Noa Eshkol. No Time to Dance

Noa Eshkol. No Time to Dance

Mittwoch, 5. Juni 2024, 11:00 Uhr bis , 18:00 Uhr
Georg Kolbe Museum, Berlin
Sensburger Allee 25, 14055 Berlin

Die israelische Künstlerin und Choreografin Noa Eshkol wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt

geworden. Das Georg Kolbe Museum zeigt aus diesem Anlass vom 15. März bis 25. August 2024

die Retrospektive Noa Eshkol. No Time to Dance. Die visionäre Künstlerin leistete mit ihrem Werk,

das in Europa noch weitgehend unbekannt ist, wegweisende Beiträge zu Kunst, Wissenschaft und

Kultur.

Noa Eshkol (1924-2007) war Tänzerin, Choreografin, bildende Künstlerin, Pädagogin und

Theoretikerin. Sie gründete 1954 das Chamber Dance Quartett in Tel Aviv und entwickelte

minimalistische Kompositionen ohne Bühnenbild, Kostüme oder Musik. Ihr Ziel war die absolute

Konzentration auf das Wesentliche. Eshkol hatte ein tiefes Verständnis für Körper und Raum und

entwickelte 1954 gemeinsam mit dem Architekten Abraham Wachmann ein einzigartiges
Notationssystem, das körperliche Bewegungen aufzeichnet und der Dokumentation und

Kommunikation dient: die Eshkol-Wachmann Bewegungsnotation (EWMN). Damit leistete sie einen

wichtigen kulturellen und wissenschaftlichen Beitrag zu Entwicklungen in der Medizin, der

computergestützten elektronischen Musik und der Kybernetik.

Die umfangreiche Präsentation gibt Einblick in ihre Bewegungsforschungen seit den 1950er

Jahren, Choreografien, Sprachstudien, Tänze, Textilkunst und das von ihr entwickelte

Notationssystem für menschliche und tierische Bewegungen. Den Gegenpol zu ihren

minimalistischen Choreografien und grafischen Tanznotationen bilden in der Ausstellung

großformatige und farbintensive Wandteppiche, die sie ab 1973, mit Ausbruch des Jom-Kippur-

Krieges gemeinsam mit ihren Tänzer*innen aus gesammelten und gespendeten Stoffresten schuf.
Mit der Präsentation zum Leben und Werk dieser wegweisenden Künstlerin greift das Georg Kolbe

Museum für die Institution wichtige Themen wie den modernen Tanz, Körper im Raum und die

Architektur der Moderne auf.

Die Ausstellung zeigt außerdem Werke zeitgenössischer Künstler*innen, die von Eshkols Praxis

inspiriert wurden. Darunter Werke von Sharon Lockhart, Yael Bartana und Omer Krieger sowie

eine neu für die Ausstellung entwickelte Arbeit von Ayumi Paul.

Einen Einblick zum Thema Tanz in der Weimarer Republik, Anknüpfungspunkte und Brüche, gibt

eine ergänzende Sammlungspräsentation des Museums.

Zur Eröffnung der Ausstellung präsentieren KW on Location und das Georg Kolbe Museum die

erste Wiederauflage der 1958 erschienenen wegweisenden Publikation Movement Notation.

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