Die Fans der "Sportis" Fotos: Marcel Benoit © regioactive.de
Zuerst betraten Ash als Supportact die Bühne. Seit dem Ausscheiden von Gitarristin Charlotte Hatherley im letzten Jahr ist die Band nur noch zu dritt. Bedauerlicherweise kam das bunt gemischte Publikum während des Auftritts nicht so richtig in Stimmung. Das mag einerseits am nicht so ganz optimalen Sound gelegen haben, andererseits kann man wohl davon ausgehen, dass die Anwesenden nicht unbedingt der Zielguppe einer traditionsreichen irischen Rockband entsprachen. Offensichtlich begleiteten einige der Eltern ihre Sprösslinge nicht nur aus Sorge um deren Wohl, sondern auch aus eigenem Interesse. Entsprechend breit gefächert war die Zusammensetzung des Publikums. Trotzdem war die Porsche-Arena in Stuttgart nicht komplett ausverkauft, besonders auf den Tribünen war noch Platz.
Die Sportfreunde Stiller begannen ihren Auftritt wie ihr aktuelles Album und konnten mit der Singleauskopplung Alles Roger, folgerichtig der zweite Song des Sets, bereits einen ersten Höhepunkt setzten. Überhaupt fand das neueste Machwerk beinahe vollständig Eingang in die Setliste. Bis auf zwei Stücke wurde es an diesem Abend komplett gespielt. Musikalisch gab es wenig auszusetzen, woran auch die fehlgeschlagene Livepremiere von Anders als auf Ansichtskarten nichts änderte. Besonders in Hinblick auf den Gesang hat sich bei den Sportfreunden in den letzten Jahren einiges getan, so dass das ebenfalls dargebotene 1. Wahl schon fast etwas von seiner Daseinsberechtigung verloren hat.
Die dreigeteilte Bühne erinnerte entfernt an ein Siegerpodest. Jeder hatte so sein eigenes kleines Reich, aus dem er sich auch kaum einmal herausbewegte, wodurch das Konzert teilweise ein wenig statisch wirkte. Nach Ich Roque, mit unüberhörbaren Einflüssen von Drafi Deutscher, verließen die drei Sportfreunde zum ersten Mal die Bühne. Der folgende Zugabenblock wurde teilweise mit neuen Instrumenten bestritten: Peter griff zur Westerngitarre und Flo setzte sich hinter einen Mix aus Percussion, Minimalschlagzeug und E-Drum. So wurde dann erst einmal der Redemption Song von Reggae-Altmeister Bob Marley zum Besten gegeben. Auch die WM-Hymne 54 wurde auf diese Art und im Sitzen gespielt. Nach vier Stücken war dann erstmal wieder Schluss, bevor man sich zum zweiten und letzten Zugabenblock auf die Bühne jubeln lies und das Konzert schließlich mit Legenden beendete.
Trotz der vielen neuen Stücke blieb zur Freude der Fans kaum eine alte Single unberücksichtigt. Nach knapp zwei Stunden ließen die gut gelaunten Sportfreunde Stiller ihre Fans zufrieden zurück. Ein verdienter Auswärtssieg.
Setlist
Der Titel vom nächsten Kapitel - Alles Roger! - Ein Kleiner Schritt - (tu nur das) was dein Herz dir sagt - 7 Tage 7 Naechte - Komm schon - Sodom - Wie lange sollen wir noch warten - 995er-Tief über Island - Ungewoehnlich - Fast wie von selbst - Mo(nu)ment - Wunderbaren Jahren - Anders als auf Ansichtskarten - Ein Kompliment - Ich Roque
Zugaben: Redemption Song - Hockey - Wellenreiten - ‘54, ‘74, ‘90, 2010 - Siehst du das Genauso? - Eine gute Nacht - 1. Wahl - Legenden
