit "Skies & Scrapers" veröffentlichte die Wormser Band Stereoswitch am 27. Oktober ihr lang ersehntes Debütalbum, auf dem sie mit beinahe jedem Song das richtige Verhältnis zwischen Melodie, Rhythmus und ausgefeilten Texten treffen.

Florian Schwöbel (Gitarre & Vocals), Timo Hübner (Bass & Vocals), Christopher Tautz (Gitarre) und David Panzer (Drums) gründeten ihre Band Stereoswitch 2008  und konnten bisher sowohl beim "5. Newcomer Festival Rhein-Neckar" als auch beim "Rock-N-Pop-Youngsters 2012" überzeugen und gewinnen.

Gelungener Genre-Mix in 14 Tracks

Darüber hinaus nahmen sie an weiteren überregionalen Contests teil. Über die letzten vier Jahre entwickelten sie einen Sound, den sie selbst als NuRock bezeichnen und zu dem sie sich durch Einflüsse von Biffy Clyro, Finch, Incubus, Lostprophets und den Foo Fighters inspirieren ließen.

Auf Skies & Scrapers, das seit dem 8. November auch digital verfügbar ist, finden sich insgesamt 14 Titel inklusive Intro, Intermission, Outro und drei "älteren" Songs.

Gesang nicht immer jedermanns Geschmack

Beim ersten Hören von Skies & Scrapers wird trotz des guten Zusammenspiels der Gitarristen im ersten Song Different For A Reason schnell ein Kritikpunkt an der Platte deutlich: Obwohl es dem Sänger Florian Schwöbel in den meisten Songs gelingt, die passende Stimmung einzufangen, fehlt es ihm im besagten Song an der nötigen Härte, wohingegen er in Across The Atlantic mit ausartendem Gegröle übers Ziel hinaus schießt.

Parts wie diese wollen sich leider nicht ganz in den Gesamtkontext des Albums einordnen, das sonst durch gut arrangierte, in sich stimmige Songs zu überzeugen weiß.

Dynamisch und komplex

Auch Stereoswitch kämpfen auf Skies & Scrapers mit der altbekannten, "alternativ-rockigen" Eintönigkeit, welche man ihnen aufgrund der weitgehenden Abstinenz ruhigerer Passagen und dem zwar selbstkreierten, doch genre-typisch klingenden Sound vorwerfen könnte. Lediglich in den Strophen von Free Your Mind und Aliens kommt eine ganz andere Dynamik zur Geltung.

Wir empfehlen aber, dieses Album nach einmaligem Hören nicht gleich wegzulegen, denn die Liebe, die in den Details verborgen liegt, wird nicht immer auf Anhieb deutlich.

Seien es nun die präzise eingesetzten Gitarrenriffs bei Sorry, eine energiegeladene Screamo-Einlage wie in For The Sake Of Making Steps oder die gute Leistung des Drummers, die Skies & Scrapers zu einem durchaus komplexen Erstlingswerk machen.

Weitere Ideen stecken in Intermission, das durch eine Rede des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan und elektronische Beats angereichert ist. Bei The Cake Is A Lie dient ein Satz aus dem 2007 erschienenen Videospiel "Portal" dazu, um einen thematischen Bogen zu den "Lügen unserer Zeit" zu schlagen.

My style, my drawers

Auf ihrer Band-Homepage heißt es: "Wenn wir nicht in Schubladen gesteckt werden wollen, müssen wir uns diese eben zu Eigen machen und uns kräftig aus allen Fächern bedienen!"

Obwohl sich Stereoswitch ganz klar in den Welten des Alternative- und Progressive-Rock zu Hause fühlen, schaffen sie mit ihrem Debütalbum die Kreation eines eigenen Sounds, der sich allerdings erst nach mehrmaligem Durchhören wirklich erschließt.

Von der Kritik am Gesang abgesehen sind die Songs dynamisch und komplex. So wissen sie den Hörer mit Rhythmuswechseln, abwechslungsreichen Riffs oder dem sehr guten Drumming David Panzers zu überraschen.

Wertung: +++½ (von +++++)

Skies & Scrapers kaufen

Die Band stellt das Album auf iTunes und weltweit 360 Downloadportalen zur Verfügung, doch es lässt sich auch direkt über die Homepage bestellen.

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