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...Trail of Dead (Alte Feuerwache, 2007) © Markus Biedermann

Die Texaner auf allen Kanälen: Beim Area4, auf dem Rocco del Schlacko, ein Surprise Gig im Wiesbadener Schlachthof, in der Mannheimer Feuerwache... Wir beschließen das Ende der Deutschlandtour dieser großartigen Band mit einer Fotogalerie und einem Kommentar zum Konzert in Mannheim.

Was haben wir nicht schon alles zu Trail of Dead gehört und auch selbst geschrieben in diesem Jahr. "Wenn die vier Herren aus Texas eines können, dann ist es vor allem die Kunst, ihren Instrumenten grandiose Melodien zu entlocken, die sich zu einem fulminanten Ganzen fügen" beispielsweise. Oder etwa: "Schicht für Schicht steigern sich die Stücke bis hin zu einem gewaltigen Gitarrenfeedback, begleitet von einem unaufhaltsamen Schlagzeuggewitter, das den ein oder anderen Mageninhalt fast dazu bringt, an dem Spektakel teilzunehmen." Trail of Dead sind eine unglaublich energetische Live-Band, ihre Präsenz und Ausstrahlung sind phänomenal. Wiederholen wir uns also nicht oder schreiben an dieser Stelle etwas, nur um des Schreibens willen.

Genug befremdliches wurde ja schon an anderer Stelle berichtet. Gar nicht so phänomenal war nämlich leider der Sound beim Auftritt der Texaner in der Alten Feuerwache, den Red Adaire und Naval als Support einleiten durften - erstgenannte mit überzeugendem und jungem Rock mit 70ies-Anleihen, letztgenannte überraschenderweise mit nur einem einzigen Titel!

Erstaunlich, dass Alexander Müller im Mannheimer Morgen in seiner Kritik des Konzertabends zu der Feststellung kommt: "Sonderlob hat sich der Tontechniker verdient, der trotz der Vielzahl der Instrumente und der häufig zwischen Laut- und Leisepassagen pulsierenden Songs einen guten Sound austariert." Das Gegenteil ist der Fall; in allen diesen Punkten. Weder traten Trail of Dead mit einer ungewöhnlichen Vielzahl an Instrumenten auf. Hier spielen Trail of Dead live zwei Ligen unter Arcade Fire oder den Bright Eyes, was selbstverständlich kein Urteil über die musikalische Qualität ist und bei letztgenannten auf ihrer diesjährigen Tour auch eher unvorteilhaft ausging. Noch hat sich der Tontechniker des Trail of Dead Konzertes ein "Sonderlob" verdient.

Man muss es leider so deutlich sagen: Er hat sich schlicht und ergreifend gar keines verdient. Und das ist extrem schade, weil ein schlechter PA-Sound jeder noch so guten Band einfach nur zu schaden vermag. Der zitierte Autor des Mannheimer Morgen mag dies aus verschiedenen Gründen nicht richtig wahrgenommen haben ("wer hier keine Ohrenstöpsel trägt, ist selbst Schuld"), zuzustimmen ist ihm an anderen Stellen jedoch völlig uneingeschränkt; zum Beispiel, wenn er ausführt, dass "was auf der Bühne passiert, ist dennoch über 90 Minuten lang aufregend und teilweise sogar spektakulär".

Oder bei seiner Beobachtung: "Keely & Co. wirken trotz des Tour-Marathons im Jahr 2007 mit den großen Sommer-Festivals und unzähligen Solo-Shows nicht überspielt, sondern motiviert." Ja genau. Und so hätte auch dieses Konzert mit dieser fantastischen Band zu einem tollen Abend werden können. Es hätte dies werden können, wäre die Hauptspeise nicht ein solcher Soundbrei gewesen. Dabei ist gerade die Feuerwache hier in der Region eine der Locations mit der nahezu-Garantie auf einen besseren Klang als vergleichbare Konkurrenzhäuser. Zurück bleibt dennoch das Gefühl, ein weiteres energiegeladenes Konzert mit Trail of Dead erlebt zu haben. Also jetzt: Viel Spaß mit unseren Fotos!

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