Evan Dando

Evan Dando © Polydor Records

In den 90er Jahren erreichte er mit The Lemonheads Kultstatus. Seit einigen Jahren ist Evan Dando nun auch als Solokünstler unterwegs. In der vergangenen Woche erhält er bei seinem Auftritt in Berlin hilfreiche Unterstützung von Chris Brakow.

{image}Die hatte Evan Dando an diesem Abend auch dringend nötig. Seine jahrelange Drogensucht sah man ihm förmlich an und gewann an diesem Tag den Eindruck, dass er etwas zu sich genommen hatte. Anscheinend gerade angekommen und leicht verspätet die Bühne des Magnet Clubs betretend, sah er sichtlich erschöpft aus, schwitze stark und blickte die Zuschauer durch seine über das Gesicht hängenden, schulterlangen Haare mit teils fanatischem, teils leerem Blick an. Es war ein trauriger Anblick für alle, die ihn schon länger kennen.

{image}Sein immer noch ernormes musikalisches Talent blitzte aber dennoch immer wieder mal durch, wenn Evan Dando Klassiker wie My Drug Buddy oder My Gay Heart performte. Dabei versuchte er sich mit aller Macht auf seine Texte und die Melodien zu konzentrieren. Dennoch sprang ihm dann nach einiger Zeit Chris Barkow zur Seite. Dieser hatte zuvor schon den Support gegeben und gab Evan Dando nun die nötige Ruhe, Stabilität und den Halt, den er bei seinen einzelnen Momenten von Verwirrungen und erzählten Scherzen brauchte. Schlecht gelaunt war er also keineswegs.

Nur die Drogen, die sollte Evan Dando schleunigst beiseite legen. Denn auch einen "drug buddy" kann man verlassen. Man braucht dazu nur Kraft und muss es vor allem auch selbst wollen. Wünschen wir ihm auf diesem Weg Glück.

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