Söhne Mannheims

Söhne Mannheims © BB Promotion

Ein Abend mit den Söhnen Mannheims kann vieles sein, aber bestimmt nicht einseitig. Im Rahmen der "IZ ON/Alles kann besser werden"-Tour treten die Söhne Mannheims und Xavier Naidoo live im Doppelpack auf. Was als Idee beim Wettsingen in Schwetzingen entstand, setzen sie nun erfolgreich auf ihrer Tour fort. In jeder Location treten sie in aufeinander folgenden Veranstaltungen auf. In Mannheim gaben sich am vergangenen Montag zuerst die Söhne die Ehre, bevor am Tag darauf Xavier Naidoo als Solokünstler auftrat.

{image}Am Montagabend präsentierten die Söhne Mannheims ihr Repertoire vor ausverkauftem Haus in der SAP Arena in Mannheim. Selbstverständlich, dass sie vor heimischen Publikum zur Höchstform aufliefen und einen stimmungsvollen Abend versprachen, der so abwechslungsreich war, wie die Stile der einzelnen Mitglieder selbst. Supportet wurden die Söhne vom jungen Songwriter Daniel Stoyanov, der mit seinen filigranen und tiefergehenden Texten wusste, wie er das Publikum auf den Abend einzustimmen hatte. Doch bevor die Söhne Mannheims die Bühne betraten, setzte noch ein ehemaliger Rapper frische Akzente und heizte der Halle mit HipHop, Ska und Reggae ein: Dennis Lisk. Besser bekannt ist er wahrscheinlich als Ex-Beginner-Mitglied Denyo und supportet nun nach erfolgreicher musikalischer Neuausrichtung die Söhne Mannheims und Xavier Naidoo auf ihrer Deutschlandtour in diesem Herbst.

{image}Kurz vor neun war es dann soweit und die Söhne stürmten die Bühne zu den krachenden Klängen ihrer ersten Singleauskopplung IZ ON aus dem gleichnamigen aktuellen Album. Einander vorstellen mussten sich Zuschauer und Akteure auf der Bühne nicht mehr, gleich nach der Begrüßung durch Xavier Naidoo war jedem klar, hier kennt man sich und die Band kehrt immer wieder gerne in die Stadt, wo alles seinen erfolgreichen Anfang nahm, zurück. "Seid ihr gut drauf Mannheim?", diese Frage musste kein zweites Mal gestellt werden und nach den genialen Instrumentaleinlagen zu Wenn Du mich hören könntest bedankte sich Xavier noch einmal herzlich über die Ehre, vor heimischem Publikum auftreten zu dürfen.

Nach den ersten fünf Liedern steuerte der Abend auf ein erstes und ganz besonderes Highlight zu. Von ihrem Unplugged-Auftritt in Schwetzingen waren die Söhne so überzeugt, dass sie fortan ein paar ausgewählte Songs in diesem Stil auf ihrer Tournee vortragen. Vielleicht und Wenn ein Lied sorgten für Gänsehautatmosphäre. Gerade hier zeigte sich, dass es sich bei den Söhnen Mannheims vor allem um großartige Musiker handelt. Die Art und Weise, wie sie ihre Texte vortrugen, ließ die ganze Arena an diesen beiden gefühlvollen Songs teilhaben und die Söhne waren ihrem Publikum ganz nah – sie luden förmlich zum leisen Mitsingen ein. Besonders die Single Das hat die Welt noch nicht gesehen profitierte von dem Unpluggedkonzept und die eindrucksvollen Akkorde, kombiniert mit dem harmonischen Gesang der Söhne, erzeugten um die Bühne herum eine besondere emotionale Stimmung.

{image}Und nicht nur ruhige Töne können die Musiker anschlagen, nach dem kleinen Unpluggedausflug ging die Party mit Can you feel it wieder voll los und jeder konnte den Beat und den mitreißen Rhythmus fühlen – die Halle war am Beben. Eine besondere Idee der Band steigerte das Ausmaß der Stimmung noch weiter und riss auch den Letzten von den Stühlen. Wunderte man sich am Anfang noch über die beim Einlass verteilten roten Servietten, so wusste man spätestens bei diesem Song, wozu man sie brauchte. Denn kurzzeitig verschwanden die Söhne von der Bühne und kamen im Eilmarsch rotgewandet zurück. Die Servietten wurden fleißig geschwenkt und die ganze Halle schien im Einklang mit der Musik zu sein.

Aber die Söhne Mannheims sind nicht nur großartige Musiker, sondern stehen auch für ihre eingehenden Texte, die an diesem Abend das ein oder andere mal zum Nachdenken anregten. Babylon System passte vortrefflich zur aktuellen Finanzkrise und die Frage, ob Geld wirklich das Wichtigste sei, wird wohl noch lange nach dem Konzert in den Köpfen der Zuschauer nachhallen. Auch die Politik fand ihren Weg in die Lyrics der Söhne und zu Junges Deutschland wurde auf einer riesigen Projektionskugel die Ausgaben der Regierung für Waffen und Rüstung veranschaulicht. Ein sehr gelungener Beweis, dass Kunst eben nicht nur der Unterhaltung dienen sollte, sondern auch stets ein Weg ist, seiner Kritik Ausdruck zu verleihen und eben diese Art bescherte den Söhnen Mannheims Anerkennung.

{image}Gleich zweimal wurde die Band zur Zugabe gebeten und Was wird mich erwarten wurde deshalb ganz den Zuschauern gewidmet. Eine vergnügte Band verließ schließlich die Bühne und freut sich, schon im Novembner wieder in Mannheim auf der Bühne zu stehen.

Und so ging ein wunderbarer Abend zu Ende. Die Genießer anspruchsvoller Musik kamen voll auf ihre Kosten, denn die Söhne Mannheims bewiesen einmal mehr ihre geniale Musikalität, ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, die verschiedensten Stile und Richtungen zu einem einzigarten Ensemble zu kombinieren. Gefühlvolle Balladen und temperamentvolle Rhythmen wechseln sich mit einem Mix aus R&B, Soul, Rap und HipHop ab und dazu besticht eine für den deutschsprachigen Raum einmalige Lyrik.

Setlist:

IZ ON / Wenn du mich hören könntest / Lieder drüber singen / This is only a beginning / Wir wehrn uns / Geh davon aus / Ich wollt nur Deine Stimme hörn / Das hat die Welt noch nicht gesehen / Vielleicht / Und wenn ein Lied / Can you feel it / Interesse / Wir haben allen Göttern abgeschworn / Zurück zu Dir / Jah is changing all / Babylon System / Dein Leben / Wenn du schläfst / Traurige Lieder / Geh davon aus / Junges Deutschland / Was wird mich erwarten

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